https://www.schach-computer.info/wiki/api.php?action=feedcontributions&user=Mach2000&feedformat=atomSchachcomputer.info Wiki - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T15:51:37ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.41.0https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Saitek_Sensor_XL&diff=20707Saitek Sensor XL2013-06-27T22:23:16Z<p>Mach2000: Bibliothek von 152 auf 150 (gemäß Anleitung) geändert</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild_Level<br />
| Titel = Saitek Sensor XL<br />
| Bild = [[Bild:SensorXL.jpg|center|300px]]<br />
| Hersteller = [[Saitek]]<br />
| Markteinführung = [[1998]]<br />
| Preis =<br />
| Prozessor = [[68HC05]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]] [[Singlechip]]<br />
| Takt = 3,4 MHz<br />
| RAM = 176 Byte<br />
| ROM = 7740 Byte<br />
| Bibliothek = 150 [[Halbzüge]]<br />
| Programmierer = [[Barnes, Craig|Craig Barnes]]<br />
| Elo = [[Wiki-Elo-Liste|1350]]<br />
| BT-2450 =<br />
| BT-2630 =<br />
| Colditz = <br />
| Rechentiefe = 8 [[Halbzüge]]<br />
| Verwandt = [[Saitek Chess Shadow]], [[Saitek Traveller]]<br />
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]<br />
| Zugausgabe = 16 Rand LEDs<br />
| Display =<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA<br />
| Spielstufen = 64 <br />
| Maße = 22,5 x 30,5 x 2,5 cm<br />
| Sonstiges = 6 HZ zurückspielbar, löst bis zu Matt in 4<br />
| 30 Sekunden = H5<br />
| 30 Minuten =<br />
| 60 Sekunden = H6<br />
| 60 Minuten =<br />
| Turnier = H8<br />
| Analyse = B6<br />
| Infos = <br />
}}<br />
|}<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Saitek_Sensor_XL&diff=20706Saitek Sensor XL2013-06-27T22:18:30Z<p>Mach2000: Takt von 1,7 auf 3,4 MHz (gemäß Anleitung) geändert</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild_Level<br />
| Titel = Saitek Sensor XL<br />
| Bild = [[Bild:SensorXL.jpg|center|300px]]<br />
| Hersteller = [[Saitek]]<br />
| Markteinführung = [[1998]]<br />
| Preis =<br />
| Prozessor = [[68HC05]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]] [[Singlechip]]<br />
| Takt = 3,4 MHz<br />
| RAM = 176 Byte<br />
| ROM = 7740 Byte<br />
| Bibliothek = 152 [[Halbzüge]]<br />
| Programmierer = [[Barnes, Craig|Craig Barnes]]<br />
| Elo = [[Wiki-Elo-Liste|1350]]<br />
| BT-2450 =<br />
| BT-2630 =<br />
| Colditz = <br />
| Rechentiefe = 8 [[Halbzüge]]<br />
| Verwandt = [[Saitek Chess Shadow]], [[Saitek Traveller]]<br />
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]<br />
| Zugausgabe = 16 Rand LEDs<br />
| Display =<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA<br />
| Spielstufen = 64 <br />
| Maße = 22,5 x 30,5 x 2,5 cm<br />
| Sonstiges = 6 HZ zurückspielbar, löst bis zu Matt in 4<br />
| 30 Sekunden = H5<br />
| 30 Minuten =<br />
| 60 Sekunden = H6<br />
| 60 Minuten =<br />
| Turnier = H8<br />
| Analyse = B6<br />
| Infos = <br />
}}<br />
|}<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_III&diff=18514Mephisto III2012-02-07T11:00:17Z<p>Mach2000: Bild von Modulplatine geändert</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild_Level<br />
| Titel = Mephisto III<br />
| Bild = [[Bild:Mephisto_III_b.jpg|center|280px]]<br />
'''C Picture by Sascha Warnemünde'''<br />
| Hersteller = [[Mephisto]]<br />
| Markteinführung = [[1983]]<br />
| Preis = 400€<br />
| Prozessor = [[1802]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]]<br />
| Takt = 6,1 MHz<br />
| RAM = 4 KB<br />
| ROM = 32 KB<br />
| Bibliothek = >500 Varianten<br />
| Programmierer = [[Thomas Nitsche & Elmar Henne]]<br />
| Elo = 1464<br />
| BT-2450 = <br />
| BT-2630 =<br />
| Colditz = 1470 <br />
| Rechentiefe = 21 [[Halbzüge]]<br />
| Verwandt = [[Mephisto MM I]], [[Mephisto III-S Glasgow]]<br />
| Zugeingabe = Tastatur bzw. Magnetsensoren ([[Mephisto ESB 6000|ESB 6000]], [[Mephisto ESB 3000|ESB 3000]])<br />
| Zugausgabe = Display bzw. 64 Feld-LEDs ([[Mephisto ESB 6000|ESB 6000]], [[Mephisto ESB 3000|ESB 3000]])<br />
| Display = 4-stellige 7-Segment Anzeige<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA, Netz = [[HG 4200]] oder [[HGN 5002]]<br />
| Spielstufen = 8 x Durchschnittszeit und Analyse<br />
| Maße = 17 x 11 x 4 cm<br />
| Sonstiges = <br />
• Spitzname: "Das '''[[Brikett]]'''", läuft im Batteriebetrieb mit 3,5 MHz <br />
• [[Hall of Fame]]: Die wenigsten Stellungen berechnend<br />
| 30 Sekunden = ~3<br />
| 30 Minuten = -<br />
| 60 Sekunden = 4<br />
| 60 Minuten = -<br />
| Turnier = 6<br />
| Analyse = 9<br />
| Infos = <br />
[[Bild:Modul_III.jpg|thumb|200px|left|Mephisto III Modul von innen]]<br />
[[Bild:Mephisto_III.jpg|thumb|305px|right|Anzeige der berechneten Stellungen]]<br />
Der auf dem rechten Bild angezeigte Wert <b>0612</b> ist die Anzahl der berechneten Stellungen nach etwa 6 Minuten (aus der Grundstellung im Level 9 Berechnung nach 1.f3).<br />
<br /><br /><br />
Das Speicher Modul des Vorgängers [[Mephisto II]] (rechts, Innenansicht) funktioniert auch im Mephisto III Grundgerät. Und umgekehrt natürlich auch! Das '''Mephisto III''' Programm findet sich auch im Einschub [[Mephisto MM I]] für die [[Mephisto Modulare Reihe|Modulare Reihe]] wieder. Wesentlicher Unterschied war die Benutzung des Prozessors [[1806]] mit 8 MHz.<br />
<br />
Es gibt 2 Versionen des Mephisto III Programms: die frühere Version III a enthält einen Bug in der Problemlösestufe. Nur die Version III b spielt aktiv e4 e6 in der Eröffnung. Man kann die Versionen auch mit einem Blick in das geöffnete Programmmodul unterscheiden: die a-Version wird in 2 EPROMs gespeichert, die B Version befindet sich in einem ROM, (die jeweils 2 zusätzlichen Bausteine sind RAMs, d.h. die Module enthalten 4 bzw 3 Chips)<br />
<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
Das '''[[Mephisto III|MEPHISTO 3]]'''-Projekt<br />
von Thomas Nitsche<br />
<br />
aus der Schach Zeitschrift '''[["Schach-Echo" 7/1984]]''' eingescannt und aufbereitet.<br />
<br />
[[Bild:SchachEcho.jpg|thumb|left|'''Schach-Echo 7/1984''']]<br />
<br />
<br />
== Die Autoren ==<br />
<br />
'''Elmar Henne''' (29 Jahre, Diplom Informatiker) und '''Thomas Nitsche''' (31 Jahre, Diplom Mathematiker) sind Mitbegründer der Münchner Software Firma '''P1 GmbH'''. Seit einigen Jahren befassen sie sich intensiv mit der Entwicklung von Schachprogrammen.<br />
Unter anderem haben sie 1980-1982 Experimentalprogramme für den BTX-Einsatz, sowie den Parallelrechner SMS 201 von Siemens entwickelt.<br />
<br />
Seit 1980 arbeiten P1 und [[Mephisto|Hegener + Glaser]] eng im Bereich der Mephisto Schachcomputer-Entwicklung zusammen. [[Nitsche, Thomas & Henne, Elmar|E.Henne und T.Nitsche]] haben dabei von Anfang an die Programme [[Mephisto]] [[Mephisto I|1]], [[Mephisto II|2]] und [[Mephisto III|3]] entworfen und realisiert, wobei z.B. die Eröffnungsbibliothek mit Hilfe von '''Ossi Weiner''' entstand.<br />
Neuerdings zeichnet P1 in Zusammenarbeit mit '''R.D. Klein''', vielen aus der NDR-Informatik-Serie und von seinen Büchern her bekannt, auch für die Entwicklung der "schnellen"-bzw. der Mephisto-Experimental-Hardware, verantwortlich.<br />
<br />
== Der Anfang ==<br />
<br />
[[Bild:Mephisto_III.jpg|thumb|250px|right|Mephisto 3, das '''Brikett''']]<br />
<br />
Sommer '[[1981|81]] standen wir vor der Notwendigkeit ein neues Mephisto Schachprogramm zu konzipieren. Zwar war [[Mephisto II|MEPHISTO 2]] ein gutes Programm, aber erstens geht die Entwicklung weiter und zweitens hatten wir das Gefühl, daß trotz laufender Verbesserungen eine Grenze absehbar war. Etwas Neues mußte passieren.<br />
<br />
Vorstellungen davon, wie [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] aussehen könnte, hatten wir bereits: <br />
* er sollte noch mehr dem Menschen vergleichbar Schach spielen.<br />
<br />
Sorgfältig begannen wir, [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] zu planen. Alles, was uns einfiel, wurde aufgeschrieben. Insbesondere hatten wir eine [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] Eigenschaftsliste aufgestellt, die all das enthalten sollte, was wir uns für die Zukunft unter einem guten Schachprogramm vorstellten.<br />
Sicherlich waren und sind die Ziele hochgesteckt, doch mit weniger wollten wir uns nicht zufrieden geben.<br />
Uns war klar, daß die Brute-Force-Programme nur noch minimal zu steigern seien. <br />
* Der jetzige Weltmeister Cray-Blitz verlor erst kürzlich 4Partien klar gegen David Levy (etwa 2300 Elo). Anzumerken ist, daß Cray-Blitz mit einem Rechner arbeitet, der etwa 200 mal schneller rechnet, als der [[1806]]-Micro-Prozessor des Mephisto.<br />
