CXG Chess 3000: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Schachcomputer]] der Marke [[CXG]] aus dem Jahre [[1986]]. Ursprünglicher Verkaufspreis umgerechnet rund ??? €.
{| valign="top"
{{Infobox_Level
| Titel = CXG Chess 3000
| Bild = [[Bild:chess_3000.JPG|center|290px]]
| Hersteller = [[CXG]]
| Markteinführung = {{Erscheinungsjahr|1986}}
| Preis = 700 DM<br>Ende [[1987]] 460 DM
| Prozessor = [[Z80]]
| Prozessortyp = [[8 Bit]]
| Takt = 4 und 8 MHz
| RAM = 2 KB
| ROM = 16 KB
| Bibliothek = 3.000 Positionen
| Programmierer = [[Lang, Richard]]
| Elo = [[Wiki-Elo-Liste|1660]]
| BT-2450 =
| BT-2630 =
| Colditz =
| Rechentiefe = ? [[Halbzüge]]
| Verwandt =[[CXG Chess 2001]]<br />
[[Sandy TSB 4 La Regence]]
| Zugeingabe = [[Magnetsensoren]]
| Zugausgabe = 64 Feld-LEDs
| Display = ---
| Stromversorgung = 9V / 300 mA - z.B. [[HGN 5001]]
| Spielstufen = '''12'''<br />
*9x Durchschnittszeit<br />
*Anpassung an den Gegner<br />
*Analyse<br />
*Mattsuche<br />
| Maße = 34 x 34 x 5 cm
| Sonstiges = <br />
*Europameister [[1981]], Erster Schachcomputer mit Richard Lang "inside"<br />
*Die späteren Baureihen aus dem Jahr [[1988]] wurden mit einem schnelleren 16 MHz (intern 8 MHz) Quarz ausgestattet.<br />
<br />[[Bild:CXG_Chess_3000_Bild5.jpg|thumb|250px|center|Level-Info - C [https://www.flickr.com/photos/harumpel/sets/ Theodor Heinze]]]
| 30 Sekunden = 4
| 30 Minuten = -
| 60 Sekunden = 6
| 60 Minuten = -
| Turnier = 8/9
| Analyse = 11
}}
|}
===<br /> [[Richard Lang]]s Gesellenstück ===


Ende 1987 war der Verkaufspreis inkl. Netzteil umgerechnet 230 €.
''Chess 3000 von Newcrest Technology'' von Bernd Schneider (aus Computer Schach & Spiele / Heft 1 / Februar 1987)


'''Technische Daten:'''


[[Prozessor]]:        [[Z80]], 8 MHz (intern 4 MHz), 8 Bit                '''einige Spielstufen'''
'''Im Spätherbst [[1986]] kam ein neues Gerät der Firma [[CXG|Newcrest Hong Kong]] auf den Markt - das erste im Holzgehäuse. Bernd Schneider hat es sich angesehen und versucht, seinen Platz im Konzert der Geräte, die den Markt beherrschen, zu bestimmen.'''
[[Speicher]]:        16 KB [[ROM]], 2 KB [[RAM]]                            - 30sec/Zug  4
[[Bibliothek]]:      3000 Positionen                                - 30min/Spiel --
[[Programmierer]]:    [[Richard Lang]]                                    - 60sec/Zug  6
[[Elo]]:              [[Wiki-Elo-Liste|1570]]                                           - 60min/Spiel --
[[Stellungstests]]:  ---- [[Colditz]], ---- [[BT-2450]]                      - Turnier    8/9
Verwandt:        [[CXG Chess 2001]], [[Sandy TSB 4 La Regence]]          - Analyse    11
[[Zugeingabe]]:      [[Magnetsensoren]]
[[Zugausgabe]]:      64 Feld LEDs
[[Stromversorgung]]:  Netz = z.B. [[HGN 5001]]
[[Spielstufen]]:      9 x Durchschnittszeit, Anpassung an den Gegner, Analyse, Mattsuche
Maße (BxTxH):    34 x 34 cm
Sonstiges:        Europameister 1981, Erster Schachcomputer mit [[Richard Lang]] inside




