Mephisto Academy

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Mephisto Academy
Hersteller Programmierer Markteinführung Elo
Mephisto Ed Schröder 1989 1981
Prozessor Takt RAM ROM
65C02 4,9152 MHz 8 KB 64 KB
Rechentiefe BT-2450 BT-2630 Colditz
16 Halbzüge 1897 1919
Bibliothek 30.000 Halbzüge, 3.000 Varianten
Display 2x16 Punktmatrix-LCD, 64 Feld LEDs
Spielstufen Normalspiel-, Turnierspiel-, Blitzspiel-, Rechentiefe-, Mattsuch-, ELO-Turnier-, ELO-Aktivschach- und Analysestufen
Einführungspreis 998 DM (500 €)
Prozessortyp 8 Bit
Stromversorgung Netz = HGN 5001
Maße 31,5 x 38 x 3,5 cm; Spielfeld = 26,5 x 26,5 cm
Verwandt Mephisto Polgar
Sonstiges
Schachlehrprogramm enthalten, Rechenverhalten veränderbar durch Einstellen der Selektivität



Infos
Nachdem Mephisto in dieser Baureihe bereits mit dem Mephisto Monte Carlo, Mephisto Monte Carlo IV und der Sonderedition Mephisto Monte Carlo IV LE Erfolg hatte, ist der Mephisto Academy das letzte Modell dieser formschönen kleinen Holzgeräte mit Edelholz-Magnetsensorbrett.

Optisch fällt im Unterschied zu den Vorgängern das auskunftfreudige Punktmatrix-Display sowie der Wegfall einer Tastaturzeile ins Auge. Neu ist auch, dass es ein separates Programm-Modul gibt, das seitlich rechts eingeschoben werden muss (auf dem großen Bild rechts zu sehen, schwarzes Modul mit weißem Schriftzug "Academy"). Wahrscheinlich wollte der Hersteller die Möglichkeit schaffen, zukünftig neue Module herauszubringen und damit diese Baureihe zu einem "modularen System im Kleinen" weiter aufwerten. Schade, dass diese Möglichkeit nicht (mehr) genutzt worden ist.

In Bezug auf das Schachprogramm ist der Academy der eigentliche Vorläufer des Mephisto Polgar. Bis auf die Analyse-Funktion wird in punkto Ausstattung ebensoviel geboten wie bei dem angesprochenen Polgar-Modulset. Im spielerischen Bereich zeigen sich allerdings Unterschiede: die Eröffnungsbibliothek beim Academy ist mit 30.000 Halbzügen fast doppelt so groß. Zudem scheint das Academy-Programm strategisch etwas stärker zu sein, was sich auch in der Spielweise bemerkbar macht. Es existieren mehrere Programmversionen, hier eine Übersicht mit der versionsübergreifenden, fortlaufenden Seriennummer:

  • Version 04.10.1988, Seriennummer 0702155
  • Version 27.08.1988, Seriennummer 0703735
  • Version 06.03.1989, Seriennummer 0734639


Mephisto Academy Display
Uhrenanzeige


Zwiesprache im Klartext

Viele Features beim neuen Mephisto academy

Bernd Schneider (aus Computer Schach & Spiele / Heft 5 / Oktober-November 1988)

Brandneu, frisch aus der Presse - im letzten Moment traf der neue Mephisto „academy" in der CSS-Redaktion ein. Bernd Schneider hat sich dieses äußerst vielseitigen Geräts angenommen. Was er fand, veranlasste ihn zur Setzung so manchen Ausrufungszeichens.

Das Äußere des neuen Gerätes ist dem des Monte Carlo stark angenähert, es verfügt indes über nur acht Bedienungstasten und das bildhübsche Holz-brett ist echter Intarsienarbeit. In seinem Innern tüftelt das jüngste Ed-Schröder-Programm - als Modul einsetzbar und von einem 5-MHz-6502-Prozessor realisiert. Das komplette Gerät wird ab Ende Oktober für rund 1000 Mark erhältlich sein und mit einer bisher noch nie dagewesenen Zahl an Features verblüffen. Spielerisch ist es ein MM-IV-Nachfolger, allerdings erschien sein Schach mir weniger zurückhaltend als das des Vorläufers.