<br />
<br />
== [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] Ziele ==<br />
<br />
* Klare Unterscheidung zwischen einer ruhigen und einer dynamischen Stellung.<br />
* Das Programm soll in der Lage sein zu planen und zielgerichtet zu handeln (z.B. Bauerndurchmarsch).<br />
* Die Stellungsbewertung soll Feinheiten in jeder Tiefe des Baumes erkennen (z.B. rückständige Bauern).<br />
* Taktisch erzwungene Zugfolgen sollen durchgerechnet werden. Taktische Wendungen am Ende einer solchen Zugfolge sollen erkannt werden. Insbesondere sollen lange Mattkombinationen gesehen werden.<br />
* Abspiele in positionell vorteilhafte Stellungen sollen erkannt werden (z.B. gewonnenes Endspiel).<br />
* Opferkombinationen der eigenen Seite wie des Gegners sollen gesehen werden.<br />
* Bei Abspielen (erzwungene Zugfolgen) soll der Baum nicht exponentiellen Charakter haben.<br />
* Der [[Horizonteffekt]] soll weitgehend eliminiert werden.<br />
<br />
== Die technischen Aspekte ==<br />
<br />
[[Bild:MM_I_innen.jpg|thumb|left|Mephisto MM I Modul von innen]]<br />
<br />
In Verbindung mit der Ziel-Vorgabe war ein weiteres Problem zu lösen. - Die Wahl der Programmiersprache. Assemblerprogrammierung kam nicht in Frage, denn unsere Zielvorgaben enthalten insbesondere die Forderung nach viel Schachwissen, welches aber in adäquater Zeit nur mit einer angepaßten höheren Sprache zu lösen ist. PASCAL, von uns in anderen Bereichen bevorzugt, schied aus, dazu ineffiziente ablauffähige Programme entstehen (Faktor 5-6 gegenüber Assembler), ebenso "Nicht-Sprachen" wie BASIC, FORTRAN etc.<br />
In einem kleinen Fachzeitungs-Artikel stießen wir auf '''CDL2''', das unseren Forderungen sehr nahe kam:<br />
<br />
=== Effizienz ===<br />
<br />
nur Faktor 1,5-2,0 langsamer als Assembler.<br />
<br />
=== Möglichkeit der '''angepaßten Formulierung''' ===<br />
<br />
hohe Sprach-Konstrukte, wie etwa Freibauer, rückständiger Bauer etc. sind direkt und bequem, nach einmaliger Definition, im Programm als Begriffe verfügbar.<br />
<br />
=== '''Portabilität''' ===<br />
<br />
Die Anpaßbarkeit an neue Prozessoren ist mit vertretbarem Aufwand möglich, so daß [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] gleichzeitig in der jeweils neuesten Programm-Version auf 3 verschiedenen Ziel-Prozessoren läuft: DEC '''PDP11''' (als Test-und Trace-Version), RCA '''[[1806]]''' (als Markt-Normal-Version) und Motorola '''[[68000]]''' (als Spitzen-Version).<br />
<br />
Einige Sätze zu den mehr technischen Teilen des Programms. Sicherlich stellt die Art der legalen Zuggenerierung mit all ihren Facetten (schnell/langsam, legal/pseudolegal) ein Problem dar. Dies ist aber bei [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] im Vergleich zu der schachlichen Seite stark in den Hintergrund getreten; schließlich wußten wir nach M1 und M 2 ziemlich genau, wie ein effizienter Zuggenerator auszusehen hat. Etwas aufwendiger war da schon die EA-Konzeption. Der Ruf nach Systematik, Klarheit und Einfachheit wurde laut. <br />
<br />
=== Folgende gänzlich neue Zielvorgaben waren zu beachten ===<br />
<br />
* Die Information über das Spielgeschehen ist jederzeit, (unabhängig, ob der Computer am Zug ist oder nicht) abrufbar.<br />
* Die Benutzereingaben sind durch eine Menüwahl gekennzeichnet, die klar unterschiedene Bereiche des Programms ansprechen.<br />
<br />
:'''MEMO:''' Spielhistorie, Züge vor und zurück etc.<br />
:'''POS:''' Kontrolle der aktuellen Spielsituation, neue Stellung aufsetzen etc.<br />
:'''LEV:''' Kontrolle der Spielweise Level, Problem, Zufall, Zeitverhalten etc.<br />
:'''INFO:''' Information über die aktuelle Zugentscheidung, Hauptvariante, Wert, Zeit, Knoten, Tiefe etc.<br />
<br />
== Menschliche Spielweise und der erste Blick ==<br />
<br />
Stellen Sie sich vor, Sie rechnen eine Schach-Kombination durch. Sie haben einen netten Schlüsselzug gefunden, etwa eine Gabel mit Opfer, und der Gegner hat nur wenige Antworten. Bei ihnen und bei Mephisto wird jetzt vor allen Dingen eine Fähigkeit gefordert:<br />
<br />
* Auf einen '''"ersten Blick"''' zu entscheiden, welche vernünftigen Züge es für den Gegner gibt und was es darauf lohnt, weiterzuspielen.<br />
<br />
Gibt es in einer Stellung lohnende Züge, so müssen diese weiterverfolgt werden, gibt es keine, so muß die Stellung bewertet werden und damit die hinzuführende Zugfolge. Man hat dafür nur wenig Zeit. Nach '''De Groot''' bewerten Großmeister etwa 180 Stellungen pro Zug, haben also für diesen ersten Blick jeweils nur eine Sekunde Zeit. Das Problem des ersten Blickes ist nicht trivial. Werden in einer Stellung systematisch zu viele "interessante" Züge ausgewählt, so verliert man sich im Dschungel der Kombinationen, werden aber zu wenige ausgesucht, so übersieht man evt. eine gewinnversprechende Variante.<br />
D.h. die ausgewählten Züge sollen möglichst exakt bewertet werden und sollte ein Zug mit interessanten Möglichkeiten vorkommen, so sollte er auch mit hoher Sicherheit gefunden und entsprechend bewertet werden.<br />
<br />
<br />
== Die Zieleinengung ==<br />
<br />
Wesentlich beim Erfolg dieser Idee ist das Konzept der Zieleinengung:<br />
"Je tiefer man sich in einer Kombination befindet, desto weniger wird nach sensationellen Zügen gesucht." Es gilt jedoch der Grundsatz, daß ein Zug, der den Gegner zu einer einzigen klar definierten Reaktion zwingt, immer angeschaut wird. - Der Entscheidungsbaum (Darstellung der untersuchten Varianten) wird durch solche Züge '''nicht''' wesentlich ('''exponentiell''') größer.<br />
<br />
<br />
== [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] unterteilt den Entscheidungsbaum in 3 Abschnitte ==<br />
<br />
* '''Utopische''' Züge (gut, falls der Gegner nichts tut):<br />
Eine Stellung kommt in einer '''Tiefe''' von etwa '''1-3''' vor. Der Beginn einer Kombination. Fast jeder irgendwie erfolgversprechende Zug wird selektiert, auch wenn die Wahrscheinlichkeit des Erfolges recht gering ist. Der Mensch nennt manche dieser Züge Opfer.<br />
<br />
* '''Optimistische''' Züge (gut, falls der Gegner nur die zweitbeste Antwort hat):<br />
Die Kombination hat eine '''Tiefe''' von '''4-8''' erreicht. Nur noch Züge mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von größer als 30% werden selektiert. I.A. sind dies Züge, bei denen hohe Figuren angegriffen werden, Schach gedroht wird, etc. Diese Züge sollen aber selbst nichts opfern.<br />
<br />
* '''Realistische''' Züge (gut, falls der Gegner den besten Gegenzug wählt):<br />
Die Stellung kommt in einer '''Tiefe größer als 8''' vor. Nur noch klare Abwicklungen werden untersucht. D.h. das Programm greift nicht mehr auf Verdacht an, sondern verfolgt Züge mit hoher Trefferrate. Etwa eine angegriffene Figur in Sicherheit bringen, d.h. realisieren, daß die Figur auch wirklich sicher ist und nicht etwa gefesselt oder überlastet ist.<br />
<br />
== Noch eine kurze Bemerkung zum Wesen der Kombination beim Schachspiel ==<br />
<br />
"Finde einen Schlüsselzug, der dem Gegner zu einer oder zu wenigen Antworten zwingt; setze 1-2 Züge mit Druck fort; rechne sie i.A. klare Abwicklung durch." Wenn Sie als Leser die mehr oder weniger berühmten Kombinationen unter diesem Gesichtspunkt betrachten, so werden Sie feststellen, daß sich 90%-95% unter diesem Schema subsumieren lassen.<br />
<br />
== Die "Kopec-7-Teststellung" ==<br />
<br />
Zur Klarheit wird an folgendem Beispiel, welches sicherlich vielen bereits aus Bild der Wissenschaft bekannt ist, die Arbeitsweise von [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] verdeutlicht.<br />
2-3 Gründe machen das Beispiel interessant.<br />
<br />
1.) Als die Stellung etwa 30 menschlichen Schachspielern vorgelegt wurde (es war nicht klar, ob die Lösung taktischer oder positioneller Natur sei), war nur ein einziger, ein Großmeister, in der Lage, den Schlüsselzug innerhalb der vorgegebenen Zeit zu finden.<br />
<br />
2.) Alle mir bisher bekannten Brute-Force Programme scheitern an dieser Stellung wegen eines interessanten '''"Horizonteffektes"'''. Der Zwischenzug - La4xc2 (Horizont) schiebt den für dei Kombination entscheidenden Zug - Bf6-f7 (Gabel- und kein Schlagzug) in die Tiefe 7 und das Ansetzen der Schlagfolgen in dieTiefe9. Ein Brute-Force Programm braucht somit eine Tiefe von 8, um den Schlüsselzug zu finden (BELLE, das bisher schnellste Brute-Force Programm, schafft im Mittelspiel etwa die Tiefe 7).<br />
<br />
3.) Für uns war es diejenige Stellung, in der [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] das erste Mal sein ganzes Können unter Beweis stellen konnte.<br />