[[Bild:chess_3000.JPG|thumb|250px|left|CXG Chess 3000]]
Es kam Anfang November unverhofft und überraschend in der Redaktion an. Beim ÃâC“ffnen der Verpackung mit dem Absender des Importeurs, Lorenz Siwek in Fürth, nahmen wir zunächst an, es handle sich um einen „[[CXG Super Enterprise|Super Enterprise]]". Dieser kam vielleicht zur Begutachtung einiger Detailverbesserungen zu uns? Doch weit gefehlt: Das Innere der Verpackung barg ein bildhübsches Holzgerät im Format 34 x 34 x 5 cm. Die Bezeichnung: „Chess 3000" von Newcrest Technologies in Hong Kong. Schnell waren die Figuren aufgestellt und der beigefügte Adapter angeschlossen. Wo aber waren die Bedienungselemente für Spielstufen etc.? Richtig: An der Gerätevorderseite befindet sich ein Knauf, an dem man ziehen kann, und der dann eine Schublade enthüllt, auf der alles Nötige angeordnet ist. Wo haben wir so etwas bloß schon einmal gesehen...?
 
Die Oberfläche dieser Bedienungseinheit birgt leider keinerlei Display, es gibt lediglich (wie bei den meisten Computern) sechzehn Druckschalter, die in sehr übersichtlicher Weise den verschiedenen Funktionen zugeordnet sind. In allen Fällen bis auf die Black/White-Schalter sind es längliche Tasten, die angenehm zu bedienen sind, die Farbwahltasten hingegen sind schlicht und einfach rund. Ganz rechts in der Schublade sitzt der Geräte-Hauptschalter.
 
=== Eher ein Positionalist ===
[[Bild:Platine.jpg|thumb|left|Platine mit 16 MHz]]
Ein kurzes Spiel voller Leichtsinn (wie bei der ersten Partie üblich) läßt zwar den Spieler den Kürzeren ziehen, enthüllt jedoch auch, daß das Gerät mit Sicherheit kein wildentschlossener Kämpfer, sondern eher ein vorsichtiger Positionalist ist. Dabei fällt auf, dass die Figuren einem irgendwie bekannt vorkommen, Größe und Form sind vertraut. Ein kurzer Blick in die Runde der Testgeräte erbringt des Rätsels Lösung: Sie gleichen denen des [[Mephisto Exclusive]], allerdings sind jene etwas mehr auf Hochglanz poliert. Ein Nebeneinanderstellen dieser beiden Geräte führt zu einer gewissen Unsicherheit, welches besser gestaltet sei. Mancher findet gewiss den „3000" schöner, ein anderer den Mephisto.
 
Um die Recherchen zu vollenden, wird der Neue kurzerhand geöffnet. Und siehe da, etwas sehr seltenes tut sich auf: In diesem Gerät arbeitet ein Z80 A als CPU, begleitet von einem 8-MHz-Quarz. Kurzerhand wird, trotz später Stunde, der Importeur Lorenz Siwek angerufen (er ist sogar noch in seinem Büro). Von ihm erhalten wir die nachfolgenden Angaben über Programm- und Speichergröße: „8 x 8 K ROM, 2 x 8 K RAM". So. Hat da nun ein gewitzter Hersteller wieder einmal mit Kilo-Bit operiert oder sind es Byte? Denn ein ROM-Umfang von nur 8 Kilobyte erschiene doch gering - 64 KByte hingegen recht viel. Und ein Arbeitsspeicher von 16 KByte wäre ebenfalls sehr groß.
 
Hier liefert nun das Handbuch einen Hinweis. Es verrät, dass bei Zugrücknahmen bis zum 40. Zuge alle, ab dann nur noch 16 Züge zurücknehmbar sind. In 16 K RAM sollte man aber mühelos auch die längste Partie unterbringen, also handelt es sich wohl doch nur um 2 KByte RAM. Demnach wird der ROM-Umfang tatsächlich 8 KByte betragen. Lorenz Siwek berichtet noch, dass man im Prinzip das Programm „Chess 2001" aus der Software Firma [[David Levy]]s verwendet habe. Sein Vorläufer „'''Cyrus'''", das einst auch eine Europameisterschaft gewann, wurde von keinem Geringeren als Richard Lang geschaffen! Nicht bekannt ist, wer die „weiteren Verbesserungen", von denen die Rede ist, durchgeführt hat. Die technischen Daten verraten, dass der Prozessor auf 2 MHz heruntergetaktet ist. Diese Angaben lassen nicht unbedingt überragende Spielstärke erwarten.
 