Ed Schröder hat den taktischen Bereich stark verbessert, das Programm besitzt einen hervorragen-den „Blick" für Bauernstrukturen. Interessant auch: Das Endspiel König und Bauer gegen König beherrscht es perfekt - allein durch Rechenpower (also ohne auf eine Datenbank zurückgreifen zu können). Man kann bei alledem eigentlich nicht von „dem" Programm sprechen - sondern muss genauer von „den" Programmen ausgehen. Denn die Selektivität des Academy lässt sich in acht Stufen variieren: Von Brute Force bis zu einer selektiven Spitze von acht Halbzügen, wobei jeweils Veränderungen im Spielstil fühlbar werden.

Schachlehr-Handbuch: Spitze

Allein dieses Feature wäre bemerkenswert, es gibt jedoch noch sehr viel mehr. Ein Spielstandsspeicher ist obendrein implementiert, Mephisto Academy behält die aktuelle Stellung im batterie-gepufferten RAM. Seine Feldsensoren sprechen feinfühlig an, für echtes Blitzspiel ist das Brett mit 26,5 auf 26,5 cm allerdings zu klein. Die in ÃâC“sterreich entstandene Bedienungsanleitung ist (bis auf etliche Kommafehler) gut, ein absoluter Knüller hingegen ist das Schachlehr-Handbuch: Hier haben Helmut Pfleger, Gerd Treppner und Helmut Weigel absolute Spitzenarbeit geleistet.

Am Gerät selbst sind die Mephisto-typischen Info-, Memory-, Positions- und Level-Modi erhalten geblieben, hinzu kamen die Tasten „Training" (TRAIN) und „Funktion" (FCT). Nach dem Reset durch gleichzeitiges Betätigen von CL und ENT meldet sich das zweizeilige und 32-stellige LC-Display mit der Meldung „MEPHISTO academy by Ed SCHRÃâC“DER" - wobei jeder einzelne Buchstabe aus einer Matrix von 40 (!) Dots gebildet wird. Dank dieser aufwendigen Anzeige findet der Kontakt zum jüngsten Mephisto-Sproß als Zwiesprache im Klartext statt - und zwar stets in deutscher Sprache.

INFO in Hülle und Fülle

Überhaupt ermöglicht INFO regelrechte Spionage in der Tiefe des Prozessors: Aufs Display rufen lassen sich Zug- und aktuelle Astnummmer, der letzte Computerzug und die Hauptvariante, die Stellungsbewertung, der erste sowie der gerade berechnete Zug der Hauptvariante, die Suchtiefe und die Anzahl aller Varianten. Und noch ein besonders auffälliges INFO-Feature: Während Mephisto Academy „denkt", kann man in der unteren Display-Hälfte anschauen, wie er nach beliebigen Zügen fortsetzen würde, indem man diese Züge einfach auf dem Brett probeweise ausführt!

Wer genau hinschaut, der entdeckt ferner, dass es sogar zwei Stellungsbewertungen gibt: Eine davon enthüllt die vom Computer angenommene Wertungsdifferenz zur beim letzten Zug berechneten Hauptvariante - oder, einfacher gesagt, wieviel Mist man gerade gebaut hat. Wenn man selbst am Zuge ist und fleißig INFO betätigt, liest man schließlich die Notiz „PB", was nichts anderes heißt als Permanent Brain: Hier wird gezeigt, wie das Modul an welcher Variante arbeitet, während es schamlos des Gegners Bedenkzeit nutzt. Genug - man drückt CL (clear) - und sieht nun die Vier-Zeiten-Uhr: Eigene und gegnerische Zug-und Summenzeit auf einmal (Normalanzeige).

