SciSys Superstar 28K

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SciSys Superstar 28K

C Picture by Michael Watters - Chess Computer UK / Website

Hersteller SciSys
Markteinführung 1983
CElo 1570
Programmierer Kaplan, Julio
Prozessor 6502
Prozessortyp 8 Bit
Takt 2 MHz
RAM 4 K
ROM 24 K
Bibliothek 2.500 Halbzüge
Einführungspreis 498 DM
Rechentiefe
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt SciSys Superstar 36K
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe 16 Rand LED's
Display
Stromversorgung Batterie = 6 x Baby, Netz = z.B. HGN5001
Spielstufen 24 (A1-A8 Normal, B1-B8 Turnier, H1-H8 Problem)
Maße 37 x 24,5 x 3 cm; Spielfeld = 20 x 20 cm
Sonstiges
SciSys Modellnummer 205
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug A2
30 Min. / Partie
60 Sek. / Zug A3
60 Min. / Partie
Turnier B2
Analyse B8

Im Herbst 1983 erschien mit dem SciSys Superstar eine weiterentwickelte Version des geplanten, aber nie offiziell erschienen SciSys President Chess als Antwort auf Fidelity Chess Challenger Sensory 9 und Novag Constellation. Das Gerät hatte 15 verschiedene Spielstufen, eine Analysestufe und 8 Mattsuchstufen. Das Programm war mit 24 KB (plus 4 KB RAM) recht umfangreich ausgestattet und konnte durch Zusatzmodule noch bis auf 32 KB erweitert werden. Es lief mit 2 MHz auf einem 8 Bit-Prozessor (6502A).

Anfang 1985 konnte das KSO Eröffnungsmodul (Eprom, 8 KB) zur Erweiterung des Eröffnungsrepertoire für ~100 DM erworben werden. Das KSO erweiterte das Eröffnungsrepertoire von 8000 auf ca. 36.000 Halbzüge (Das Kasparov Selected Openings ROM-Modul enthielt viele von Garry Kasparovs Lieblingseröffnungen und ein zusätzliches Programm zur Erkennung von Zugumstellungen).

Das Comeback

Ein Portrait des neuen SciSys SUPERSTAR
Von Dirk Frickenschmidt - (aus Computer Schach & Spiele / Heft 2 / Juni 1984)

Mit dem Mark V war der Firma SciSys 1981 der Gewinn der 2. Mikrocomputer-Schachweltmeisterschaft in Travemünde (in der Gruppe der kommerziellen Geräte) geglückt. Überarbeitete oder neue Geräte der Konkurrenz - vor allem Mephisto IIs und Sensory 9 - drängten den Mark V aber mit ihrer höheren Spielstärke bei niedrigerem Preis bald in den Hintergrund. Zwar kann der Mark V mit seinem eleganten Design, seinem selektiven Programm und vielen technischen Besonderheiten als ein markanter Punkt in der Geschichte der Schach-Mikros gelten, aber spätestens seit Erscheinen des Constellation (Novag), Playmatic und Elite (Fidelity) sowie der III-er Reihe der Mephistos (Hegener und Glaser) war SciSys zu einer Antwort gezwungen, um in Spielstärke, Preis und Komfort Vergleichbares bieten zu können. Diese Antwort sollte mit dem SUPERSTAR gegeben werden.

Die Preiskategorie (unter 500 DM) und die Aufmachung des Superstar lassen ein Konzept erkennen, das den heutigen Marktverhältnissen voll angepasst ist: Wie beim Constellation sind hohe Spielstärke und eine Vielfalt wichtiger Funktionen mit preiswerter Bauweise verbunden. Die Hersteller haben offensichtlich erkannt, dass teure Luxusmodelle mit mäßiger Spielstärke heute nun mal kaum noch Käufer finden. Beim Superstar wird aber andererseits deutlich, dass ein preiswertes Kunststoffgehäuse und ein ansprechendes Äußeres sich keinesfalls ausschließen. Das flache, in gedämpften Grautönen gehaltene Gerät zeigt auf dem Bedienungsfeld (rechts vom Spielfeld) mit Modulschacht, Figurensymbolen und Namenszug angenehme Akzente in sanftem Blau und wirkt insgesamt trotz seiner kleinen Maße (37 x 24,5 x 3,4 cm) sehr ausgewogen und stilvoll. Das auswechselbare Modul ist ebenso leicht an der Oberseite zugänglich wie ein Figurenschacht, dessen Klappe geschickt und unauffällig den rechten Randstreifen des Gerätes bildet. Netzteilanschluss, Ein/Aus-Schalter und Batterieschacht befinden sich an Rück- und Unterseite.