=== „Charakter" ist vorhanden ===
 
Die langsame Gewöhnung an den neuen Chess 3000 führt zur Einstufung als sehr leicht bedienbarem, sympathischen Gerät (überhaupt: Man sollte endlich anfangen, „Charakter" als Bewertungskriterium für Schachcomputer einzuführen. Chess 3000 hat Charakter). Die Verarbeitung des Neuankömmlings ist trotz des bildhübschen Äußeren nicht auf dem Niveau etwa eines Exclusive oder Expert. Die Schublade muss ohne Führungsschienen auskommen, was das Herausziehen erschwert. Von unten her ist sie mit recht primitiven Leichtmetallbändern versteift. Das Gerät liegt flach auf seiner Unterlage, es fehlen ihm Gummi- oder Filzfüßchen (inzwischen hat es dank unseres Mitleides welche). Die Passung der einzelnen Holzteile ist nicht überall perfekt; zwischen Brett und Umrandung sieht man getrocknete Leimreste hervorlugen. Dennoch vermögen diese Mängel nicht den positiven Eindruck zu trüben, den man vom Äußeren des Gerätes hat. Die Kanten des Chess 3000 sind in barocker Manier gestaltet, zusammen mit dem recht dunklen Holzton ergibt sich ein altmodisch-vornehmes Aussehen, das den meisten Betrachtern gut gefällt.
 
=== Delay für Zögerer ===
 
Während des Spieles fällt auf, dass Chess 3000 nach Figurenbewegungen des Gegners stets eine Sekunde zögert, ehe der angenehme Summton zu erkennen gibt, dass der Zug „verstanden" wurde. Dieser „Delay" ist Software-gesteuert, er sichert die Zugausführung vor Missverständnissen. Und er gestattet es dem Unsicheren, doch schnell noch einmal vom Zielfeld zu flüchten, wenn er erkennt, dass das Geplante nicht ganz das Wahre ist. Steht die gezogene Figur jedoch erst einmal, sprechen die Reed-Kontakte des Chess 3000 auch bei schlampig hingestellten Figuren gut an.
Züge lassen sich zurücknehmen und wieder vorspielen (allerdings nur innerhalb der besagten 40 Schachcomputer Züge-Grenze), und der Computer kann während des Rechenvorganges veranlasst werden, den bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den besten gehaltenen Zug sofort auszuspielen. Auch der angenehme Ton kann gänzlich zum Schweigen gebracht werden. Das interne Brett leert sich, wenn keine Figuren auf dem Spielfeld stehen, von selbst und gestattet danach schnelles und sicheres Eingeben von Stellungen. Ebenso kann die aktuelle Stellung während eines Spieles jederzeit rasch und problemlos abgefragt werden. Etwas irritiert hat uns, dass der Chess 3000, wenn er Züge ausgeführt haben möchte, sein jeweiliges Zielfeld-LED konstant leuchten lässt, während das des Ausgangsfeldes blinkt. Die übrigen Geräte auf dem Markt halten es umgekehrt.
 
Zwölf Spielstufen stehen zur Verfügung, deren kürzeste den Computer zu praktisch sofortigem Ziehen veranlasst, während er sich auf der höchsten dreieinhalb Minuten Zeit lässt. Merkwürdigerweise ist die für Turniere geeignete Spielstufe nicht etwa auf 3 Minuten durchschnittlicher Bedenkzeit eingerichtet (oder noch besser auf 40 Züge in 2 Stunden), sondern auf 2 Minuten 45 Sekunden. Auf Spielstufe 10 passt Chess 3000 seine eigene Bedenkzeit der des Gegners an, Stufe 11 ist die Analysestufe und Stufe 12 die Mattsuchstufe.
 
=== Nomen est omen? ===
 
Ungefähr 3000 fest gespeicherte Eröffnungszüge stehen dem Chess 3000 (nomen est omen?) zur Verfügung. Manchmal hat man allerdings das Gefühl, dass er nichts mit der Stellung anzufangen weiß, in die ihn seine Eröffnungsbibliothek führt. Zugumstellungen kann er nicht erkennen. Das vorhandene Repertoire ist eher breit als tief angelegt und enthält die meisten Standarderöffnungen. Der vorhandene Zufallsgenerator hat auf die Zugentscheidungen des Gerätes großen Einfluss, es kommt, wenn man einen Zug wiederholen lässt, sehr oft etwas Neues dabei heraus. Abschalten lässt sich dieser elektronische „Würfel" nicht.
 
