Chess Champion Super System MK III

aus Schachcomputer.info Wiki, der freien Schachcomputer-Wissensdatenbank
Chess Champion Super System MK III

C Picture by Gerhard Huck

Hersteller SciSys
Markteinführung 1979
CElo 1112
Programmierer Levy, David & Johnson, Mike
Prozessor 6502
Prozessortyp 8 Bit
Takt 2 MHz
RAM 1 KB
ROM 8 KB
Bibliothek
Einführungspreis Computer: 358 DM; Drucker: 179 DM; Koffer: 79 DM; LCD-Schachbrett: 298 DM
Rechentiefe
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt SciSys Chess Champion Super System MK IV
Zugeingabe Tastatur
Zugausgabe 4-stellige 7-Segment LCD Anzeige, als Zubehör LCD Schachbrett
Display zusätzlich erhältlich
Stromversorgung T40/E 57-02-14215
Spielstufen Zeitvorgabe von 1 sec .. 100 h
Maße 24.9 x 16.0 x 6.5 (Schachcomputer ohne Erweiterungen)
Sonstiges

  • Vermarktung durch Novag, Zubehör (Auszug Bedienungsanleitung):
    • Elektronischer Drucker
    • Elektronisches LCD-Schachbrett
    • Akku Power-Pack-System (für 3-5stündigen netzunabhängigen Betrieb)
    • Elektronischer Speicher (Memory unit)
    • LCD Schachuhr (nie erschienen)
    • Attachè Koffer

Beim Chess Champion Super System III aus dem Jahr 1979 handelte es sich um die wesentlich verbesserte Version seiner Vorgängers Chess Champion MK I und Chess Champion MK II. Neuartig an diesem Gerät war das erstmals bei Schachcomputern angewandte Baukastenprinzip. Das System bestand neben dem Grundgerät für Netzbetrieb aus folgenden Einzelkomponenten:

  • einem elektronischen Drucker, der jeden Spielzug auf einem Papierstreifen registrierte
  • einem LCD-Schachbrett, auf dem sämtliche Figuren mit natürlichen Symbolen dargestellt werden konnten
  • einem elektronischen Speicher, der auch die Speicherung einer abgebrochenen Partie bis zu einem Jahr ermöglichte
  • einem Akkusatz für einen etwa 2- bis 5Stündigen netzunabhängigen Betrieb des Grundgerätes mit Speicher und
  • LCD-Schachbrett und
  • einem Attaché-Koffer zur Aufbewahrung aller Einzelgeräte.

Das Gerät wurde in Kooperation von Novag und SciSys produziert bzw. vermarktet.

Die Trennung von Novag und SciSys erfolgte etwa zu der Zeit, als das Chess System III herauskam. Auge und Winkler scheinen sich jedoch darauf geeinigt zu haben, dass die Maschinen, die zu dieser Zeit entwickelt wurden, zwischen ihnen geteilt werden sollten, zumindest anfangs. So finden sich sowohl bei Novag als auch bei SciSys Beispiele des Chess Champion Chess System III, des Chess Champion Pocket Chess, des Chess Champion Delta-1 und des Chess Partner 2000. Ob diese Maschinen alle von derselben Einrichtung gebaut und vertrieben wurden, ist nicht bekannt. Es gibt kein klares Muster, dass beispielsweise Novag oder SciSys die Schachcomputereinheit herstellten und das andere Unternehmen die Schachteln, Schachfiguren und Handbücher produzierte.

Von den etwa 30 verschiedenen System-III-Komponenten, Handbüchern und Schachteln, die ich gesehen habe, sind die Herstellermarken für Novag, SciSys und ohne Herstellerangabe in etwa gleichen Anteilen vorhanden. Das Bild auf der linken Seite veranschaulicht diesen Punkt. Von den drei abgebildeten System III-Handbüchern stammt eines von Novag, eines von SciSys und das andere ist ein Novag-Handbuch mit einem SciSys-Aufkleber.

Nach der frühen Verkaufsperiode tauchten jedoch verschiedene SciSys- und Novag-Versionen des System III auf. Auf dem Foto (unten) ist das Chess System III die frühe Version, der Chessmaster ist eine spätere SciSys-Version, und der Chess Champion Super System III ist die spätere Novag-Version.

* Auszug aus SciSys and Novag: The Early Years by Michael Watters - chesscomputeruk.com

Ausstattung

  • Anzeige irregulärer Züge
  • Annahme und Ausführung Rochade und Bauernumwandlung
  • Ausführung des Spezialzuges en passant
  • akustische Signale zur Kontrolle diverser Eingabe- und Ausgabefunktionen
  • Anzeige von Alternativzügen
  • Seitenwechsel während der Partie
  • Veränderung der Antwortzeit während der Partie
  • Stellungseingabe
  • Stellungsüberprüfung
  • Rücknahme bis zu 10 Zügen möglich

Preise aus dem Jahr 1979

  • Schachcomputer: 398 DM
  • LCD Brett: 298 DM
  • Drucker: 179 DM
  • Power Pack: 98 DM
  • Memory Unit: 179 DM
  • Koffer: 79 DM
  • Schachuhr für 1980 angekündigt - nie erschienen


Simultanpartie von 1980 gegen den damaligen Weltmeister Anatoli Karpow

Während des Schachturniers 1980 in Bad Kissingen (Deutschland), das von der deutschen Kaufhauskette Horten und dem deutschen Novag-Hauptvertrieb gesponsert wurde, spielte Anatoly Karpov 25 Partien gegen das Super System III in einer Simultanvorstellung. In einer Partie hatte Karpov ziemlich viel Glück, dass das Programm, mit einem Turm im Vorteil, statt 32...Db8! zu ziehen, ein Matt in 1 (32...Tfd8??) übersah.


Weitere Partiebeispiele:

Super System III / MK III, verschiedene Versionen
C Picture by Michael Watters - chesscomputeruk.com


Weblinks