LCT II Test: Unterschied zwischen den Versionen

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|'''1.Sf6+!'''
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1. ... gxf6 2.exf6 Tf8 3.Df4 Kh8 4.Dg5 Tg8 5.Te8 Txe8 6.Dg7# oder 2. ... Le6 3.Dg4+ Lxg4 4.Txe8#  
1. ... gxf6 2.exf6 Tf8 3.Df4 Kh8 4.Dg5 Tg8 5.Te8 Txe8 6.Dg7# oder 2. ... Le6 3.Dg4+ Lxg4 4.Txe8#  
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|'''1. ... Txd2!'''
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1. ... Txd2 2.Dxd2 Df3+ 3.Dg2 Sg3+ 4.hxg3 Dh5+ 5.Dh2 Df3+ 6.Tg2 Dd1+ Remis  
1. ... Txd2 2.Dxd2 Df3+ 3.Dg2 Sg3+ 4.hxg3 Dh5+ 5.Dh2 Df3+ 6.Tg2 Dd1+ Remis  
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=== Endspielstellungen ===
=== Endspielstellungen ===
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Version vom 25. Januar 2014, 18:18 Uhr


Louguet Chess Test II

Ein relativ unbekannter Test des Franzosen Frederic Louguet zur Messung des gesamten Leistungsspektrums von Schachcomputern und Schachprogrammen.
Der Test sowie Testresultate wurden in der französichen Schachcomputerzeitschrift "La Puce Echiqueenne"[1] publiziert.

Er besteht aus insgesamt 35 Teststellungen, die sich mit dem positionellen Können (14 Aufgaben), den kombinatorischen Fähigkeiten (12 Aufgaben) und dem Endspiel (9 Aufgaben) befassen.
Entsprechend sind die Stellungen mit POS-1 bis POS-14, CMB-1 bis CMB-12 und FIN-1 bis FIN-9 bezeichnet.

Testbedingungen:

  • Analysestufe
  • Permanent brain aus
  • evtl. Lernfähigkeit ausschalten
  • Berechnung starten und Zeit festhalten, wann der Lösungszug gefunden wurde
  • nach 10 Minuten wird die Analyse abgebrochen
  • wie beim BT 2450 Test wird die Zeit gewertet, in welcher der Computer den Lösungszug findet und bis zum Ablauf der 10 Minuten beibehält, wird zum Beispiel der gesuchte Zug in 1 Minute gefunden,
    nach 4 Minuten wieder verworfen und nach 8 Minuten erneut angezeigt und bis zum Ablauf der 10 Minuten beibehalten, so sind die 8 Minuten als Lösungszeit zu werten.

In Abhängigkeit von der Lösezeit werden folgende Punkte vergeben:

  • 0-9 Sekunden ------- 30 Punkte
  • 10-29 Sekunden ---- 25 Punkte
  • 30-89 Sekunden ---- 20 Punkte
  • 90-179 Sekunden --- 15 Punkte
  • 180-389 Sekunden - 10 Punkte
  • 390-600 Sekunden --- 5 Punkte
  • über 600 Sekunden -- 0 Punkte

Die Summe aller erreichten Punkte aus den 35 Stellungen wird addiert und dem Basiswert von 1900 hinzugefügt.
Aus dieser Addition ergibt sich das sogenannte LCT Rating, das dem Niveau der internationalen Elozahl der Fide entspricht.



Positionelle Stellungen


POS 1 Weiss zieht

Chernin, A. - Miles, A. Tunis 1985

1.d6!



Weiss hat Raumvorteil und drückt auf den Bauern c5


POS 2 Schwarz zieht

Lilienthal - Botvinnik, M. Moskau 1945

1. ... Lb4!


Nach dem Tausch auf c3 bekommt der schwarze Springer das starke Feld e4


POS 3 Weiss zieht

Boissel - Boulard Fernschach 1994

1.Dc5!

Damentausch wäre ungünstig für Weiss. Nach Dc5 kann Weiss die schwachen Felder um den Läufer e6 ausnutzen. Der Bauer auf h2 ist nebensächlich



POS 4 Schwarz zieht

Kaplan, J. - Kopec, D. USA 1975

1. ... e5!