Der Spielstil des Chess 3000 wirkt „weich", er schlägt selten wild um sich, sondern geht allfälligem Figurenabtausch eher aus dem Wege. Nicht sehr stark ausgeprägt ist das Kapitel „Königssicherheit" bei ihm - bisweilen wandert der g-Bauer unvermittelt los, die Rochadestellung grausam in Schwierigkeiten bringend. Man sieht auch häufig Pendelzüge des Königs (Kg1-h1-g1) bzw. die „Rücknahme" eines soeben gemachten Zuges. Chess 3000 liebt die Turmverdoppelung, platziert diese jedoch oft auf den falschen Linien. Läufer und Springer tauscht er, wenn es sein muss, ohne Ansehen des Wertes, Turmendspiele sind ihm ein Gräuel. Positionell ist er nicht schlecht, besser z.T. als etwa der alte Constellation, dem er allerdings taktisch das Wasser nicht zu reichen vermag. Dreizügige Matts sind immer recht fix drin, ab da jedoch sieht es recht dunkel aus.
 
Und wie stark spielt er insgesamt? Um ganz ehrlich zu sein: Wir hatten Mühe, einen gleichstarken „Partner" für dieses Gerät zu finden - der Rest der Welt ist einfach wesentlich stärker. Erst in Partien gegen den alten Mephisto II ergaben sich einige Gewinne für den Neuen. Bereits dem [[SciSys Turbo 16K|Turbo 16K]] ist er merklich unterlegen. Seine Spielstärke könnte um die 1700 Elo liegen. Man fragt sich: Ist dies noch zeitgemäß im Jahre 1987, wo sich ein „[[Mephisto Dallas|Dallas]]" in ungeahnte Spielstärke-Höhen emporschwingt, wo es einen „[[Saitek Maestro|Maestro]]" gibt, einen „[[Novag Constellation Forte|Forte]]" und einen „[[Fidelity Par Excellence|Par Excellence]]"?
 
Wir meinen: Ja. Denn wieviele Schachcomputer Besitzer können diese Leistungen überhaupt noch ausreizen? Der Aufschwung der kleinen 16-K-Geräte zeigt doch, dass viele mit weniger zufrieden sind. Diese hätten aber vielleicht doch gern einen Computer in einem schönen Holzgewand, wie es der Chess 3000 hat. Wobei sich allerdings ein weiteres Problem stellt: Mit knapp DM 700,- (incl. Adapter) ist dieses Gerät angesichts seiner geringen Spielstärke immer noch zu teuer, als dass man ihm großen Erfolg prophezeien könnte. Es kostet genau soviel wie der [[SciSys Leonardo|Leonardo]], lässt jedoch die Erweiterungsmöglichkeiten für stärkere Spieler vermissen. Und dieses Handicap sollte sich im Preis deutlicher niederschlagen.
 
Dennoch kann Chess 3000 sehr viel Freude bereiten - und vielleicht ist er aufgrund der gedrosselten Leistung für einige Käufer sogar sympathischer als alle die Spielstärke-Bullen auf dem Markt. Insofern möchten wir ihn vorsichtig als Vorreiter eines neuen Trends bezeichnen: Weg von der Super Power hin zu Leistungen, die nicht jedem Normalspieler gleich Minderwertigkeitsgefühle bereiten.
 
Welcome, Chess 3000.
 
=== Bilder ===
'''C Pictures by''' [https://www.flickr.com/photos/harumpel/sets/ Theodor Heinze]
{| style="float:left; background:transparent; padding:0px; margin:0px;"
|[[Bild:CXG_Chess_3000_Bild1.jpg|thumb|350px|Chess 3000]]
|[[Bild:CXG_Chess_3000_Bild2.jpg|thumb|350px|Verpackung]]
|-
|[[Bild:CXG_Chess_3000_Bild3.jpg|thumb|350px|Tastatur]]
|[[Bild:CXG_Chess_3000_Bild4.jpg|thumb|350px|BDA]]
|}
<br style="clear:both;" />
 
=== Partiebeispiele ===
 
<pgn>
[Event "Oldie Turnier 2009 - Gruppe U1700"]
[Site "Aktivschach (30 Sek. pro Zug)"]
[Date "2009.10.21"]
[Round "10"]
[White "Chess 3000, CXG."]
[Black "Sensory 9, Fidelity"]
[Result "1-0"]
[ECO "B92"]
[PlyCount "153"]
[EventDate "2009.11.17"]
[SourceDate "2005.01.01"]
[WhiteTeam "Vanc mit"]
[BlackTeam "Vanc mit"]
 