Eröffnung im Display

Ist zu Spielbeginn TRAIN aktiviert, schlägt das Display als erste mögliche Eröffnungsvariante e2-e4 mit drei möglichen Antwortzügen vor. Drückt man ENT, wird d2-d4 mit weiteren drei Gegenzügen gezeigt. Wählt man z.B. davon einen, indem man ihn auf dem Brett ausführt, erfolgt die entsprechende Anzeige nun für die Gegenseite. Wer Lust hat, der kann sich so, vom Display geleitet, durch die ganze weite Welt der Eröffnungen führen lassen. Außerdem gibt es die Möglichkeit des Theorietrainings. Dabei verlangt die kleine Schachakademie von ihrem Benutzer, dass er eine zuvor gewählte Eröffnung nachspielt; davon ab-weichende Züge werden (ähnlich wie einst bei Fidelity-Geräten, die dasselbe Feature besaßen) ab-gelehnt. Besonders schön: Wenn Sie beim Spiel oder Training innerhalb einer dem Gerät bekannten Eröffnung bleiben, wird deren Name auf dem Display genannt! Der Memory-Modus erlaubt die „Spieler Spieler"-Variante, die Zugrücknahme sowie beliebige Sprünge an Spielanfang oder -ende. In jedem Falle spielt Mephisto Academy einem das zurückliegende Geschehen automatisch noch einmal vor, man muss nur die Figuren ziehen. Zugrücknahme durch einfaches Zurücknehmen wie bei den bisherigen modularen Geräten geht übrigens ebenso. Stürzt man sich in den POS-(itions)-Modus, wird einem per Flimmern der Felderlämpchen, derer natürlich volle 64 vorhanden sind, der Standort aller Figuren angedeutet, begleitet von kleinen Figurensymbolen im Display.

Elo-Einstufung vom Computer

Auch die Anordnung der Spielstufen ist in einem Maße übersichtlich gelungen, wie man es noch nicht gesehen hat: Sinnvollerweise gibt es ihrer nur acht, nämlich Normal-, Turnier-, Blitz-, Rechentiefe-, Mattsuch-, Elo-Turnier- und Elo-Aktiv- sowie Analyse-Stufe. Jedoch! Innerhalb der ersten sieben Level lassen sich die Zeitangaben in Sekunden- bzw. Minutenschritten eigenen Wünschen unbegrenzt anpassen. Hinter der „Elo-Turnier" bzw. „Elo-Aktiv"-Stufe verbirgt sich darüber hinaus die Möglichkeit, für eine Turnier- oder 30-Minuten-Partie die Spielstärke des Mephisto Academy in Elo einzustellen!

Mittels „FTC" werden in eindrucksvollem Klartext verschiedene Optionen angeboten. Man kann das „Turnier-" oder „Eröffnungsbuch" anwählen, je nachdem, ob man selbst ein Computer ist oder nicht. In altbekannter Manier lässt sich das Brett drehen und Ton, PermaBrain sowie Zufallsgenerator können ein- oder ausgeschaltet werden. Variabel ist auch die Spielstärke: Ein „Lernfaktor" erlaubt ihre Verringerung in acht Stufen. Und schließlich können die eigene Elo-Zahl und die des Gegners eingetippt werden. Gibt man anschließend unter „Score" das Resultat einer schachlichen Auseinandersetzung ein, erhält man eine Berechnung der eigenen Elo-Zahl unter Einbezug dieses jüngsten Ergebnisses! Alle Achtung vor Ed Schröder: Aus 48 K hat er auf Wunsch von Hegener + Glaser mehr Features und Lehrfunktionen herausgekitzelt als je ein Schachcomputer besaß - wer neben dem eigentlichen Spiel die sich auftuenden Möglichkeiten schätzt, der wird begeistert sein. Zudem kann das neue Gerät in noch nicht dagewesenem Maße als Hilfsmittel eingesetzt werden, die eigenen Schachkenntnisse zu vertiefen.


  • C Pictures by Sascha Warnemünde

  • Schachtrainer… verzweifelt gesucht!

    C Peter Haupert / 2014 - (http://chess-computer.blogspot.de)

    So könnte sicherlich auch eine Annonce in einem Schachmagazins lauten. Gute Schachlehrer werden von vielen Vereinen und Privatpersonen umworben. Beim Durchforsten von Schachforen wie „Schachfeld.de“ findet man häufiger solcherlei Hilferufe nach geeigneten Trainern, insbesondere für Jugendliche.