<br />
'''Partie: Golyak - Gaiduk'''<br />
<br />
[[Bild:M3-Kopec-7.png]]<br />
<br />
<br />
Sh5-f6 Bg7xf6 Be5xf6 Se7-g6 Bf6-f7 0,53<br />
-0,54<br />
Se7-c6 Bf6-f7 0,53<br />
-0,54<br />
La4xc2 Dd1xc2 Se7-g6 Bf6-f7 -0,53<br />
-0,54<br />
Se7-c6 Bf6-f7 -5,70<br />
-0,54 0,53 -5,70<br />
Sb8-c6 Bf6-f7 2,14<br />
0,53 -2,14<br />
La3-b4 -0,14<br />
-0,54<br />
Sb8-d7 Sf6xe8 0,53<br />
-0,54<br />
La4xc2 La3xe7 Lc2xd1 Ta1xa5 Ld1xe2 Sf6xg8 Le2xf3 Ta5-c5 Kc8-d7 -0,35<br />
0,34 -0,35 0,34<br />
Sf6xe8 Tg8xe8 Tf3-e3 0,12<br />
Tf3-f2 0,00<br />
0,34 -0,35 0,34 -0,35<br />
Le2xd1 Da5xa1 -0,35<br />
0,34 -0,35 0,34<br />
Sf6xe8 Lc2xd1 -0,35<br />
0,34<br />
Dd1xc2 Bg7xf6 Be5xf6 Se7-g6 Bf6-f7 0,53<br />
-0,54<br />
Se7-c6 Bf6-f7 5,70<br />
-0,54 0,53 -0,54 0,53 -5,70<br />
Bh7-h6 Sf6xe8 0,53<br />
-0,54<br />
Te8-f8 Sf6xg8 0,53<br />
-0,54<br />
Tg8-h8 Sf6xe8 0,53<br />
-0,54<br />
Tg8-f8 Sf6xe8 0,53<br />
0,53 -0,54<br />
h5xf6 g7f6 e5f6<br />
Le2xc4 d5xc4 La3-b4 Da5-b5 -0,54<br />
0,53<br />
La3xe7 Te8xe7 -0,54<br />
<br />
Baum: 1 127.194 0,53 0287<br />
<br />
=== Folgendermaßen findet [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] die Lösung ===<br />
<br />
* '''"Utopischer Zug":''' [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] opfert zwar den Springer, erwartet aber bei "Nichtstun" die Qualität.<br />
<br />
[[Bild:M3-U.png]]<br />
<br />
* '''"Optimistischer Zug":''' [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] steht zwar 2 Bauern schlechter, erwartet aber bei "Nichtstun" einen Springer als Gewinn.<br />
<br />
[[Bild:M3-O.png]]<br />
<br />
* '''"Realistischer Zug":''' Das Ergebnis der Gabel am Schluß ist bei Springer-Wegzug 2 Bauern, sonst 1 Bauer.<br />
<br />
[[Bild:M3-R.png]]<br />
<br />
<br />
== Die Knotenentscheidung ==<br />
<br />
In einer gegebenen Stellung findet [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] unabhängig von der Tiefe folgende taktisch motivierten Züge in etwa einer halben Sekunde ([[1806]]-Modular) bzw. einer zehntel Sekunde ([[68000]]-Excalibur).<br />
<br />
=== Gabel ===<br />
[[Bild:M3-1.png]]<br />
<br />
<br />
=== Abzugsangriff ===<br />
[[Bild:M3-2.png]]<br />
<br />
<br />
=== Angriff auf eingesperrte Figur ===<br />
[[Bild:M3-3.png]]<br />
<br />
<br />
=== Gegenpläne: "Gegen-Bauern-durchmarsch" ===<br />
[[Bild:M3-4.png]]<br />
<br />
<br />
=== Angriff auf überlastete Figur ===<br />
[[Bild:M3-5.png]]<br />
<br />
<br />
=== Angriff auf gefesselte Figur ===<br />
[[Bild:M3-6.png]]<br />
<br />
<br />
=== Schlagzug mit rückschlagen einer unbeweglichen Figur ===<br />
[[Bild:M3-7.png]]<br />
<br />
<br />
=== Bauern aufhalten ===<br />
[[Bild:M3-8.png]]<br />
<br />
<br />
=== Schach mit "0 Antworten" ===<br />
[[Bild:M3-9.png]]<br />
<br />
<br />
=== Schach mit "1 Antwort" ===<br />
[[Bild:M3-10.png]]<br />
<br />
<br />
=== [[Mephisto III|MEPHISTO 3]]-Endspielpläne: Plan: Bauerndurchmarsch ===<br />
[[Bild:M3-11.png]]<br />
<br />
<br />
=== König ins Quadrat ===<br />
[[Bild:M3-12.png]]<br />
<br />
<br />
== Weitere Kriterien ==<br />
<br />
Zusätzlich zum prinzipiellen Finden dieser taktischen Züge muß [[Mephisto III|MEPHISTO 3]] aber noch einiges mehr bewältigen:<br />
<br />
=== Stellungsbewertung ===<br />
Die Stellung wird nach '''positionellen Kriterien''' bewertet (Stellungsbewertung)<br />
<br />
In jeder Tiefe, aber in Abhängigkeit von Eröffnung, Mittel- und Endspiel:<br />
* Bauer: Zentrum, Doppel, isoliert, Frei, Duo, rückständig, Vorposten, Hebel, blockiert, etc.<br />
* Springer: Zentrum, Vorposten, Entwicklung, etc.<br />
* Läufer: Lange Diagonalen, Fianchetto, Vorposten, Entwicklung, Paar, etc.<br />
* Turm: Offene-, Halboffene-Linien, Verdoppelung, hinter Frei-Bauern, hinter potentielle Hebel, 7.Reihe etc.<br />
* Dame: Aktivität, siehe partiell Turm, etc.<br />
* König: Sichere Rochadenstellung (Muster der Bauern, Kontrolle der Umfelder durch Figuren), Angriff auf den König, etc.<br />
* Zusammenspiel der Figuren: Druck auf unbewegliche Figuren (gefesselt, direkt unbeweglich, überlastet),Deckung, Fesselung, Eröffnungstempi, spezielle Endspielregeln, etc.<br />
<br />
=== Suche ===<br />
Für jeden einzelnen Zug muß neu entschieden werden, ob er weiterverfolgt werden soll oder ob dies keinen Sinn mehr macht.<br />
Einige Fälle sind vorstellbar:<br />
<br />
* Bis jetzt ist noch nichts passiert, <br />
:- alle taktisch interessanten Züge werden weiter analysiert.<br />
<br />
* Eine nette Kombination ist gefunden, mit der dem Gegner z.B. die Qualität abgenommen wird. <br />
:- Nur Züge, die mehr als diese Qualität erwarten lassen, z.B. einen Bauerndurchmarsch oder eine Mattdrohung, werden selektiert.<br />
<br />
* Das Programm hat bereits z.B. einen Springergeopfert.<br />
:- Es werden nur noch Züge angeschaut, die diesen Springer oder mehr zurückgewinnen.<br />
<br />
[[Bild:GlasgowS.jpg|thumb|left|240px|[[WMCCC|Weltmeister]] [[1984]] in Glasgow]]<br />
<br />
[[Kategorie:Stellungstests]]<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Datei:Modul_III.jpg&diff=18513Datei:Modul III.jpg2012-02-07T10:52:16Z<p>Mach2000: Mephisto III Modul von innen</p>
<hr />
<div>Mephisto III Modul von innen</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_I&diff=18511Mephisto I2012-02-07T07:54:08Z<p>Mach2000: Bibliothek ergänzt gemäß http://www.schaakcomputers.nl/hein_veldhuis/database/files/09-1980%20[A-5746]%20Mephisto%20-%20Mephisto%20(I).pdf</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild_Level<br />
| Titel = Mephisto I<br />
| Bild = [[Bild:Mephi_I.jpg|center|300px]]<br />
C Sascha Warnemünde<br />
| Hersteller = [[Mephisto]]<br />
| Markteinführung = [[1980]]<br />
| Preis = 548 DM (275 €)<br />
| Prozessor = [[1802]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]]<br />
| Takt = 3.5 MHz<br />
| RAM = 1 KB<br />
| ROM = 6 KB<br />
| Bibliothek = 215 Züge bei 35 Varianten<br />
| Programmierer = [[Thomas Nitsche & Elmar Henne]]<br />
| Elo = 1252<br />
| BT-2450 = <br />
| BT-2630 =<br />
| Colditz = <br />
| Rechentiefe = <br />
| Verwandt = [[Mephisto II]]<br />
| Zugeingabe = Tastatur<br />
| Zugausgabe = Display<br />
| Display = 4-stellige 7-Segment Anzeige<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA, Netz = [[HG 4200]] oder [[HGN 5002]]<br />
| Spielstufen = 8 Spielstufen und 8 Problemstufen<br />
| Maße = 17 x 11 x 4 cm<br />
| Sonstiges = Spitzname: "Das [[Brikett]]", siehe auch '''[[Das Mephisto 3-Projekt]]'''<br />
| 30 Sekunden = ~A3 (25 Sek.)<br />
| 30 Minuten = -<br />
| 60 Sekunden = ~A4 (50 Sek.)<br />
| 60 Minuten = -<br />
| Turnier = A6<br />
| Analyse = A8<br />
| Infos = <br />
[[Bild:Mephisto-I.jpg|center]]<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_II&diff=18510Mephisto II2012-02-07T07:50:23Z<p>Mach2000: RAM und ROM Größen angepasst!</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild<br />
| Titel = Mephisto II<br />
| Bild = [[Bild:Mephi_II.jpg|center|350px]]<br />
'''C Picture by Sascha Warnemünde'''<br />
| Bild2 = [[Bild:Mephisto II Modul.jpg|center|200px]]<br />
| Hersteller = [[Mephisto]]<br />
| Markteinführung = [[1981]]<br />
| Preis = 498 DM (250 €)<br />
| Prozessor = [[1802]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]]<br />
| Takt = 3,5 & 6,1 MHz<br />
| RAM = 2 KB<br />
| ROM = 12 KB<br />
| Bibliothek = 300 Varianten<br />
| Programmierer = [[Thomas Nitsche & Elmar Henne]]<br />
| Elo = 1332 / 1520<br />
| BT-2450 = -<br />
| BT-2630 = -<br />
| Colditz = ~1485<br />
| Rechentiefe = 16 [[Halbzüge]]<br />
| Verwandt = [[Mephisto Mirage]]<br />
| Zugeingabe = Tastatur<br />
| Zugausgabe = 64 Feld-LEDs<br />
| Display = 4-stellige 7-Segment Anzeige<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA, Netz = [[HG 4200]] oder [[HGN 5002]]<br />
| Spielstufen = 7 x Durchschnittszeit, Analyse, Problemstufen<br /><br />
• L_A1 = ca. 1-3 Sekunden<br /><br />
• L_A2 = ca. 7 Sekunden<br /><br />
• L_A3 = ca. 20 Sekunden<br /><br />
• L_A4 = ca. 45 Sekunden<br /><br />
• L_A5 = ca. 90 Sekunden<br /><br />
• L_A6 = ca. 3 Minuten<br /><br />
• L_A7 = ca. 10 Minuten<br /><br />
• L_A8 = Feste Zeiteinstellung nach Wahl (Timer)<br /><br />
• L_A9 = Analyse<br /><br />
<br /><br />
Eine Spielstufen-Bezeichnung besteht aus einem Buchstaben und einer Zahl. Der Buchstabe dient dazu, den Signalton und den Zufallsgenerator zu schalten, während die Zahl die Spielstärke bestimmt. Diese hängt hauptsächlich mit der Bedenkzeit zusammen. Optimale Spielstarke erreicht MEPHISTO nur bei Netzbetrieb (Schalterstellung AUS). A = Signalton ein; Zufallsgenerator ein B - Signalton aus; Zufallsgenerator ein C - Signalton ein; Zufallsgenerator aus D - Signalton aus; Zufallsgenerator aus<br />