1. e4 c5 2. Nf3 d6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nc3 a6 6. Be2 e5 7. Nb3 Be7 8. O-O
Be6 9. Be3 O-O 10. Qd2 Nc6 11. Rfd1 Ng4 12. a4 Nxe3 13. Qxe3 Nb4 14. Qd2 Bg5
15. Qxd6 Qxd6 16. Rxd6 Nxc2 17. Rxe6 Nxa1 18. Rb6 Nxb3 19. Rxb3 Rab8 20. Bc4
Rfd8 21. a5 Kf8 22. Bd5 Rd7 23. Rb4 Bd8 24. Ra4 Rc8 25. Ra3 Ke7 26. g4 Rc5 27.
b4 Rcc7 28. Ne2 Rc2 29. Ng3 Rdc7 30. Bb3 Rd2 31. Ra2 Rxa2 32. Bxa2 Kf8 33. Nf5
Be7 34. Nxe7 Kxe7 35. Kg2 Kd6 36. Kf3 Rc3+ 37. Kg2 f6 38. Bd5 Kc7 39. Bg8 h6
40. Be6 Rd3 41. Bd5 Ra3 42. Bf7 Ra4 43. Kf3 Rxb4 44. Bd5 Ra4 45. h4 Rxa5 46. g5
fxg5 47. hxg5 h5 48. Kg3 Ra1 49. Kh4 g6 50. Be6 b5 51. f3 Kb6 52. Bf7 Rf1 53.
Bxg6 Rxf3 54. Bf5 Rf2 55. Kxh5 a5 56. g6 Rg2 57. Bg4 Rh2+ 58. Kg5 Rh8 59. g7
Rg8 60. Kf6 Ka6 61. Be6 Rxg7 62. Kxg7 b4 63. Kf6 a4 64. Kxe5 b3 65. Kd4 b2 66.
Ba2 Kb5 67. Kc3 a3 68. Kb3 Kc5 69. Kxa3 Kd4 70. Bb1 Kc4 71. Kxb2 Kd4 72. Kb3
Ke5 73. Kc3 Kf4 74. Kd4 Kg4 75. e5 Kg5 76. Bd3 Kh6 77. e6 1-0
 
[Event "Oldie Turnier 2009 - Gruppe U1700"]
[Site "Aktivschach (30 Sek. pro Zug)"]
[Date "2009.08.26"]
[Round "4"]
[White "Constellation 2 MHz, Novag"]
[Black "Chess 3000, CXG."]
[Result "1-0"]
[ECO "B22"]
[PlyCount "91"]
[EventDate "2009.11.17"]
[SourceDate "2005.01.01"]
 
1. e4 c5 2. c3 d5 3. exd5 Qxd5 4. d4 e6 5. Nf3 Nf6 6. Bd3 cxd4 7. cxd4 Nc6 8.
Nc3 Bb4 9. O-O Qd6 10. Nb5 Qb8 11. Bd2 O-O 12. Bxb4 Nxb4 13. Bc4 Rd8 14. Ne5
Nc6 15. Qe1 a6 16. Nxc6 bxc6 17. Qa5 Rd7 18. Nc3 Ng4 19. Qh5 Rxd4 20. b3 Qd6
21. Rad1 Nf6 22. Rxd4 Qxd4 23. Rd1 Qb6 24. Qe2 Nd5 25. Na4 Qb4 26. Qe4 Rb8 27.
Nb2 a5 28. Nd3 Qb6 29. Qe5 Ra8 30. Nf4 a4 31. bxa4 Rxa4 32. Nh5 f6 33. Qg3 Ra7
34. Bxd5 exd5 35. Nxf6+ Kh8 36. Ne8 Bf5 37. Qd6 Rf7 38. Re1 Be4 39. Qg3 Ra7 40.
a3 Qc5 41. Qb8 Qf8 42. Qxa7 Qxe8 43. f3 Qd8 44. fxe4 Qe8 45. Rb1 dxe4 46. Rb8
1-0
</pgn>
 
[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:1986]]
[[Kategorie:CXG]]
[[Kategorie:Lang, Richard]]
[[Kategorie:Z80]]

Version vom 18. August 2019, 17:09 Uhr

CXG Chess 3000
Hersteller CXG
Markteinführung 1986
CElo 1660
Programmierer Lang, Richard
Prozessor Z80
Prozessortyp 8 Bit
Takt 4 und 8 MHz
RAM 2 KB
ROM 16 KB
Bibliothek 3.000 Positionen
Einführungspreis 700 DM
Ende 1987 460 DM
Rechentiefe ? Halbzüge
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt CXG Chess 2001