Bedienung und Komfort

Die Eingabe der Züge erfolgt über gut ansprechende Drucksensoren, eine Koordinaten-Anzeige am linken und unteren Rand zeigt wie beim Constellation über Linie und Reihe die Züge an. Über Multi Move oder Set Up (Figureneingabe) lassen sich beliebige Stellungen aufsetzen, die Seitenwahl (Colour) und der Anzug sind auch wählbar. Beginnt der Computer eine normale Partie mit Weiß, so ist automatisch die Brettrichtung vertauscht (Schwarz auf der Spielerseite). Eine Besonderheit zeigt sich bei der Speicherung und Zurücknahme von Zügen: Es lassen sich - komfortabel wie sonst nur bei Mephisto - beliebig viele Züge einer gespielten Partie zurück- oder auch wieder vorwärtsspielen. Man muss beim Superstar nicht einmal mehr jedes Mal die entsprechende Funktionstaste (Take Back oder Replay) drücken, weil das Gerät von sich aus einige Sekunden lang den nächsten Zug vor oder zurück anbietet. Man zieht die entsprechenden Figuren solange, bis die gewünschte Stellung erreicht ist. Zieht man nicht weiter, so erlischt diese Funktion zusammen mit den zuletzt angezeigten LEDs nach einigen Sekunden. Komfortabler geht es kaum. Geschlagene Figuren werden übrigens ausdrücklich angezeigt.

Interessante Turnierstufen

Neben sieben Spielstufen mit Durchschnittszeiten zwischen 5 Sekunden und 10 Minuten (A1 bis A7) und einer zusätzlichen Analysestufe mit unbegrenzter Bedenkzeit (A8) entsprechen auch die acht Problemstufen (H1 bis H8 für 1- bis 8-zügige Mattaufgaben) noch den üblichen Standards. Während aber andere Schachcomputer entweder über keine oder fast keine weiteren Stufen verfügen (Constellation, Mephisto III), oder aber umständliche Programmierung von Zeiten und Kontrollabständen nötig machen (Elite), sind beim Superstar viele weitere Zeitvorgaben direkt anwählbar. In der Stufe B2 spielt Superstar beispielsweise 40 Züge in 2 Stunden und achtet peinlichst darauf, dass die Zeitkontrolle beim 40. Zug eingehalten wird, anschließend sind stündliche Zeitkontrollen maßgebend. Neben dieser in Testpartien üblichen Turnierstufe gibt es auch eine Großmeister-Turnierstufe (40 Züge in 2,5 Stunden, danach 16 Züge pro Stunde). Den neuerdings auf Turnieren häufig anzutreffenden Austragungsmodus mit ein oder zwei Stunden Bedenkzeit für die gesamte Partie spielt Superstar auf den Stufen B4 und B5, während in der Blitzschach-Stufe B6 die gesamte Partie in 5 Minuten absolviert wird. Die Palette der Möglichkeiten wird abgerundet durch zwei besondere Schnellschach-Stufen mit maximal 2 bzw. 10 Sekunden Bedenkzeit pro Zug, wobei ein akustisches Signal die Einhaltung der Zeit anmahnt. Lediglich die letzte Spielstufe mit 30 Zügen pro Stunde erscheint mir etwas überflüssig.

In Design, Bedienung und Komfort setzt der Superstar in der Klasse unter 500 DM also neue Maßstäbe, die - abgesehen von dem bei teureren Geräten so beliebten Display für Rechentiefe, Stellungsbewertung, Hauptvariante, usw. nichts vermissen lassen. Wie sieht es aber mit der Spielstärke aus?

Wie wichtig ist Spielstärke?