Die Stufe E ist für Schachprobleme ausgelegt.<br />
| Maße = 17 x 11 x 4 cm<br />
| Sonstiges = Spitzname: "Das [[Brikett]]", im Batteriebetrieb 3,5 MHz<br />
| Infos = siehe auch '''[[Das Mephisto 3-Projekt]]'''<br />
Das Speicher Modul des Nachfolgers [[Mephisto III]] funktioniert auch im '''Mephisto II''' Grundgerät. Und umgekehrt natürlich auch! Das '''Mephisto II''' Programm findet sich auch im Einschub [[Mephisto Mirage]] für die [[Mephisto Modulare Reihe|Modulare Reihe]] wieder. Wesentlicher Unterschied war die Benutzung des Prozessors [[1806]] mit 8 MHz.<br />
<br style="clear:both;" /><br />
[[Bild:ESB6000A.jpg|thumb|250px|center|Mephisto II im Brett [[Mephisto ESB II|ESB II]]]]<br />
}}<br />
|}<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_I&diff=18509Mephisto I2012-02-07T07:49:44Z<p>Mach2000: RAM und ROM Größen angepasst!</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild_Level<br />
| Titel = Mephisto I<br />
| Bild = [[Bild:Mephi_I.jpg|center|300px]]<br />
C Sascha Warnemünde<br />
| Hersteller = [[Mephisto]]<br />
| Markteinführung = [[1980]]<br />
| Preis = 548 DM (275 €)<br />
| Prozessor = [[1802]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]]<br />
| Takt = 3.5 MHz<br />
| RAM = 1 KB<br />
| ROM = 6 KB<br />
| Bibliothek = vorhanden<br />
| Programmierer = [[Thomas Nitsche & Elmar Henne]]<br />
| Elo = 1252<br />
| BT-2450 = <br />
| BT-2630 =<br />
| Colditz = <br />
| Rechentiefe = <br />
| Verwandt = [[Mephisto II]]<br />
| Zugeingabe = Tastatur<br />
| Zugausgabe = Display<br />
| Display = 4-stellige 7-Segment Anzeige<br />
| Stromversorgung = Batterie = 4 x AA, Netz = [[HG 4200]] oder [[HGN 5002]]<br />
| Spielstufen = 8 Spielstufen und 8 Problemstufen<br />
| Maße = 17 x 11 x 4 cm<br />
| Sonstiges = Spitzname: "Das [[Brikett]]", siehe auch '''[[Das Mephisto 3-Projekt]]'''<br />
| 30 Sekunden = ~A3 (25 Sek.)<br />
| 30 Minuten = -<br />
| 60 Sekunden = ~A4 (50 Sek.)<br />
| 60 Minuten = -<br />
| Turnier = A6<br />
| Analyse = A8<br />
| Infos = <br />
[[Bild:Mephisto-I.jpg|center]]<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Datei:Modul_I.JPG&diff=18507Datei:Modul I.JPG2012-02-07T07:40:52Z<p>Mach2000: Mephisto I Modul von innen</p>
<hr />
<div>Mephisto I Modul von innen</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_Mystery&diff=13906Mephisto Mystery2009-11-15T16:04:52Z<p>Mach2000: BT-2630, Tuninghinweise</p>
<hr />
<div>[[Schachcomputer]] der Marke [[Mephisto]] aus dem Jahre [[1998]]. Ursprünglicher Verkaufspreis umgerechnet rund 150 €.<br />
<br />
'''Technische Daten:'''<br />
<br />
[[Prozessor]]: [[H8]]/3214, 12 MHz, 8 Bit [[Singlechip]] '''einige Spielstufen'''<br />
[[Speicher]]: 32 KB [[ROM]], 1 KB [[RAM]] - 30sec/Zug A8<br />
[[Bibliothek]]: 4000 Positionen - 30min/Spiel D5<br />
[[Programmierer]]: [[Frans Morsch]] - 60sec/Zug B2<br />
[[Elo]]: [[Wiki-Elo-Liste|1985]] - 60min/Spiel D7<br />
[[Stellungstests]]: ---- Colditz, ---- BT-2450 - Turnier C5<br />
Verwandt: Div. Saitek 32 KB Programme mit anderer Taktung - Analyse B8<br />
[[Rechentiefe]]: 32 [[Halbzüge]]<br />
[[Zugeingabe]]: [[Drucksensoren]]<br />
[[Zugausgabe]]: 5-stellige 7-Segment Anzeige, 16 Rand LEDs<br />
[[Stromversorgung]]: Batterie = 4 x AA, Netz = [[HGN 5001]]<br />
[[Spielstufen]]: 64<br />
Maße (BxTxH): 30,5 x 23 x 3 cm; Spielfeld = 20 x 20 cm<br />
Sonstiges: Bronstein Zeit Bonus einstellbar, Schutzdeckel<br />
<br />
[[Bild:Mystery.jpg|thumb|left|Mephisto Mystery]]<br />
'''Der Mephisto Mystery, ein um 20% flotterer GK-2100 Clone mit Rand LEDs.'''<br />
<br />
Maximale Taktrate durch Tuning (Quarztausch): '''32 MHz''' was einen BT-2630 Wert von '''ELO 2097''' ergibt.<br />
<br />
Das Tuning ist relativ umständlich! Abgesehen vom schweren Zugang zum Quarz (viel Heißkleber) ist nicht jeder 32 MHz-Quarz für das Tuning geeignet, so dass ein geeigneter Quarz nur durch Probieren gefunden werden kann.<br />
<br />
Die Drucksensoren des Gerätes sind außerordentlich leichtgängig, was das Bespielen zur Freude geraten läßt. Die Lautstärke des Piezo-Signalgebers läßt sich per Umschalter auf der Geräterückseite in zwei Stufen variieren, wobei -zumindest bei übertakteten Geräten- selbst die laute Einstellung noch als zu leise empfunden wird, sofern der Bediener sich nicht gerade in einem schalltoten Raum befindet.<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mephisto_Mystery&diff=13898Mephisto Mystery2009-11-14T23:14:59Z<p>Mach2000: </p>
<hr />
<div>[[Schachcomputer]] der Marke [[Mephisto]] aus dem Jahre [[1998]]. Ursprünglicher Verkaufspreis umgerechnet rund 150 €.<br />
<br />
'''Technische Daten:'''<br />
<br />
[[Prozessor]]: [[H8]]/3214, 12 MHz, 8 Bit [[Singlechip]] '''einige Spielstufen'''<br />
[[Speicher]]: 32 KB [[ROM]], 1 KB [[RAM]] - 30sec/Zug A8<br />
[[Bibliothek]]: 4000 Positionen - 30min/Spiel D5<br />
[[Programmierer]]: [[Frans Morsch]] - 60sec/Zug B2<br />
[[Elo]]: [[Wiki-Elo-Liste|1985]] - 60min/Spiel D7<br />
[[Stellungstests]]: ---- Colditz, ---- BT-2450 - Turnier C5<br />
Verwandt: Div. Saitek 32 KB Programme mit anderer Taktung - Analyse B8<br />
[[Rechentiefe]]: 32 [[Halbzüge]]<br />
[[Zugeingabe]]: [[Drucksensoren]]<br />
[[Zugausgabe]]: 5-stellige 7-Segment Anzeige, 16 Rand LEDs<br />
[[Stromversorgung]]: Batterie = 4 x AA, Netz = [[HGN 5001]]<br />
[[Spielstufen]]: 64<br />
Maße (BxTxH): 30,5 x 23 x 3 cm; Spielfeld = 20 x 20 cm<br />
Sonstiges: Bronstein Zeit Bonus einstellbar, Schutzdeckel<br />
<br />
[[Bild:Mystery.jpg|thumb|left|Mephisto Mystery]]<br />
'''Der Mephisto Mystery, ein um 20% flotterer GK-2100 Clone mit Rand LEDs.'''<br />
<br />
Maximale Taktrate durch Tuning (Quarztausch): '''32 MHz''' was einen BT-2630 Wert von '''ELO 2097''' ergibt.<br />
<br />
Das Tuning ist relativ umständlich! Abgesehen vom schweren Zugang zum Quarz (viel Heißkleber) ist nicht jeder 32 MHz-Quarz für das Tuning geeignet, so daß ein geeigneter Quarz nur durch Probieren gefunden werden kann.<br />
<br />
Die Drucksensoren des Gerätes sind außerordentlich leichtgängig, was das Bespielen zur Freude geraten läßt. Die Lautstärke des Piezo-Signalgebers läßt sich per Umschalter auf der Geräterückseite in zwei Stufen variieren, wobei -zumindest bei übertakteten Geräten- selbst die laute Einstellung noch als zu leise empfunden wird, sofern der Bediener sich nicht gerade in einem schalltoten Raum befindet.<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=CXG_Sphinx_Dominator&diff=11580CXG Sphinx Dominator2008-12-05T14:23:14Z<p>Mach2000: /* Die makellose Sphinx */</p>
<hr />
<div>{| valign="top"<br />
{{Infobox_Bild<br />
| Titel = CXG Sphinx Dominator<br />
| Bild = [[Bild:Dominator_1.jpg|center|250px]]<br />
| Bild2 = [[Bild:Dominator_3.jpg|center|250px]]<br />
| Hersteller = [[CXG]]<br />
| Markteinführung = [[1989]]<br />
| Preis = 498 DM (250 €)<br />
| Prozessor = [[6502]]<br />
| Prozessortyp = [[8 Bit]]<br />
| Takt = 4 MHz<br />
| RAM = 8 KB<br />
| ROM = 32 KB<br />
| Bibliothek = 8.000 [[Halbzüge]]<br />
| Programmierer = [[Frans Morsch]]<br />
| Elo = 1880 <br />
| BT-2450 = 1756<br />
| BT-2630 = -<br />
| Colditz = -<br />
| Rechentiefe = <br />
| Verwandt = [[CXG Sphinx Galaxy]], [[Mephisto Modena]]<br />
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]<br />
| Zugausgabe = 64 Feld-LEDs<br />
| Display = 2x vierstelliges 7-Segment-LCD<br />
| Stromversorgung = [[HGN 5001]], 8,5V / 250mA (Plus innen)<br />
| Spielstufen = 72<br />
| Maße = Spielfeld 26 x 26 cm, Königshöhe 6 cm<br />
| Sonstiges = Es existieren verschiedene Programmversionen (2.00-2.05).<br />
| Infos = [[Bild:Dominator_2.jpg|thumb|left|200px|Bedienfeld]]<br />
<br /><br />
Ältere Versionen spielen zwar nicht unbedingt schwächer, beinhalten jedoch einige unschöne Programmfehler, die dem '''Dominator''' schon so manchen halben oder ganzen Punkt gekostet haben. Mit folgendem Kniff läßt sich leicht feststellen, mit welcher Programm-Version man es zu tun hat: Springer- und Bauertaste gedrückt halten und einfach das Gerät einschalten. In den beiden vierstelligen Displays erscheint dann „Test" und die jeweilige Versions-Nummer.<br />
}}<br />
|}<br />
<br />
<br style="clear:both;" /><br />
<br />
Im nachstehenden Bericht wird die Entwicklung des zuerst im [[CXG Sphinx Galaxy]] und später im Dominator verwendeten Schachprogramms beschrieben.<br />
<br />
==Die Akte Sphinx==<br />