Sandy TSB 4 La Regence

Zugeingabe Magnetsensoren
Zugausgabe 64 Feld-LEDs
Display ---
Stromversorgung 9V / 300 mA - z.B. HGN 5001
Spielstufen 12
  • 9x Durchschnittszeit
  • Anpassung an den Gegner
  • Analyse
  • Mattsuche
Maße 34 x 34 x 5 cm
Sonstiges

  • Europameister 1981, Erster Schachcomputer mit Richard Lang "inside"
  • Die späteren Baureihen aus dem Jahr 1988 wurden mit einem schnelleren 16 MHz (intern 8 MHz) Quarz ausgestattet.

Level-Info - C Theodor Heinze
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug 4
30 Min. / Partie -
60 Sek. / Zug 6
60 Min. / Partie -
Turnier 8/9
Analyse 11


Richard Langs Gesellenstück

Chess 3000 von Newcrest Technology von Bernd Schneider (aus Computer Schach & Spiele / Heft 1 / Februar 1987)


Im Spätherbst 1986 kam ein neues Gerät der Firma Newcrest Hong Kong auf den Markt - das erste im Holzgehäuse. Bernd Schneider hat es sich angesehen und versucht, seinen Platz im Konzert der Geräte, die den Markt beherrschen, zu bestimmen.


Es kam Anfang November unverhofft und überraschend in der Redaktion an. Beim ÃâC“ffnen der Verpackung mit dem Absender des Importeurs, Lorenz Siwek in Fürth, nahmen wir zunächst an, es handle sich um einen „Super Enterprise". Dieser kam vielleicht zur Begutachtung einiger Detailverbesserungen zu uns? Doch weit gefehlt: Das Innere der Verpackung barg ein bildhübsches Holzgerät im Format 34 x 34 x 5 cm. Die Bezeichnung: „Chess 3000" von Newcrest Technologies in Hong Kong. Schnell waren die Figuren aufgestellt und der beigefügte Adapter angeschlossen. Wo aber waren die Bedienungselemente für Spielstufen etc.? Richtig: An der Gerätevorderseite befindet sich ein Knauf, an dem man ziehen kann, und der dann eine Schublade enthüllt, auf der alles Nötige angeordnet ist. Wo haben wir so etwas bloß schon einmal gesehen...?

Die Oberfläche dieser Bedienungseinheit birgt leider keinerlei Display, es gibt lediglich (wie bei den meisten Computern) sechzehn Druckschalter, die in sehr übersichtlicher Weise den verschiedenen Funktionen zugeordnet sind. In allen Fällen bis auf die Black/White-Schalter sind es längliche Tasten, die angenehm zu bedienen sind, die Farbwahltasten hingegen sind schlicht und einfach rund. Ganz rechts in der Schublade sitzt der Geräte-Hauptschalter.

Eher ein Positionalist

Platine mit 16 MHz

Ein kurzes Spiel voller Leichtsinn (wie bei der ersten Partie üblich) läßt zwar den Spieler den Kürzeren ziehen, enthüllt jedoch auch, daß das Gerät mit Sicherheit kein wildentschlossener Kämpfer, sondern eher ein vorsichtiger Positionalist ist. Dabei fällt auf, dass die Figuren einem irgendwie bekannt vorkommen, Größe und Form sind vertraut. Ein kurzer Blick in die Runde der Testgeräte erbringt des Rätsels Lösung: Sie gleichen denen des Mephisto Exclusive, allerdings sind jene etwas mehr auf Hochglanz poliert. Ein Nebeneinanderstellen dieser beiden Geräte führt zu einer gewissen Unsicherheit, welches besser gestaltet sei. Mancher findet gewiss den „3000" schöner, ein anderer den Mephisto.

Um die Recherchen zu vollenden, wird der Neue kurzerhand geöffnet. Und siehe da, etwas sehr seltenes tut sich auf: In diesem Gerät arbeitet ein Z80 A als CPU, begleitet von einem 8-MHz-Quarz. Kurzerhand wird, trotz später Stunde, der Importeur Lorenz Siwek angerufen (er ist sogar noch in seinem Büro). Von ihm erhalten wir die nachfolgenden Angaben über Programm- und Speichergröße: „8 x 8 K ROM, 2 x 8 K RAM". So. Hat da nun ein gewitzter Hersteller wieder einmal mit Kilo-Bit operiert oder sind es Byte? Denn ein ROM-Umfang von nur 8 Kilobyte erschiene doch gering - 64 KByte hingegen recht viel. Und ein Arbeitsspeicher von 16 KByte wäre ebenfalls sehr groß.