An dieser Stelle will ich einmal auf das in letzter Zeit häufig zu hörende Argument eingehen, die heutigen Schach-Mikros spielten ohnehin zu stark für die Mehrzahl der Käufer. Dieses Argument zielt an den Interessen der Käufer vorbei: Schnelle Sportwagen übersteigen oft die fahrerischen Möglichkeiten der gesetzten Herren, die sich trotzdem für sie entscheiden. Auch einen starken Schachcomputer kann man durch Begrenzung der Rechenzeit "langsam fahren", ganz abgesehen davon, dass es auch technisch gar kein Problem wäre, in das stärkste Gerät schwächere Stufen für Anfänger zu integrieren. Umgekehrt lässt sich die Spielstärke eines schwachen Geräts im Bedarfsfall nicht ohne weiteres steigern. Aber nicht nur deshalb haben auch ungeübte Spieler vollkommen recht, wenn sie stärkere Computer vorziehen, denn die Chance, aus dem Spiel des Computers durch Beobachtung und Erfahrung Nutzen zu ziehen, ist bei besseren Geräten viel größer. Von Patzern kann man nichts lernen. Die Spielstärke des Geräts, nicht die des Käufers, bleibt also ein wichtiges Beurteilungskriterium, wenn nicht das Wichtigste überhaupt.

Bei der WM in Budapest letztes Jahr hatte die Experimentalversion Superstar X kein Glück: 3 Punkte aus 7 Partien reichten nur für den 13. Platz. Man muss sich aber vor Augen halten, dass auch der Excalibur, Constellation und Sensory 9 die gleiche Punktzahl erzielten und nur dank der besseren Buchholz-Wertung in der Tabelle vor dem Superstar rangierten. Es kommen einem unweigerlich Zweifel am Turniermodus (nur 7 Partien pro Gerät, Auslosung des Anzuges) wie auch an der Spielstärke der Programme.

Ein Vergleich zwischen der ursprünglichen Version des Superstar und dem jetzt von SciSys London zur Verfügung gestellten, überarbeiteten Programm bestätigt aber, dass die in Budapest spielende Version noch nicht ausgereift war. Das teils überaggressive, teils zu unentschlossene Spiel des frühen Superstars ist einer wesentlich ausgewogeneren Spielweise des neuen Programms gewichen.

Eröffnung und Initiative

Neben gängigen Eröffnungen enthält das Programm auch einige bei Schachcomputern seltene Varianten. Der Kompromiss zwischen Breite und Tiefe des Eröffnungsrepertoires fiel eher zugunsten der Tiefe aus. So fehlen einige etwas seltenere Eröffnungen völlig (z.B. Königsgambit mit Weiß und Schwarz, 1.b3, 1.b4, etc.), während andere schon früh in spezielle Untervarianten "abbiegen" (z.B. mit Weiß: verzögerte Abtauschvariante im Spanisch), die dafür aber länger verfolgt werden. Ein kurzer Überblick soll das verdeutlichen:

Mit Weiß spielt der Superstar meistens 1.d4 oder 1.e4, selten auch 1.Sf3 oder 1.c4. Innerhalb der offenen Spiele entwickelt sich 1.e4 zu Russisch, Spanisch mit verzögertem Abtausch oder Italienisch (mit d4 auf Sf6 und c3 auf Lc5). Bei den halboffenen Spielen kommt es in Französisch zur Winawer- (Sc3) oder Tarrasch-Variante (Sd2), in Caro Cann werden Ungeübte mit 2.c4 sofort vor das Problem der richtigen Fortsetzung gestellt. In Sizilianisch wird nicht auf geschlossene oder Lb5-Varianten ausgewichen, aber innerhalb der üblichen Systeme kommt es zu selteneren Abspielen wie f4 gegen Najdorf und h3 gegen den Drachen (Laskers Idee von 1904!). Bei den geschlossenen Spielen kommt es im Damengambit nach der Zugumstellung 2.Sf3 (statt 2.c4) sowohl zur seltenen Lf4-Variante wie zur Hauptvariante mit Lg5. In Nimzowitsch-Indisch weicht er mit 4.Sf3 den komplizierten Hauptsystemen aus, Grünfeld-Indisch bleibt auf der Linie der Hauptvariante (cxd5, e4) oder entwickelt sich modern (4.Sf3). In Königsindisch werden mehrere gängige Systeme angespielt, Benoni kennt das Gerät nicht (mit Weiß), wohl aber das Benkö-Gambit.