<br />
Die folgenden Artikel stammen aus MODUL 1988-91. Besten Dank an den Verfasser Thomas Mally und das seinerzeitige MODUL-Team.<br />
<br />
<br />
===Die morsche Sphinx===<br />
<br />
'''Rätselhafter [[CXG Sphinx Galaxy]] C Modul 3/88'''<br />
<br />
Nein; das ist kein Druckfehler! Hier soll nicht behauptet werden, das es beim [[Sphinx Galaxy]] in den Schaltkreisen knirscht; ausgesagt wird lediglich, daß das neue [[CXG]]-Programm von [[Frans Morsch]] erstellt wurde, also ein Morsch-sches Produkt ist. Frans ist ja vor kurzem von [[Mephisto]] zu [[CXG]] gewechselt, und sein neues Gerät soll dort den [[Super Enterprise]] (bzw. [[Advanced Star Chess]]) von [[Kaare Danielsen]] ablösen, der zwar ein kombinatorisch schlagfertiges, insgesamt aber doch nicht besonders spielstarkes Programm aufwies. Daher wird das Gerät vom österreichischen Importeur hartnäckig als "Super Enterprise Plus" angekündigt - wahrscheinlich möchte er nicht gerne an die [[16-Bit]]-Sphinx-Geräte erinnert werden, die bei der [[WMCCC|WM 87]] den [[Mephisto]]s als Prügelknaben dienten und seither als Ladenhüter ein recht kümmerliches Dasein fristen.<br />
<br />
Da [[Frans Morsch]] den sehr erfolgreichen [[Mephisto Super Mondial|Super Mondial]] programmiert hat, konnte man annehmen, daß sein neues Programm mindestens ebenso stark sein würde. Allerdings ist das nicht ganz so einfach: aus Copyright-Gründen mußte er sein Programm doch erheblich umschreiben, und das Ergebnis scheint alles andere als ausgereift zu sein. Wie man hört, hat Morsch seine ursprüngliche Absicht, mit einem Sphinx Turbo an der [[WMCCC|WM]] teilzunehmen, nach enttäuschenden Testresultaten wieder fallen lassen. Die klassische Sphinx pflegte bekanntlich den Wanderern hinterhältige Rätsel aufzugeben. In dieser Beziehung ist der Name ausgezeichnet gewählt: auch diese(r) "Sphinx" steckt voller Rätsel.<br />
<br />
Wenn man sich nicht an der vom [[Super Enterprise]] übernommenen Anordnung der Bedienungselemente (auf einer Art "Ausleger") stößt, dann ist die Ausführung des Galaxy durchaus zufriedenstellend. Die Funktionen wie z.B. Stellungen eingeben, Replay etc. sind einfach zu bedienen, das Brett ist überhaupt das größte Drucksensor-Brett, das mir bekannt ist, und würde sich ausgezeichnet zum Spiel direkt auf dem Computer eignen - rätselhaft, warum der gute Gesamteindruck durch die katastrophale Ausführung der Figuren getrübt werden muß. Nicht nur, daß der Kontrast zwischen den beiden Farben gering ist - König und Dame leiden unter Magersucht und sind von dem ebenfalls auf Nulldiät gesetzten Läufer kaum zu unterscheiden.<br />
<br />
Das Doppeldisplay versorgt den Benutzer mit den wichtigsten Informationen, und zwar: Gesamtzeit, Hauptvariante (6 [[Halbzüge]]), Stellungsbewertung, augenblickliche Rechenzeit, der derzeit untersuchte Ast , die [[Brute Force]]- und die [[Selektiv|selektive]] [[Rechentiefe]]. Leider ist dieses Angebot nur durch mehrfache Betätigung der Hint-Taste zu erreichen; nach der Anzeige des Zuges und Eingabe des Gegenzuges springt die Anzeige wieder auf die Gesamtzeit zurück. Allerdings nicht immer: manchmal bleibt sie auf der eingestellten Information. Nach welchen Prinzipien das vor sich geht, ist mir allerdings schleierhaft geblieben.<br />
<br />
Ziemlich ungewöhnlich ist, daß Züge auf dem internen Rechenbrett sofort ausgeführt werden, ohne Rücksicht darauf, ob auch die entsprechenden Felder gedrückt wurden. Man kann also den Computer durch "MOVE" zu mehreren Zügen hintereinander veranlassen, ohne eine einzige Figur auf dem Brett umzustellen oder irgendein Feld zu drücken, ebenso ist es beim Zurücknehmen der Züge. Hier spielt offenbar der (ansonsten begrüßenswerte) Replay-Modus herein, in dem man Zugfolgen durchlaufen kann, auch ohne sie auf dem Brett auszuführen. Für das praktische Spiel erhöht dies aber die ohnehin schon recht große Gefahr , daß zwischen der Position auf dem Brett und der im Computer gespeicherten Stellung eine Diskrepanz ist.<br />
<br />
Beim [[Sphinx Galaxy]] besteht die Möglichkeit, Partien bzw. Eröffnungen abzuspeichern, und zwar auf jedem der 64 Felder eine. Eine ähnliche Funktion gab es ja schon beim [[Super Enterprise]]; allerdings pflegte sie selten zu funktionieren. Zunächst gab ich einmal die "Eröffnung" 1.h4 h5 2.g3 g6 3.Lh4 Lh6 ein, um festzustellen, ob der Computer sie auch in sein aktives Repertoire aufnimmt (was aus der knappen und fehlerhaften Gebrauchsanweisung nicht hervorging.) Zu meiner Überraschung wollte der "Galaxy von Stund an mit weiß überhaupt nur mehr mit 1.h4 eröffnen - das kann auch nicht ganz im Sinne des Erfinders sein. Auch bei der Belegung der 64 Felder gab es einige Ungereimtheiten, da auch auf solchen, die ich nicht angewählt hatte, gespeicherte Partien angezeigt wurden, die allerdings häufig wechselten und sich auch nicht nachspielen ließen. Trotzdem: die Speicherungs- und Nachspielfunktion ist komfortabel und als Positivum zu vermerken.<br />
<br />
Problemisten werden mit dem Galaxy wenig Freude haben. Zunächst kann man nicht gezielt nach einem "Matt in X" suchen lassen, sondern hat nur eine einzige Mattsuchstufe zur Verfügung, auf der zunächst ein Matt in 1, dann in 2, 3 etc. gesucht wird. Bisweilen gibt es da überraschend schnelle Lösungen - da dabei auch die [[Selektiv|selektive]] [[Suchtiefe]] angezeigt wird, ist zu vermuten, daß [[Frans Morsch|Morsch]] keinen eigenen Mattsuch-Algorithmus geschrieben hat, sondern einfach den normalen Suchprozeß unter Ausschaltung der Bewertungsfunktion anwendet. Eine Suche nach Nebenlösungen gibt es nicht, und falls ein Problem unlösbar sein sollte, so wird kein "NO" gemeldet - man kann höchstens durch Beobachtung der [[Brute Force]]-[[Suchtiefe]] feststellen, ob die für die gewünschte Mattführung nötige Anzahl von [[Halbzügen]] schon ausgeschöpft ist. Kurios wurde es allerdings, als ich das fünfzügige L-S-Matt (Nr.14 in der Problemspalte von MODUL 2/88) eingab: Der Galaxy zeigte zwar schon nach etwa 2 Minuten den Schlüsselzug 1.Sc3 mit richtigem weiteren Abspiel und der Bewertung +9,99 (=Gewinn) an, dachte aber gar nicht daran, den Zug auch auszuführen. Vielmehr rechnete er fröhlich weiter, um nach 7:36 einen völlig falschen Zug, nämlich 1.Kc6? auszugeben, und zwar ohne Mattansage.<br />
<br />
Vollends in die Bereiche des übersinnlichen gerät man, wenn man die Galaxy auf einige Stellungen aus Jens Baek Nielsens Rating-Test (s. Beilage) losläßt. Hier zeigt er eigenwillige und in einigen Fällen einzigartige Lösungen. So besteht er z.B. in Diagr. 5 darauf, mit Sxc5?!? dXc5 Lxg5 einen Springer für zwei Bauern und völlig nebulose Kompensation zu opfern - de facto hat er lediglich noch eine weitere Angriffslinie gegen seine eigene Königsstellung geöffnet. Ich wette, daß kein anderes von den etwa 30 bisher getesteten Geräten auf eine solche Lösung verfallen ist.<br />
<br />
Es wird aber noch besser, wenn man ihn auf jene taktischen Aufgaben ansetzt, in denen durch den ersten Zug ein Matt zu verhindern ist. Nehmen wir z.B. Diagramm 59: er hält es auch nach 30 Minuten nicht für notwendig, auf den Zug 1.Txc5? zu verzichten und das darauf folgende Matt in 3 abzuwenden, was der [[Super Enterprise]] z.B. schon nach 3 Minuten tut. Gibt man Txc5 ein und läßt den Galaxy nun für Schwarz weiterrechnen, zeigt er keinerlei Interesse an dem Matt in 3., das der [[Super Enterprise]] bereits nach 50 Sekunden ausspielt - er beschäftigt sich lieber mit dem Zug 1.- Sd7, wobei er folgende Abwicklung angibt.: 2.Tc8 Txc8 3.Sc6 bxc6 4.Sxc6. Die Stellungsbewertung bleibt dabei negativ für Schwarz: zunächst -3,85, später -1,78. Wenn man versucht, ihm mit 1.- Dh4+ 2.Kf3 auf die Sprünge zu helfen (jetzt ist nach 2.- h5 das matt mit Dg4 nicht mehr zu verhindern) so gibt er folgende Variante an: 2.- Le1(!?!) 3.e5 Dg3+ 4.Ke4 Dh4+ 5.g4. Sie sollten diese Variante unbedingt einmal nachzuspielen - es ist ein ganz besonderes Erlebnis! So ungefähr stelle ich mir Kortschnoi im LSD-Rausch vor... Doch halt: nach etwa 8 Minuten erscheint das erlösende 2. h5! in der Anzeige. Na endlich - jetzt sieht er wohl auch das Matt im nächsten Zug? Weit gefehlt: der Galaxy erwartet vielmehr die Abwicklung 3.Sc6 bxc6 (statt Dg4 matt) 4.Dd1 cxd5 (noch immer wäre Dg4 matt) 5.Ke2! Mit andern Worten: der Galaxy tut alles, um nicht Matt setzen zu müssen - und in den folgenden, ähnlich gelagerten Stellungen ist es auch nicht anders. Hier muß im Programm etwas vollkommen schief gelaufen sein - der Ausdruck "rätselhaft" reicht da nicht mehr aus. Man wird eher an Hamlet, 2.Akt, 2.Szene denken müssen: "Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode."<br />