Hier liefert nun das Handbuch einen Hinweis. Es verrät, dass bei Zugrücknahmen bis zum 40. Zuge alle, ab dann nur noch 16 Züge zurücknehmbar sind. In 16 K RAM sollte man aber mühelos auch die längste Partie unterbringen, also handelt es sich wohl doch nur um 2 KByte RAM. Demnach wird der ROM-Umfang tatsächlich 8 KByte betragen. Lorenz Siwek berichtet noch, dass man im Prinzip das Programm „Chess 2001" aus der Software Firma David Levys verwendet habe. Sein Vorläufer „Cyrus", das einst auch eine Europameisterschaft gewann, wurde von keinem Geringeren als Richard Lang geschaffen! Nicht bekannt ist, wer die „weiteren Verbesserungen", von denen die Rede ist, durchgeführt hat. Die technischen Daten verraten, dass der Prozessor auf 2 MHz heruntergetaktet ist. Diese Angaben lassen nicht unbedingt überragende Spielstärke erwarten.

„Charakter" ist vorhanden

Die langsame Gewöhnung an den neuen Chess 3000 führt zur Einstufung als sehr leicht bedienbarem, sympathischen Gerät (überhaupt: Man sollte endlich anfangen, „Charakter" als Bewertungskriterium für Schachcomputer einzuführen. Chess 3000 hat Charakter). Die Verarbeitung des Neuankömmlings ist trotz des bildhübschen Äußeren nicht auf dem Niveau etwa eines Exclusive oder Expert. Die Schublade muss ohne Führungsschienen auskommen, was das Herausziehen erschwert. Von unten her ist sie mit recht primitiven Leichtmetallbändern versteift. Das Gerät liegt flach auf seiner Unterlage, es fehlen ihm Gummi- oder Filzfüßchen (inzwischen hat es dank unseres Mitleides welche). Die Passung der einzelnen Holzteile ist nicht überall perfekt; zwischen Brett und Umrandung sieht man getrocknete Leimreste hervorlugen. Dennoch vermögen diese Mängel nicht den positiven Eindruck zu trüben, den man vom Äußeren des Gerätes hat. Die Kanten des Chess 3000 sind in barocker Manier gestaltet, zusammen mit dem recht dunklen Holzton ergibt sich ein altmodisch-vornehmes Aussehen, das den meisten Betrachtern gut gefällt.

Delay für Zögerer

Während des Spieles fällt auf, dass Chess 3000 nach Figurenbewegungen des Gegners stets eine Sekunde zögert, ehe der angenehme Summton zu erkennen gibt, dass der Zug „verstanden" wurde. Dieser „Delay" ist Software-gesteuert, er sichert die Zugausführung vor Missverständnissen. Und er gestattet es dem Unsicheren, doch schnell noch einmal vom Zielfeld zu flüchten, wenn er erkennt, dass das Geplante nicht ganz das Wahre ist. Steht die gezogene Figur jedoch erst einmal, sprechen die Reed-Kontakte des Chess 3000 auch bei schlampig hingestellten Figuren gut an. Züge lassen sich zurücknehmen und wieder vorspielen (allerdings nur innerhalb der besagten 40 Schachcomputer Züge-Grenze), und der Computer kann während des Rechenvorganges veranlasst werden, den bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt für den besten gehaltenen Zug sofort auszuspielen. Auch der angenehme Ton kann gänzlich zum Schweigen gebracht werden. Das interne Brett leert sich, wenn keine Figuren auf dem Spielfeld stehen, von selbst und gestattet danach schnelles und sicheres Eingeben von Stellungen. Ebenso kann die aktuelle Stellung während eines Spieles jederzeit rasch und problemlos abgefragt werden. Etwas irritiert hat uns, dass der Chess 3000, wenn er Züge ausgeführt haben möchte, sein jeweiliges Zielfeld-LED konstant leuchten lässt, während das des Ausgangsfeldes blinkt. Die übrigen Geräte auf dem Markt halten es umgekehrt.