Trotz zwei Minusbauern steht Schwarz gut


POS 5 Schwarz zieht

Estrin - Pytel Albena 1973

1. ... Lb5!

2.Lxb5 axb5 nebst Tc4 und Turmverdoppelung auf der c-Linie


POS 6 Schwarz zieht

Nimzowitsch, A. - Capablanca, J. New York 1927

1. ... e5!

Mit diesem positionellen Opfer gewinnt Schwarz die Kontrolle über die 2. Reihe nach 2.Lxe5 Tdd2



POS 7 Weiss zieht

Tartakower - Rubinstein Moskau 1925

1.Sd1!

Dieser Zug hindert Schwarz daran, den weissen Angriff mit ...Ld7 und ...Le8 zu stoppen. Auf ...Ld7 folgt Sc3, auf Le8 Sf5


POS 8 Weiss zieht

Polugaevsky, L. - Unzicker, W. Kislovodsk 1972

1.Lh3!


Damit verhindert Weiss, dass der schwarze Springer von f8 über e6 nach d4 geht


POS 9 Weiss zieht

Boissel - Del Gobbo Fernschach 1994

1.Dd4!

Unter Aufopferung des Freibauern verstärkt Weiss seine Stellung im Zentrum. 1. ...Dxa4 2.Sd5 Se6 3.Tb8+ Le8 4.Txe8 Dxe8 5.Dxc4



POS 10 Schwarz zieht

Cucka - Jansa Brno 1960

1. ... Lf8!

Da keine Damen mehr auf dem Brett sind, ist dies ein guter Plan, um den Läufer zu aktivieren und das Feld e7 für den König zu räumen


POS 11 Weiss zieht

Lnadau - Schmidt Noordwijk 1938

1.h4!


Der einzig mögliche Gewinnversuch. 1. ... gxh4 2.f4, die Stellung wird zugunsten von Weiss geöffnet


POS 12 Schwarz zieht

Kortschnoi - Karpov Meran 1981

1. ... Tb6!


Um Druck auf den isolierten d-Bauern ausüben zu können, dürfen die Türme nicht getauscht werden



POS 13 Schwarz zieht

Barbero - Kouatly Budapest 1987

1. ... Sxa2!!


Die beiden verbundenen Freibauern sind das Qualitätsopfer wert


POS 14 Weiss zieht

Spassky - Aftonomov Leningrad 1949

1.d5!!

1. ... Sbxd5 2.Lg5 Le7 3.Lxf6 gxf6 4.Sxd5 Lxd5 5.Lxd5 exd5 6.Sd4, der schwarze König wird im Zentrum festgehalten





Kombinationsstellungen


CMB 1 Weiss zieht

Romanishin - Gdansky Polanica Zdroj 1992

1.Sxd6!


1.Sxd6 Lxd6 2.Df6 Dxd5 3.Kh2 1:0


CMB 2 Weiss zieht

Lasker - Thomas London 1911

1.Dxh7!!

Matt in 7 Zügen. 1. ... Kxh7 2.Sxf6+ Kh6 3.Seg4+ Kg5 4.h4+ Kf4 5.g3+ Kf3 6.0-0 und Sh2 matt


CMB 3 Schwarz zieht

Andruet - Spasski Bundesliga 1988

1. ... Df3!!


1. ... Df3 2.gxf3 Sexf3+ 3.Kh1 Lh3 nebst Matt auf g2



CMB 4 Weiss zieht

Vanka - Jansa Prag 1957

1.exf6!

1. ... Dxf4 2.Sxe6 Sxe6 3.Dxe6+ Kb8 4.Se2 Dc7 5.Td7 Dc8 6.Dxf5 mit entscheidendem Vorteil


CMB 5 Weiss zieht

Boros - Szabo Budapest 1937

Txh7!!


1. ... Kxh7 2.Txf7 Txf7 3.Dxg6 Kh8 4.Dxf7


CMB 6 Weiss zieht

Lilienthal - Capablanca Hastings 1934

1.exf6!