<br />
Trotz all dieser Kuriositäten kann man aber nicht behaupten, daß der Galaxy nicht auch imstande wäre, die eine oder andere ganz brauchbare Partie aufs Parkett zu legen. Im Übergang aus der Eröffnungsphase ins Mittelspiel macht er oft sehr schwache Züge und bringt sich dadurch in eine haarsträubende Stellung, verteidigt sich dann aber hartnäckig und umsichtig und kann manchmal sogar noch das Steuer herumreißen. Ein Beispiel (der Galaxy hat Weiß):<br />
<br />
1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 c5 5.cxd5 cxd4 6.Dxd4 Le7 7.e4 Sc6 8.Dd2 exd5!? 9.exd5 Bisher spielte der Galaxy" aus der Bibliothek; nun muß er selbst rechnen und wählt im Vergleich zum Super Mondial (der hier richtig LxS spielt) den schwächeren Zug 9...Sxd5 10.Lxe7 Dxe7+ 11.Sge2 Sxc3 12.Dxc3 0-0 13.g3 Te8 14.Td1 Lf5 15.a3 hat der Galaxy eine bemitleidenswerte Stellung erreicht - das Rätselhafte an diesem Fall ist jedoch das ich nicht im Stande war, aus der exponierten Stellung des weißen Königs Vorteil zu ziehen und die Partie nach einigen Verrenkungen des Galaxy in ein ganz ausgeglichenes Endspiel mündete. (Vielleicht war aber auch mein Angriffsspiel allzu morsch.)<br />
<br />
Die Hoffnung, daß man hier für 3000,- ATS ein dem Super Mondial vergleichbares Programm in guter Ausstattung bekommen würde, hat sich leider nicht erfüllt. Allerdings kommt aus Holland bereits die Meldung, daß man dort damit beschäftigt ist, in die ersten aus Hong Kong gelieferten Geräte neue [[EPROM]]s einzubauen - mag sein, daß die nächste Generation, mit der "Gnade der späten Geburt" gesegnet, sich weniger rätselhaft zeigen wird.<br />
<br />
===Die gezähmte Sphinx===<br />
<br />
'''CXG Sphinx "Dominator" 2.00 C Modul 4/88'''<br />
<br />
Die Versions-Vielfalt beim neuen [[CXG Sphinx Galaxy]], über die wir in MODUL 3/83 ausführlich berichtet haben, hat sogar den routinierten schwedischen Testern einen Streich gespielt: nach 80 Testpartien stellten sie fest, das [[Frans Morsch]] ihnen versehentlich zwei verschiedene Versionen seines Programms zur Verfügung gestellt hatte: einmal die ältere Version 1.03, von deren rätselhaften Absonderlichkeiten in MODUL die Rede war, und zum anderen die offenbar wesentlich verbesserte Version 2.00. Da sich nicht mehr feststellen ließ, welche Ergebnisse mit welcher Version erzielt worden waren, begann man mit der Testarbeit noch einmal von vorn, und zwar mit der allerneuesten Version 2.03, die eindeutig bessere Ergebnisse erzielte als das frühere Spitzenprogramm von [[Frans Morsch|Morsch]], der [[Mephisto Supermondial]].<br />
<br />
Wie kann man die Version 1.03 (die wirklich nicht zu empfehlen ist) von der Version 2.00 (und höheren) unterscheiden? Es gibt 3 Möglichkeiten:<br />
<br />
* Schauen Sie in den frei zugänglichen ROM-Schacht: der Prozessor-Chip sollte einen Aufkleber tragen, der die Versionsnummer ausweist.<br />
* Machen Sie den von Frans Morsch selbst an uns "verratenen" Selbsttest: Springer- und Bauerntaste gedrückt halten und dann das Gerät einschalten. Im Display wird dann "Test" und die Versionsnummer angezeigt.<br />
* Beachten Sie die Anzahl der Spielstufen: Die Version 2.00 hat 56 Levels, insbesondere 8 Mattsuchstufen (1.03: nur eine) und 8 Anfängerstufen, die bei der früheren Version fehlten.<br />
<br />
Inzwischen konnten wir die Version 2.00 testen, und zwar in einem neuen Modell, das sich "[[Sphinx Dominator]]" nennt und sich schon äußerlich stark vom Galaxy unterscheidet. Es ist einerseits kleiner (Feldgröße: nur 22 x 22 mm), hat aber den wesentlichen Vorteil, daß jedes Feld mit einer LED ausgestattet ist, was die Übersichtlichkeit (besonders beim Blitzen und bei der Stellungskontrolle) beträchtlich erhöht. Die Bedienungstasten und das Display sind nicht mehr auf dem vom [[Super Enterprise]] "ererbten" Ausleger, sondern auf einer normalen, in das Brett integrierten Randleiste untergebracht. Die Tasten sind übersichtlicher angeordnet und haben einen ordentlichen Druckpunkt. (Die Anordnung der "Take-Back" und der "Move"-Taste Rücken an Rücken mit einem kleinen Steg dazwischen ist allerdings Geschmacksache: Manche fühlen sich dadurch fatal an eine Vitaminkapsel erinnert.) Die Figuren sind zwar nicht schön zu nennen, aber weniger schmalbrüstig ausgefallen als beim Galaxy. Insgesamt bekommt man für nur 500 S mehr (Preis in ÃâC“sterreich: 3500,- ATS gegenüber 3000,- ATS für den Galaxy) ein wesentlich kompakteres und angenehmer zu bedienendes Gerät.<br />
<br />
Nun zu den Unterschieden zwischen der Version 1.03 und der im Dominator eingebauten Version 2.00 des Morsch-Programms: Auf dem Display bleibt jetzt die zuletzt angewählte Anzeige erhalten, auch nachdem der Computer einen Zug ausgegeben hat. Die Züge werden nicht mehr auf dem internen Brett ausgeführt, ohne das Drücken der entsprechenden Felder abzuwarten; beim Galaxy hatte dies eine Diskrepanz zwischen Brett- und interner Stellung heraufbeschworen. Die Speicherung von Partien und eigenen Eröffnungen (die auch beim Abschalten erhalten bleiben) funktioniert nun klaglos; die vom Benutzer eingegebenen Eröffnungen werden zwar bevorzugt, aber nicht exklusiv gespielt, wechseln also mit der eingebauten Bibliothek ab. Man kann jetzt nach einem Matt in X Zügen suchen lassen, erhält also auch gegebenenfalls die Meldung "kein Matt"; Nebenlösungen lassen sich aber noch immer nicht auffinden. Das Matt in 5 (Nr. 14 in der Problemspalte von Modul 2/88) wird jetzt im Gegensatz zu früher korrekt (und auch relativ rasch) gelöst.<br />
<br />
Wie steht es nun mit dem eigentlichen Spiel? Die Absonderlichkeiten der früheren Version sind offensichtlich zurückgedrängt; die Stellungsbewertung wirkt jetzt weniger extrem, und das Programm hat auch nicht mehr die Manie, das Mattsetzen des Gegners um jeden Preis zu vermeiden. In der Stellung von Diagr. 59 des Nielsen-Tests verhindert es das Matt zwar innerhalb von 30 Minuten noch immer nicht, spielt aber mit Schwarz das dreizügige Matt nach 28 Minuten aus; das ist für ein selektives Programm nicht ungewöhnlich, denn der Saitek Simultano braucht ebenfalls weit über 20 Minuten dazu. Das Matt in 2 (nach 1. - Dh4+2.Kf3) spielte das Programm dann immerhin "schon" nach weniger als einer Minute.<br />
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Im "Holländischen Gambit" spielte der Dominator 2.00 nach den eingespeicherten Zügen 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 Sf6 4.Lg5 c5 5.cxd5 cxd4 6.Dxd4 Le7 7.e4 Sc6 8.Dd2 auf das abweichende 8...exd5!? wie der Supermondial 9.Lxf6 (im Gegensatz zum Galaxy 1.03, der das schwächere 9.dxe bevorzugt), setzt dann allerdings auch etwas eigenwillig fort: 9...Lxf6 10.Sxd5 0-0 11.Tc1!? Te8 12.Sxf6+ Dxf6 13.Ld3 Lf5 14.f3 Tad8 15.Se2 Se5 16.Tc3 und wenn Sie jetzt meinen, die Stellung sei auch nicht viel besser als beider von der 1.03 gewählten Variante, dann versuchen Sie doch einmal, aus dieser Position gegen den Dominator zu gewinnen - Sie werden Ihr blaues Wunder erleben! Er verteidigt seinen Mehrbauern mit soviel Geschick, daß Schwarz früher oder später zu einem Figurenopfer verlockt wird, das das Morsch-Programm dann in aller Seelenruhe ad absurdum führt.<br />
Also alles in Butter? Nicht ganz! Ein neues Rätsel der Sphinx erlebten wir bei dem Versuch, das Problem Nr.16 aus der Problemspalte von MODUL 3/88 lösen zu lassen.<br />
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[[Bild:Pos1.png]]<br />
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7k/3R4/6p1/2P3P1/1p3p2/1B3r1b/1p3P2/bK5Q w - - 0 1<br />
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Die Lösung dieses Dreizügers (1.Lc4) kommt zwar schon nach 3 Sekunden, wenn man aber die weitere Abfolge durchspielen will und die Hauptfortsetzung 1.- Ta3 eingibt (jetzt müßte der "Mausefallen"-Zug 2. Lb3 folgen), gibt es eine Bombenüberraschung: der Dominator spielt wie aus der Pistole geschossen 2.Da8+ gibt durch gleichzeitiges Aufleuchten des Schach- und des Mattlämpchens zu verstehen, das Schwarz nun matt und das Problem somit ad acta zu legen sei. Wenn man ihm perfiderweise die Dame mit dem Turm a3 wegschlägt, erduldet er dieses Ungemach allerdings ohne zu murren und sucht unverdrossen weiter nach einem Matt, das nicht mehr da ist..... Auch auf normalen Levels tritt derselbe Fehler auf: als erster Zug kommt zwar jetzt 1.Le6, auf 1.- Ta3 folgt aber ebenfalls 2.Da8?? mit "imaginärem" Matt.<br />
<br />