Zwölf Spielstufen stehen zur Verfügung, deren kürzeste den Computer zu praktisch sofortigem Ziehen veranlasst, während er sich auf der höchsten dreieinhalb Minuten Zeit lässt. Merkwürdigerweise ist die für Turniere geeignete Spielstufe nicht etwa auf 3 Minuten durchschnittlicher Bedenkzeit eingerichtet (oder noch besser auf 40 Züge in 2 Stunden), sondern auf 2 Minuten 45 Sekunden. Auf Spielstufe 10 passt Chess 3000 seine eigene Bedenkzeit der des Gegners an, Stufe 11 ist die Analysestufe und Stufe 12 die Mattsuchstufe.

Nomen est omen?

Ungefähr 3000 fest gespeicherte Eröffnungszüge stehen dem Chess 3000 (nomen est omen?) zur Verfügung. Manchmal hat man allerdings das Gefühl, dass er nichts mit der Stellung anzufangen weiß, in die ihn seine Eröffnungsbibliothek führt. Zugumstellungen kann er nicht erkennen. Das vorhandene Repertoire ist eher breit als tief angelegt und enthält die meisten Standarderöffnungen. Der vorhandene Zufallsgenerator hat auf die Zugentscheidungen des Gerätes großen Einfluss, es kommt, wenn man einen Zug wiederholen lässt, sehr oft etwas Neues dabei heraus. Abschalten lässt sich dieser elektronische „Würfel" nicht.

Der Spielstil des Chess 3000 wirkt „weich", er schlägt selten wild um sich, sondern geht allfälligem Figurenabtausch eher aus dem Wege. Nicht sehr stark ausgeprägt ist das Kapitel „Königssicherheit" bei ihm - bisweilen wandert der g-Bauer unvermittelt los, die Rochadestellung grausam in Schwierigkeiten bringend. Man sieht auch häufig Pendelzüge des Königs (Kg1-h1-g1) bzw. die „Rücknahme" eines soeben gemachten Zuges. Chess 3000 liebt die Turmverdoppelung, platziert diese jedoch oft auf den falschen Linien. Läufer und Springer tauscht er, wenn es sein muss, ohne Ansehen des Wertes, Turmendspiele sind ihm ein Gräuel. Positionell ist er nicht schlecht, besser z.T. als etwa der alte Constellation, dem er allerdings taktisch das Wasser nicht zu reichen vermag. Dreizügige Matts sind immer recht fix drin, ab da jedoch sieht es recht dunkel aus.

Und wie stark spielt er insgesamt? Um ganz ehrlich zu sein: Wir hatten Mühe, einen gleichstarken „Partner" für dieses Gerät zu finden - der Rest der Welt ist einfach wesentlich stärker. Erst in Partien gegen den alten Mephisto II ergaben sich einige Gewinne für den Neuen. Bereits dem Turbo 16K ist er merklich unterlegen. Seine Spielstärke könnte um die 1700 Elo liegen. Man fragt sich: Ist dies noch zeitgemäß im Jahre 1987, wo sich ein „Dallas" in ungeahnte Spielstärke-Höhen emporschwingt, wo es einen „Maestro" gibt, einen „Forte" und einen „Par Excellence"?

Wir meinen: Ja. Denn wieviele Schachcomputer Besitzer können diese Leistungen überhaupt noch ausreizen? Der Aufschwung der kleinen 16-K-Geräte zeigt doch, dass viele mit weniger zufrieden sind. Diese hätten aber vielleicht doch gern einen Computer in einem schönen Holzgewand, wie es der Chess 3000 hat. Wobei sich allerdings ein weiteres Problem stellt: Mit knapp DM 700,- (incl. Adapter) ist dieses Gerät angesichts seiner geringen Spielstärke immer noch zu teuer, als dass man ihm großen Erfolg prophezeien könnte. Es kostet genau soviel wie der Leonardo, lässt jedoch die Erweiterungsmöglichkeiten für stärkere Spieler vermissen. Und dieses Handicap sollte sich im Preis deutlicher niederschlagen.

Dennoch kann Chess 3000 sehr viel Freude bereiten - und vielleicht ist er aufgrund der gedrosselten Leistung für einige Käufer sogar sympathischer als alle die Spielstärke-Bullen auf dem Markt. Insofern möchten wir ihn vorsichtig als Vorreiter eines neuen Trends bezeichnen: Weg von der Super Power hin zu Leistungen, die nicht jedem Normalspieler gleich Minderwertigkeitsgefühle bereiten.

Welcome, Chess 3000.

Bilder

C Pictures by Theodor Heinze

Chess 3000
Verpackung
Tastatur
BDA


Partiebeispiele