1. ... Dxc2 2.fxg7 Tg8 3.Sd4 De4 4.Tae1 Sc5 5.Txe4+ Sxe4 6.Te1 Txg7 7.Txe4+ 1:0



CMB 7 Schwarz zieht

Rotlewi - Rubinstein Lodz 1907

1. ... Txc3!!

2.gxh4 Td2 3.Dxd2 Lxe4+ 4.Dg2 Th3 oder 2.Lxb7 Txg3 3.Tac1 Th3 4.Tc2 Te3 5.Dg2 Te1 6.Lc3 Txf1+ 7.Dxf1 Se3


CMB 8 Weiss zieht

Zarkov - Mephisto Albuquerque 1991

1.Sf6+!

1. ... gxf6 2.exf6 Tf8 3.Df4 Kh8 4.Dg5 Tg8 5.Te8 Txe8 6.Dg7# oder 2. ... Le6 3.Dg4+ Lxg4 4.Txe8#


CMB 9 Schwarz zieht

Portisch - Kasparov Moskau 1981

1. ... Txd2!

1. ... Txd2 2.Dxd2 Df3+ 3.Dg2 Sg3+ 4.hxg3 Dh5+ 5.Dh2 Df3+ 6.Tg2 Dd1+ Remis



CMB 10 Weiss zieht

Tchoudinovskikh - Merchiev UDSSR 1987

1.Lxh6!

1. ... gxh6 2.g7 Le7 3.Txe5 d5 4.Lh5 Lg5+ 5.Txg5 hxg5 6.Dxg5 (3. ... Lg5+ 4.Txg5 hxg5 5.Dxg5 und 6.Dh6 oder 3. ... dxe5 4.Db3+ Kh7 5.Df7)


CMB 11 Weiss zieht

Vaisser - Genius 2 Aubervilliers 1994

1.Sxh7!!


1. ... Kxh7 2.Dh4+ Kg8 3.Lh6 Lg4 4.Lg7 Lh5 5.Dg5 Sg4 6.h3 Sxf6 7.Txf6 Kxg7 8.Txg6+ 1:0


CMB 12 Weiss zieht

Spassky - Petrossian WM Moskau 1969

1.e5!!


1. ... dxe5 2.Se4 Sh5 3.Dg4 (Spassky: 3.Dg6 exd4 4.Sg5) 3. ... Sf4 4.Sf3 Dc7 5.Sh4 1:0





Endspielstellungen


FIN 1 Schwarz zieht

N. N. - Lasker, E. Quelle unbekannt

1.f6! Analyse

1. ... gxf6 2.f4 Kd5 3.g5 fxg5 4.fxg5 Ke5 5.gxh6 Kf6 6.Kb3 1:0 In der Partie wurde 1.f4 gespielt


FIN 2 Weiss zieht

Capablanca - Eliskases Moskau 1936

1.f5!!

Weiss verschafft sich mit Hilfe eines vorübergehenden Opfers einen gedeckten Freibauern


FIN 3 Schwarz zieht

Studie 1994

1. ... Lxe4!

1. ... Lxe4 2.fxe4 f3 und der weisse Läufer ist eingesperrt



FIN 4 Schwarz zieht

Karpov - Deep Thought New York 1990

1. ... h3! Analyse


Nur dieser Zug hält Remis. In der Partie spielte Schwarz 1. ... h5? 2.Ke5 h3 3.f5 Kg8 4.Txh5 a3 5.Txh3 a2


FIN 5 Weiss zieht

Karpoc - Kasparov Moskau 1984

1.a6! Analyse

1. ... Lb3 2.Sxb3 Ta4 3.Sc5 Ta5 4.Te4 Kf7 5.Ta4 Txa4 6.Sxa4 Ld4 7.Sc3 1:0 Karpov spielte in der Partie 1.Txd1 worauf sie Remis endete


FIN 6 Schwarz zieht

Minev - Portisch Halle 1967

1. ... f4!!


1. ... f4 2.gxf4 Lg4+ 3.Kd2 Sxd3 4.Kxd3 Ld1 und im nächsten Zug Lxb3! 0:1



FIN 7 Weiss zieht

Lengyel - Kaufman Los Angeles 1974

1.Lb4!!