Offenbar sind doch noch nicht alle Bugs beseitigt! Aber wie steht es mit der Version 2.03, die in Schweden (s. Elo-Liste) so gute Testergebnisse erzielt hat? Göran Grottling hat uns - hilfreich wie immer - einen Chip mit dieser neuesten Version zugeschickt. Leider war auf dem Transport ein Pin abgebrochen, aber unser Mitarbeiter Bernhard Biberle bewies sein hervorragendes Improvisationstalent und stellte mit Hilfe eines kleinen Stücks Kaugummi-Einwickelpapier einen provisorischen Kontakt her, womit er wieder einmal eines jener Unikate erzeugte, die offenbar nur im Wiener Schachverlag anzutreffen sind: den Sphinx "McGyver", wie wir ihn nach dem ähnlich improvisationsfreudigen TV-Helden genannt haben. Bisher hat dieses ungewöhnliche Modell jedenfalls klaglos funktioniert und uns Gelegenheit zu der Feststellung gegeben, daß der obige Fehler in der Version 2.03 tatsächlich beseitigt worden ist: der Dominator spielt jetzt nach 1.Lc4! Ta3 ganz brav und orthodox 2.Lb3!.<br />
<br />
Fazit: die schrankenlos ausufernde Rätselhaftigkeit der "Sphinx" wird mit steigender Versionsnummer immer mehr gezähmt; der "Sphinx Dominator" mit Version 2.00 oder gar 2.03 ist wenn man sich über die Vor- und Nachteile selektiver Programme im Klaren ist) ohne Zweifel als Gerät mit ausgezeichnetem Preis/Leistungs-Verhältnis zu empfehlen.<br />
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===Die Sphinx wird stubenrein===<br />
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'''CXG Dominator 2.04: (Fast) ohne Bugs C Modul 4/89'''<br />
<br />
Selten ist der Name eines Schachcomputers so glücklich gewählt worden wie der der [[CXG]] "Sphinx"-Modelle: die von [[Frans Morsch]] geschriebenen Programme stecken voller Rätsel. War die Version 1.03 (MODUL 3/88) noch völlig undurchschaubar, so präsentierte sich die Fassung 2..00 (4/88) als zwar schon deutlich verbessert, aber immer noch nicht von allen Bugs befreit. Ein Programmfehler, der erstmals in MODUL 4/88 und dann noch mehrmals in verschiedenen Variationen beschrieben wurde (z.B. MODUL 1/89 Seite 52, MODUL 2/89 Seite 10, CSS 3/89 Seite 8), führte dazu, daß der Dominator in der Aussicht auf Matt oder Bauernumwandlung die verteidigenden Figuren "vergaß" und z.B. rücksichtslos Material opferte , um imaginäre "Matts" zu geben, die gar nicht existierten. Außerdem wurde mehrfach bemängelt, daß er das Mattsetzen des alleinigen Königs mit König und Dame nicht beherrscht.<br />
<br />
Nun ist endlich die Version 2.04 des Sphinx-Programms erhältlich, von der man sich in diesen Punkten Abhilfe erhoffen durfte. (Wenn sie Glück haben, finden Sie sogar einen Händler, der Ihnen Ihr Gerät nachrüstet oder zumindest den Chip zum Selbsteinbau besorgt.) Wiederholen wir nochmals die Methode, mit der man beim Galaxy/Dominator die Versionsnummer ermitteln kann: beim Einschalten Springer- und Bauerntaste zugleich gedrückt halten. (Aber Vorsicht: der Dauerspeicher wird bei diesem Manöver gelöscht!)<br />
<br />
Ein schneller Test aller uns bekannten Negativbeispiele zeigte, daß die 2.04-Version von dem oben angesprochenen Programmfehler tatsächlich kuriert ist: sie spielt in allen Fällen fehlerfrei. So folgt z.B. in der in CSS 3/89 Seite 8 angegebenen Stellung:<br />
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Dominator-MachIII (30 Sek./Zug)<br />
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[[Bild:pos2.png]]<br />
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8/P1n2N2/4k3/7P/P7/6K1/8/8 w - - 0 1<br />
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nicht das blindwütige Vorschieben des h-Bauern, sondern korrekt: 1.Sg5+! Kf6 2.h6! Kg6 3.h7 Kg7 4.Se6+! 1-0. Es werden auch nicht mehr Damen oder Türme geopfert, um eingebildete Matts zu geben. Nachdem wir schließlich in ein paar Stellungen mit KDK eine einwandfreie Mattführung konstatiert hatten, wollten wir den Test schon abbrechen, als plötzlich ein Schreckensruf durch den Wiener Schachverlag schallte:<br />
"Der Herr Böhm kommt!"<br />
<br />
Dieser Herr Böhm ist wirklich kein alltäglicher Kunde. Er ist z.B. der einzige, der uns unsere MODUL-Hefte nach ein paar Monaten zurückverkauft! (Nein, bitte schicken Sie uns nicht Ihre alten Jahrgänge - wir machen das wirklich nur ausnahmsweise...) Außerdem ist er eine wahre Nemesis der Schachcomputer - niemand versteht es so wie er, ihre geheimsten Schwächen aufzudecken. Zu neu erschienenen Modellen zieht es ihn mit unwiderstehlicher Gewalt wie Dracula zu den taufrischen Jungfrauen. Seine speziellen Teststellungen, die daraufhin zur Anwendung kommen, sind von einer exquisiten Grausamkeit, die selbst einem mittelalterlichen Hexenjäger das Blut in den Adern gefrieren lassen würde!<br />
<br />
Als dieser Herr Böhm also den Schachverlag betrat und die neue Dominator-Version erblickte, versuchten wir vergeblich, uns schützend vor das Gerät zu werfen und den dämonischen Blutsauger mit dem Hinweis abzuspeisen, daß ohnehin alles zur vollsten Zufriedenheit funktioniere. Herr Böhm hatte für diese Behauptungen nur ein mitleidiges Lächeln übrig. "Das werden wir ja gleich sehen", murmelte er, und baute die folgende Stellung (die, wie er uns versicherte, Teil einer überaus profunden Studie ist) auf dem Brett auf:<br />
<br />
[[Bild:Pos3.png]]<br />
<br />
k2K3Q/1p6/1P6/8/q7/8/8/8 b - - 0 1<br />
<br />
Die Turnierstufe eingestellt und den Einleitungszug 1.... Dd4+ für Schwarz ausgeführt, und was spielt der unglückliche Dominator 2.04 als Antwort? Sie werden´s nicht glauben: er spielt 2.Kc7??? mit Abzugsschach und zeigt dabei an, daß er von Schwarz die subtile Fortsetzung 2.....Dd8 erwartet; wenn letzterer hingegen das heimtückische 2......DxD wählt, erträgt er dies mit demselben stoischen Gleichmut, den wir bereits von seinen früheren Eskapaden kennen.<br />
<br />
"Aber immerhin beherrscht er jetzt das Mattsetzen mit der Dame", warfen wir kraftlos ein, um zu retten was noch zu retten war. Herr Böhm antwortete mit einem hohlen Gelächter, wie man es sich nur durch langjähriges Liegen in modrigen Grüften antrainieren kann. "Vielleicht im Normalfall", grinste er höhnisch, "Aber was ist in Stellungen wo Patt droht?" Und schon war diese Stellung<br />
<br />
[[Bild:Pos4.png]]<br />
<br />
8/8/8/8/4K3/5Q2/7k/8 w - - 0 1<br />
<br />
aufs Brett gezaubert, und siehe da: aus dieser Stellung war der Dominator nicht imstande, die richtige Mattführung zu finden, sondern taumelte mit König und Dame sinnlos auf dem Brett umher. Dracula hatte wieder einmal zugebissen...<br />
<br />
Noch eine weitere Spezialität hat sich der Dominator auch in der neuesten Version bewahrt: versuchen Sie einmal, die lange Rochade mit TAKE BACK zurückzunehmen! Zunächst wird ganz Ordnungsgemäß der Königszug verkehrt herum angezeigt (z.B. von c1 nach e1), dann der Turmzug von d1 nach ....g1! Der Dominator besteht stur darauf, daß Sie genau auf dieses Feld drücken, selbst wenn dort beispielsweise noch der Springer steht; wenn Sie danach aber die Stellung überprüfen, werden Sie feststellen, daß sich der Turm ohnehin dort befindet wo er sein soll, nämlich auf a1. Die Schlußfolgerung: der Dominator steckt so voller Bugs, daß auch Frans Morsch selbst sie nicht alle kennt! Warten wir also auf die nächste Version...<br />
<br />
Übrigens: wir haben uns an diesem Abend noch furchtbar an Herrn Böhm gerächt! Neben dem Dominator stand nämlich ein [[Mephisto Polgar|Polgar]], bei dem die Fernschach-Funktion aktiviert war: das heißt, daß man dem Gerät durch Ausführen und Zurücknehmen einzelner Züge auf dem Brett vorschreiben kann, nur diese Züge und keine anderen zu analysieren. Unser Mitarbeiter Wolfgang Zugrav, der rumänische Vorfahren hat und daher mit transsylvanischen Vampiren besonders gut umzugehen versteht, hatte eine brillante Idee: er ermutigte Herrn Böhm dazu, seine diabolischsten Stellungen aufs Brett zu bringen, und fragte dann unschuldig: "Und welches ist der Schlüsselzug?" Sobald der ahnungslose Herr Böhm geantwortet hatte, sagte Zugrav, "Aha! So geht das also..." und führte den Zug "probeweise" auf dem Brett aus, als wolle er die Schönheit des Gedankens mit voller Wucht auf sich einwirken lassen. Der Effekt: der [[Mephisto Polgar|Polgar]] hatte nur einen einzigen Zug zu analysieren, und schwups! Schon erschien zu Böhms Verwunderung die "Lösung" im Display.... Nachdem sich dieses Spielchen ein paar mal wiederholte und der [[Mephisto Polgar|Polgar]] eine "Blitzlösung" nach der anderen ausgespuckt hatte, wankte ein völlig verstörter Herr Böhm von dannen, um sein plötzlich zahnlos gewordenes Folterinstrumentarium gründlich zu überholen und damit beim nächsten Mal seine ehemals grausige Reputation wieder etwas aufzupolieren...<br />
<br />
<br />
===Die makellose Sphinx===<br />
<br />
