De Koning, Johan

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Johan de Koning

Der Schachprogrammierer Johan de Koning aus Holland gehört seit der Computerweltmeisterschaft in Vancouver 1991 zu den wenigen Topautoren. Er wurde 1965 in Rotterdam geboren, seit 1982 beschäftigt er sich intensiv mit dem Computerschach.

Historie

Seinen ersten Computer erwarb er 1986 und erlernte die Programmiersprache C, mit der er heute noch seine Programme entwickelt. Im Jahr 1987 schrieb er sein erstes Schachprogramm The King in dieser Sprache, innerhalb kürzester Zeit entwickelte er mehrere Versionen. Das Programm hatte seinen ersten Auftritt im Jahr 1987 bei der holländischen Computermeisterschaft und konnte auf Anhieb den 4. Platz erreichen. Die holländischen Turniere gehören zu den stärksten der Welt, viele gute Schachprogrammierer kommen aus diesem Land, das Ergebnis war für einen Newcomer sensationell. Durch diesen Erfolg hoch motiviert begann de Koning nun sehr ernsthaft an dem Programm zu arbeiten, viele Verbesserungen wurden vorgenommen.

Nach Abschluss seines Studiums wurde Johan de Koning von der Firma Tasc eingestellt und konnte sich nun ganz auf die Weiterentwicklung der Software konzentrieren. Tasc hatte gerade beschlossen, einen völlig neuen Prozessor einzusetzen und entschied sich für den schnellen ARM2-Riscprozessor, der für die Schachprogrammierung ideal geeignet ist. Die komplexen Programme werden sehr schnell ausgeführt. Johan de Koning strukturierte sein Programm wieder neu: diesmal baute er selektive Elemente ein, und verfasste Teile der Software in Assembler, um eine höhere Ausführungsgeschwindigkeit zu erzielen. Die vorgenommenen Änderungen wirkten sich sehr günstig aus, denn The King konnte bei der holländischen Meisterschaft den 2. Platz erringen und vor allem die aktive Spielweise des Programms begeisterte die anwesenden Experten. Dieser Erfolg bewog die Firma Tasc, ihre ChessMachine-Steckkarten nun mit diesem Superprozessor zu bestücken, damit das Programm auf dieser Hardware laufen konnte. Die Stärke des Programms beruhte auf der aktiven Spielweise, gepaart mit enormer taktischer Schlagkraft. Strategie und Endspiel ließen in den ersten Versionen noch zu wünschen übrig. Nach weiterem Feinschliff war The King zusammen mit Gideon von Ed Schröder kommerziell erhältlich.

Zu den beiden Programmen musste der Interessent natürlich die Steckkarte kaufen, diese Soft- und Hardwarekombination wurde als ChessMachine ein Riesenerfolg. Während der Weltmeisterschaft 1991 konnte The King sogar das Vancouverprogramm von Richard Lang überzeugend schlagen. Diese starke Version wurde den Käufern der ChessMachine als Zugabe zum Weltmeisterprogramm von Ed Schröder eine Zeit lang umsonst mitgegeben und erzielte durch diese geschickte Verkaufsmaßnahme einen hohen Verbreitungsgrad. Der Weltklassespieler John Nunn bewertete die Blitzstärke von The King mit 2400 Elopunkten! The King wurde in der Folgezeit mehrfach überarbeitet bzw. verbessert und belegt in den Versionen 2.2 bzw. 2.5 auf R30/R40 und ChessMachine 32 MHz in allen Ranglisten vordere Plätze. Anfang 1993 belegte The King souverän den ersten Platz in der Eloliste des schwedischen Schachcomputerverbandes. Diese Tatsache hat mehr Gewicht als Meisterschaften nach dem Schweizer System bei fünf Runden.

Johan de Koning war es gelungen, The King auch strategisch zu verbessern, ohne dass der taktische Bereich der Software Schaden genommen hat, viele Schachspieler sind von diesem aggressiv spielenden Rechner total begeistert. Beim Aegonturnier in Holland 1993 erreichte The King eine Eloleistung von 2590 Elopunkten! Mittlerweile hat das Programm einen ähnlich hohen Verbreitungsgrad wie die Werke des Kollegen Richard Lang. Als reiner Schachcomputer steht das Programm im Saitek RISC 2500, dem Tasc R30/R40 und dem Millennium The King Element zur Verfügung, der PC-Liebhaber kann zwischen der ChessMachine oder Chessmaster (4000 - 10th Edition) wählen.

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