1. ... cxb4 2.a6 Tc3 3.a7 Tc8 4.Txb4 (oder 1. ... Txb4 2.Txb4 cxb4 3.a6 b3 4.a7 b2 5.a8D


FIN 8 Weiss zieht

Spassky - Byrne 1974

1.c5!!

1. ... dxc5 2.d6 Kd7 3.Lxc5 Ld8 4.Lb4 Ke6 5.Kc4 Lf6 6.Lc5 Ld8 7.Ld4 Kxd6 8.Lc5+ Ke6 9.Lb8 oder 1. ... bxc5 2.Le1 Kb8 3.Kc4 Kc8 4.La5 Ld4 5.Ld8 Le3 6.Lg5 Kb8 7.Kd3 Lc1 8.Lxh4 Lxf4 9.Le1 Kc7 10.La5+ Kb8 11.h4 Lc1 12.h5 Lg5 13.Ke2 c4 14.Ld2 Lf6 15.h6


FIN 9 Weiss zieht

Klimenok - Kabanov UDSSR 1969

1.Kg4!!




1.fxg5 ist nur Remis, weil das Umwandlungsfeld h8 ein schwarzes Feld ist (Stichwort: falscher Läüfer) 1:0





Testergebnisse

Mitte der 90-er Jahre waren PC-Systeme im Bereich Pentium 60-90 sowie die Vorgängergeneration DX33-100 MHz stark verbreitet. So erreicht zum Beispiel das PC-Programm Hiarcs 3.01 auf einem Pentium 90 mit 31 MB Hash Tables ein Rating von 2440 Punkten. Genius 3.0 auf einem 486/DX2 66 mit 7 MB Hash Tables erzielt ein Rating von 2370 und Fritz 2 auf identischer Hardware mit 4 MB Hash Tables kommt auf ein Rating von 2195.

Quelle: "Schach am PC" von D. Steinwender und F. Friedel (1995)


Hersteller Gerät Takt POS CMB FIN Elo
Tasc R30 V2.5 30 MHz 31 61 49 2362
Tasc R40 V2.2 40 MHz 36 63 30 2355
Tasc ChessMachine 3.1 32 MHz 42 48 34 2330
Mephisto Genius 68030 33 MHz 42 36 50 2320
Tasc ChessMachine 3.0 32 MHz 28 48 42 2297
Tasc CM The King 1.0 (aggr) 14 MHz 45 41 21 2291
Mephisto Vancouver 68030 36 MHz 42 23 45 2266
Novag Star Diamond 25 MHz 26 35 39 2240
Saitek Risc 2500 14 MHz 33 39 22 2240
Mephisto Risc 1MB 14 MHz 22 34 34 2212
Tasc ChessMachine 2.1 14 MHz 31 26 28 2206
Novag Sapphire 20 MHz 27 29 22 2180
Mephisto Lyon 68020 12 MHz 32 14 32 2174
Saitek Sparc 20 MHz 23 20 37 2174
Mephisto Vancouver 68020 12 MHz 35 11 26 2161
Mephisto Berlin Pro 24 MHz 35 13 19 2140
Mephisto Almeria 68020 12 MHz 32 10 21 2137
Mephisto Portorose 68020 12 MHz 21 13 24 2116
Fidelity Designer 2325 20 MHz 12 11 31 2075
Fidelity Mach IV 20 MHz 8 16 19 2073
Novag Diablo 68000 16 MHz 11 16 9 2064
Saitek Brute Force 10 MHz 17 5 11 2050
Mephisto Berlin 68000 12 MHz 11 13 19 2040
Mephisto Milano 5 MHz 14 9 3 2038
Novag Novag Zircon II 20 MHz 15 7 15 2030
Mephisto Polgar 5 MHz 14 0 15 2027
Saitek Cougar 16 MHz 8 15 11 2020
Fidelity Fidelity Mach III 16 MHz 11 4 20 2015
Mephisto Super Mondial II 4 MHz 14 0 19 2010
Novag Super Expert 5 MHz 10 10 7 1995
Saitek GK 2100 10 MHz 6 11 11 1995
Saitek GK 2000 10 MHz 4 1 0 1920
Mephisto Mondial 68000XL 12 MHz 0 0 5 1915