Mit Schwarz wird gegen 1.e4 im Bereich der offenen Spiele Russisch, der offene Spanier, das Zweispringerspiel im Nachzuge oder das ”italienische" Lc5 gespielt. Caro Cann und Sizilianisch, ja sogar Aljechin sind in der schwarzen Verteidigung enthalten. Gegen 1.d4 wird selten das orthodoxe Damengambit, meistens dagegen Königsindisch ( ! ) und Benoni (Tschechisches System mit e5 statt e6) gespielt.

Wird der Eröffnungsspeicher verlassen, so entwickelt Superstar in der Regel den Rest seiner Figuren aktiv weiter. Beim herkömmlichen Initiativtest (Weiß macht nur Nullzüge, bis er mattgesetzt wird), verspeist das Gerät die weiße Dame, einen Springer und zwei Bauern, bevor es sich den König vorknöpft. Aber diese Verzögerung ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass der schwarze Läufer nach b4 und nicht nach c5 gezogen wird und so das Mustermatt mit Se4 erst einmal ausbleibt. In praktischen Partien zeigt der Superstar dagegen in der Eröffnungsphase erstaunlich scharfen "Biss". So kam es in einer Jux Partie nach den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 Sg8 3.Sc3 f5 4.e4 d6 5.Ld3 fxe4 6.Sxe4 Sc6 zu folgender Stellung:

Weiß am Zug


Hier gibt es nur einen Zug, der Schwarz sofort vor Probleme stellt: 7.Sg5!. Diesen Zug, der durch nochmaliges Ziehen einer entwickelten Figur eigentlich gegen Eröffnungsprinzipien verstößt, fand von meinen Testgeräten verschiedener Firmen nur der Superstar. Nun droht 8.Dh5 mit bösen Folgen. Auf das naheliegende 7...Sf6 fand Superstar auch die konsequente Fortsetzung 8.Sxh7!, die Weiß in allen Varianten in Vorteil bringt.

Flankenvorstöße im Mittelspiel

Bereits in der Eröffnungsphase spielt das Gerät mit Schwarz einen Flankenvorstoß in der Benoni-Verteidigung, der eine charakteristische Eigenart des Programms widerspiegelt: 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e5 4.Sc3 d6 5.e4 a6 6.Sf3 Le7 7.Ld3 0-0 8,0-0, und nun 8...Se8!?, um mit 9...f5! fortzusetzen. Solche Flankenangriffe sind nicht auf die Eröffnung beschränkt. So war ich nicht wenig verblüfft, als ich beim Blitzen die königsindische Stellung des Computers mit der Sämisch-Variante (f3) und anschließendem Königsangriff (g4, h4, Lh6) überrumpeln wollte, wie das so schön gegen die meisten Computer geht. Beim Superstar wurde ich mit dem Flanken-Konter f5 konfrontiert, der aus der "Gewinnautomatik" eine sehr ungemütliche Stellung machte. Auch auf dem Damenflügel reagierte das Gerät in mehreren Testpartien auf Druck im Zentrum mit Zügen wie a6, b5 oder Tb8, a5, b5, um z.B. ein mit c3 abgestütztes Zentrum mit b5-b4 an der Wurzel anzugreifen und über den Damenflügel in die weiße Stellung einzudringen.

Bizarre Spielführung

Ein weiteres Merkmal in den bisherigen Testpartien war der nicht sehr geradlinig wirkende, aber trotzdem recht gefährliche Schachstil des Superstar. Das Gerät scheint mehr auf das dynamische Gleichgewicht von Felderwirkungen als auf die optische und spieltechnische Klarheit von Zugfolgen und Bauernstrukturen ausgelegt zu sein. Steinitz und Nimzowitsch zeigten bekanntlich, dass Effektivität im Schach auch "hässlich" und bizarr aussehen kann (und darf). Eine Spur von dieser Art Manövrier-Schach zeigt auch der Superstar: verdeckte Aggressivität, die nicht durch Frontalangriffe, sondern durch Winkelzüge, sozusagen durch das Hintertürchen beim Gegner einbricht. Als Beispiel eine Gewinnpartie gegen den Constellation auf Turnierstufe B2 (40 Züge in 2 Stunden):