'''Dominator 2.05: Endlich fehlerfrei? C Modul 2/91'''<br />
<br />
Die Entwicklungsgeschichte des CXG Dominator ist in MODUL ausführlich dokumentiert worden: "Die Morsch´sche Sphinx" (MODUL 3/88) berichtete von unseren eher psychedelischen Erfahrungen mit der Version 1.03; "Die gezähmte Sphinx" (MODUL 4/88) behandelte die verbesserte Versionen 2.00 und 2.03, die allerdings mit Begeisterung Damen zu opfern pflegten; "Die Sphinx wird stubenrein" (MODUL 4/89) zerstörte die Hoffnungen der Dominator-Fans auf eine endlich einwandfreie Version 2.04, indem unter der kundigen Anleitung von "Dracula" Böhm die Existenz weiterer gravierender Bugs aufgedeckt wurde. Würde in der PC-Welt ein Software-Produkt mit derart vielen Programmfehlern ausgeliefert, wäre die Herstellerfirma gewiß binnen eines Jahres bankrott, doch beim Dominator war es ganz anders: das Programm von [[Frans Morsch]] eroberte sich mit exzellentem Preis/Leistungs-Verhältnis rasch eine treue Fan-Gemeinde, die seine gelegentlichen Eskapaden mit liebevoller Nachsicht als Ausdruck seines eigenständigen Charakters hinnahm.<br />
<br />
Da die Fehler der Version 2.04 schon wesentlich seltener in Erscheinung traten als die der Vorgänger, setzte sich diese Fassung des Programms allmählich als Standard mit nur relativ seltenen "Bewusstseinstrübungen" durch. Das die Version aber doch noch um einiges schlimmer "kaputt" ist als allgemein angenommen, beweist ein Brief unseres ungarischen Lesers Janos Stein, der eine Position aus der WM-Nachlese im letzten MODUL zum Anlaß für einige Experimente mit seinem Dominator 2.04 genommen hatte. Er gab die Stellung aus der Partie Cumulus-BB ein (MODUL 1/91, Diagr.2 auf Seite 25) und ließ den Computer für Weiß weiterspielen.<br />
<br />
Cumulus-BB (Techno Chess) [C40]WMCCC Lyon, 1990<br />
<br />
[[Bild:Pos5.png]]<br />
<br />
r2bk2B/4n1Qp/p1p3p1/p7/Nq2b3/1P6/P1P2PPP/3RR1K1 w q - 0 28<br />
<br />
Dazu Herr Stein: 28.c3 Db7 29.Txe4 Dd7 Jetzt müßte Weiß durch den Zug Dg8 die schwarze Partei mattsetzen, aber der verstockte Turm wollte unbedingt die Dame schlagen. Nun habe ich alle überflüssigen Steine aus dem Brett geschafft und kam so zu der Stellung von Diagramm 1:<br />
<br />
[[Bild:Pos6.png]]<br />
<br />
3bk3/3qn1Q1/8/8/4R3/8/5PPP/3R2K1 w - - 0 1<br />
<br />
Wie besessen zog der Dominator hier 1.Dh8+? statt Dg8 matt. Mattsuche in 1 Zug: unlösbar! Nun habe ich den Springer e7 mit dem Läufer d8 vertauscht, und siehe da: jetzt funktionierte alles. Ich glaube, die Ursache ist folgende: der Computer macht den Gewinnzug deshalb nicht, weil er glaubt, die Dame könnte auf g8 vom Springer geschlagen werden. Vertauscht man die Figuren hat er keine Hemmungen mehr, den Mattzug auszuspielen.<br />
<br />
Nun stellte ich eine im Grunde ähnliche Stellung auf:<br />
<br />
[[Bild:Pos7.png]]<br />
<br />
2nk4/2p5/2Pq2N1/8/8/5R2/5PPP/3R2K1 w - - 0 1<br />
<br />
Matt in 1 Zug: unlösbar<br />
Stufe a1: 1.Tf8 matt<br />
Stufe a2: 1.Tf8 matt<br />
Stufe a3: 1.Tf8 matt<br />
Stufe a4: 1.Tf8 matt<br />
Stufe a5: 1.T1d3??<br />
Turnierstufe c5: 1.Td2?<br />
<br />
Jetzt weiß ich auch warum der Dominator die folgende Mattaufgabe nicht lösen kann:<br />
<br />
[[Bild:Pos8.png]]<br />
<br />
k7/8/N1N5/3B4/K7/8/4p1r1/8 w - - 0 1<br />
<br />
Der Schlüsselzug wäre 1.Ka5!, aber das gefällt dem Computer nicht. Auf Ka5. Glaubt er, würde e1=D+ folgen, brrr, das ist ihm zu viel - der Monarch ekelt sich vor einem republikanischen Putsch. Die Lösung 1.Ka5! e1=D+ (1.-Tg8 2.Sd4+ Ka7 Sb5 matt) 2.Kb6! und auf jeden Turm- oder Damenzug folgt ein Zug des Springers c6 mit aufgedecktem Schach, z.B. 2.-Tb2+ 3.Scb4 matt, 2.-Tg7 3.Se7 matt, 2.-De3+ 3.Sd4 matt usw.<br />
<br />
So weit die interessanten Beobachtungen von Herrn Stein zum Thema Dominator 2.04. Nun gibt es seit einiger Zeit die Programmversion 2.05, die wir inzwischen ausführlich unter die Lupe nehmen konnten. Und ob Sie's glauben oder nicht. Der Dominator 2.05 spielt an ALLEN oben angeführten sowie weiteren uns bekannt gewordenen kritischen Positionen VOLLKOMMEN KORREKT!<br />
<br />
In der Stellung von "Dracula" Böhm aus MODUL 4/90:<br />
<br />
[[Bild:Pos9.png]]<br />
<br />
k2K3Q/1p6/1P6/8/q7/8/8/8 b - - 0 1<br />
<br />
Nach 1.-Dd4+ spielt der Dominator sofort DxD (statt des bizarren Kc7??) und kündigt zugleich ein Matt an.<br />
In der Stellung<br />
<br />
Dominator 12MHz V2.4 - Designer 2265, 1991<br />
1/91-07 (Leserbrief von Herrn Haupert)<br />
<br />
[[Bild:Pos10.png]]<br />
<br />
7k/2p1r1pp/N1P2p2/3P2rb/4Pp1q/1P3P1P/P2Q2P1/R3R2K w - - 0 1<br />
<br />
überlegt die Version 2.05 nur kurz das fatale d6, schwenkt nun auf Db4 um, erkennt aber bald das forcierte Remis durch 1.-Dxh3 2.gxh3 Lxf3+ 3.Kh2 Tg2+ etc. (Anzeige 0.00) und entscheidet sich schließlich für das sehr vernünftige Tf1, womit die Drohung Lxf3 entschärft wird.<br />
<br />
Und schließlich die Mattführung mit der Dame: aus der Position wKe4,Df3; sKh2, die der Version 2.04 noch unlösbare Probleme aufgab, findet der Dominator 2.05 nach dem schwachen Beginn 1.Kf4 (?) Kg1 auf der Turnierstufe (allerdings erst nach einigem Nachdenken über das sinnlose Ke5) die richtige Fortsetzung: 2.De2! Kh1 3.Kf3! Kg1 4.Dg2#.<br />
<br />
In Anbetracht der bisherigen Erfahrungen sträubt sich die Feder, eine so kühne Behauptung niederzuschreiben, aber es scheint wirklich so zu sein: die Version 2.05 dürfte die erste FEHLERFREIE Fassung des Dominator-Programms sein! (Wir warten gespannt auf den Nachweis des Gegenteils...) Natürlich heißt das nicht, das der Dominator damit alle seine Idiosynkrasien ersatzlos aufgegeben hat: Immer noch muß man beim Zurücknehmen der langen Rochade den Turm nach g1 stellen, auch wenn dort noch ein Springer steht; und der Dominator 2.05 unterscheidet sich in nichts von seinen Vorgängern, wenn es darum geht, ihn auf eine flache Tischplatte zu stellen: er wackelt! (Oder haben sie einen Dominator, der NICHT wackelt? Dann sollten Sie ihn als wertvolles Sammlerstück hüten...) Diese Kleinigkeiten kann man dem eigenwilligen Außenseiter unter den Schachcomputern aber nicht wirklich übel nehmen: sie machen eben seinen ganz besonderen Charme aus!<br />
<br />
Zu der Freude über die (hoffentlich) fehlerfreie Version 2.05 kommt aber noch eine sensationelle Nachricht, das der Dominator erheblich VERBILLIGT worden ist: in ÃâC“sterreich kostet er jetzt nur mehr 2.700,- ATS (statt vorher 3.500,-) und ist damit eine echte Preis/Leistungs-Bombe! Für Besitzer älterer Modelle bleibt jedoch die Frage, wie man zu der Version 2.05 kommt. Uns ist bisher keine Quelle bekannt, die eine Aufrüstung vornehmen oder zumindest den neuen Chip zum Selbsteinbau anbieten würde.<br />
<br />
In diesem Zusammenhang ist die Meldung interessant, daß der Erscheinungstermin des von [[Saitek]] in Nürnberg groß angekündigten "[[Saitek Brute Force|Bruce Force]]"- Moduls für den [[Leonardo]]/[[Renaissance]] auf den Herbst verschoben wurde. Die offizielle Begründung: Das Programm soll noch stärker gemacht werden. Da es sich dabei aber um ein (dem Namen zum Trotz) hochselektives [[Frans Morsch|Morsch]]-Programm handelt, ist auch eine andere Interpretation denkbar: vielleicht will man in diesem Fall VOR der Auslieferung alle jene Bugs eliminieren, die zu Damenverlust und ähnlichem führen. Das wäre einmal etwas ganz anderes...<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000https://www.schach-computer.info/wiki/index.php?title=Mein_erster_Mephisto&diff=9566Mein erster Mephisto2007-12-27T08:36:38Z<p>Mach2000: Angabe der Spielstufen, gemäß Handbuch angepasst.</p>
<hr />
<div>[[Schachcomputer]] der Marke [[Mephisto]] aus dem Jahre [[1991]]. Ursprünglicher Verkaufspreis umgerechnet rund 100 € (198 DM).<br />
<br />
'''Technische Daten:'''<br />
<br />
[[Prozessor]]: [[M 50747]], 8 MHz, 8 Bit <br />
[[Speicher]]: 8 KB [[ROM]], 512 Byte [[RAM]] <br />
[[Bibliothek]]: 2000 Positionen <br />
[[Programmierer]]: [[Eric van Riet Paap]] <br />
[[Elo]]: [[Wiki-Elo-Liste|1450]] <br />
[[Stellungstests]]: ---- [[Colditz]], ---- [[BT-2450]] <br />
Verwandt: [[Mephisto Supermini]]<br />
[[Zugeingabe]]: [[Drucksensoren]]<br />
[[Zugausgabe]]: 16 Rand LEDs<br />
[[Stromversorgung]]: Batterie = 4 x AA, Netz = [[HGN 5001]]<br />
[[Spielstufen]]: 64 (8 Stufen für Schach, 56 Übungsstufen mit weniger Figuren für Anfänger) <br />
Maße (BxTxH): 23 x 29 x 2,7 cm; Spielfeld = 17,5 x 17,5 cm<br />
Sonstiges: <br />
<br />
[[Bild:Mein_erster_Mephisto.jpg|left|thumb|300px]]<br />
[[Bild:Mein_erster_Mephisto_Verpackung.JPG|left|thumb|400px|Verpackung]]<br />
<br />
[[Kategorie:Schachcomputer]]</div>Mach2000