Wegen der begrenzten Zahl von Testpartien kann das folgende Urteil nur vorläufig sein: Der Superstar produziert mehr Remisen als andere Computer. Vielleicht liegt das an der gerade Vierens, vielleicht auch daran, dass die so errungenen kleinen Vorteile oft im Endspiel verschenkt werden. Endspielschwächen

Natürlich sind die heutigen Schach-Mikros noch keine Endspielkünstler, aber fundamentale Kenntnisse wie die elementaren Mattführungen, Nah- und evtl. Fernopposition sowie die Fähigkeit, taktische Endspiele clever zu behandeln, sind bei einigen Geräten durchaus erkennbar. Der Superstar hat hier gewisse Probleme: Zwar beherrscht er die grundlegenden Mattführungen, aber die Nahopposition nur wenig besser als der Constellation (der so gut wie nichts davon versteht) und die Fernopposition überhaupt nicht. Turmendspiele werden nicht so gut wie z.B. vom Constellation geführt und in taktischen Endspielen hapert es auch zuweilen ganz schön. Hier fehlt also das, was von Geräten wie dem überarbeiteten neuen Mephisto oder dem Elite, teilweise auch dem Constellation, bereits an Endspielqualitäten geboten wird.

Selektives Programm?

Sieht man einmal davon ab, dass auch "Brute-Force"- oder "Typ-A"-Programme besserer Qualität einen guten Teil ihrer Spielstärke aus einer Vorsortierung wichtiger Varianten beziehen, so macht es doch einen Unterschied, ob man die A-oder B-Suchstrategie zum Schwerpunkt des Programms macht. Ein extremes und erstaunlich gut funktionierendes Beispiel für ein stark selektives Programm ist die III-er Serie der Mephistos. Der SciSys Mark V war auch eindeutig ein selektives Programm, aber vom Superstar-Autor Julio Kaplan weiß man, dass er ein Befürworter der A-Strategie ist Dennoch vermittelt das Programm häufig den Eindruck, es könnte sich hier um ein selektiv arbeitendes Programm handeln, und in F. Friedels Prüfstellung aus CSI 4/83, S.22 (Weiß: Kd6, Ld3, Bc4; Schwarz: Kd4; Schwarz am Zuge) spielt Superstar in höheren Spielstufen 1...Kc3, was kein reiner Brute-Force Rechner je tun könnte. Vielleicht ist so zu erklären, dass Superstar in Constellation-Partien relativ gut aussah und ebenso viele Gewinne wie Verluste verbuchen konnte, gegen den Mephisto aber größere Mühe hatte. Denn das taktische Geschick reicht vielleicht gerade aus, die Aktionen des Constellation unter Kontrolle zu halten, bei gleichzeitigem Einsatz der umfangreicheren Bewertungskriterien eines selektiven Programms. Andererseits genügen die taktischen Fähigkeiten nicht, um dem Mephisto große Probleme zu machen, der wiederum positionell konsequenter zur Sache kommt.

Eine echte Bereicherung

Hält man sich die verschiedenen Anhaltspunkte zur Beurteilung der Spielstärke des Superstar vor Augen, so kann man ohne Übertreibung sagen, dass er in der überarbeiteten Version, die mir zur Verfügung stand, den Anschluss an die Spitzengruppe aus Fidelity-, Novag- und Mephisto-Geräten (alphabetische Reihenfolge!) sicher geschafft hat. Von einem Überholen dieser Spitzengruppe oder gar einer Überschreitung der 2100 Elo-Grenze, wie es im Zusammenhang mit einigen gegen Menschen gespielten Partien suggeriert wird, kann natürlich gar keine Rede sein. Das Gerät ist aber in Komfort, Preis-Leistungsverhältnis und Spielqualität eine echte Bereicherung für den Markt, die von allen Betroffenen, Käufern wie Produzenten, neidlos akzeptiert werden sollte. Denn die Konkurrenz und die daraus erwachsene Qualitätssteigerung hat das Interesse für Schachcomputer unter Hobby-Schachspielern in den letzten Jahren stetig wachsen lassen. In diesem Sinne also an Julio Kaplan und die SciSys-Leute: Welcome back!