    Vor diesem Hintergrund habe ich mich explizit auf die Suche nach Schachcomputern mit Trainings- und Lehrfunktionen begeben, um zu prüfen inwieweit diese einen fehlenden menschlichen Schachtrainer ersetzen können. Neben der Anzahl der verfügbaren Schachlektionen und -Übungen, geht es natürlich auch um die gesamte Ausstattung, sowie ein ansprechendes Design und eine intuitive Bedienung. Der rein schachliche Aspekt steht allerdings im Vordergrund, denn nur wenn der entsprechenden Zielgruppe, vom Anfänger bis Turnierspieler, genügend Vielfalt geboten wird, kann der Schachcomputer als Trainingspartner auf lange Sicht fesseln. Insgesamt 15 „Schachtrainer“ sind von mir näher untersucht worden.

    Das größte Kontingent wird dabei von Mephisto gestellt. Bereits Ende der 80er Jahre hatte die Firma Hegener + Glaser die Entwicklung von Schachcomputern mit Lehrfunktionen forciert. Mit der Trilogie „Schachschule, College, Academy“ waren sie 1989 die ersten auf dem Markt und auch sehr erfolgreich. Später hat die Fa. Saitek diese Vorreiterrolle beherzigt und unter dem Markennamen Mephisto weitere Trainingscomputer produziert. Leider haben andere namhafte Hersteller wie Novag und Fidelity dieses Potenzial nie ausgeschöpft, und so war es schwierig hier geeignete Modelle zu finden. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld von den so genannten „Exoten“ wie z.B. dem „Maestro Schachprofessor“ von der Fa. Stadlbauer. Leider der einzige Versuch den diese Firma im Bereich Schachcomputer gestartet hat.

    Maestro Schachprofessor (1998)


    • Programm: Eric van Riet Paap, 8 KB ROM, 5 MHz
    • Spielstärke: ca. 1500 ELO


    Ein Schachcomputer für die junge Generation ab 7 Jahren, so wird der Maestro Schachprofessor im Begleitheft beworben. Ähnlich dem Kishon Chesster erfolgt eine Begrüßung beim Start mit "Hey Du, wie wärs mit einem Spiel?“ Danach werden alle Züge in Form der Koordinaten angesagt. Die Sprachausgabe ist gut und deutlich, allerdings hat sich ein Sprachfehler eingeschlichen. Der Schachprofessor beherrscht kein „B“, stattdessen werden Züge in der B-Linie mit „D“ angesagt, was für Verwirrung sorgen kann. Wie es sich für einen guten Lehrmeister gehört, erfolgen Lob und Tadel per Sprachausgabe z.B. „gut gemacht“ oder „Bravo“. Gerade für Lernende ein zusätzlicher Motivationsfaktor. Das beigefügte Lehrbuch (mit Empfehlung des Deutschen Schachbunds) ist didaktisch sehr gut aufgebaut. Jede Figur wird einzeln vorgestellt mit ihren Eigenarten und Charakteristiken. Dazu enthält jedes Kapitel entsprechende Merkregeln und Übungsaufgaben. Diese sind direkt über die Spielfelder anwählbar und steigern sich langsam im Schwierigkeitsgrad. Die Bedienung ist insgesamt sehr intuitiv und logisch aufgebaut. Die Eröffnungsbibliothek reicht oft tiefer als jene teurerer Geräte.

    Fazit: Ein idealer Schachcomputer für Anfänger. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche.

    Beispielaufgabe Springerspiel vom Maestro Schachprofessor â€âCœ Stufe B1:



    Ziel ist es einen Bauern umzuwandeln. In höheren Stufen erhält die schwarze Seite jeweils einen Bauern zusätzlich bis Stufe B8.

    Saitek Kasparov Schach-Trainer (1995)


    • Programm: Frans Morsch, 16 KB ROM, 10 MHz
    • Spielstärke: ca. 2000 ELO


    Anlässlich der Schach-WM 1995 Kasparov-Anand, hatte Saitek diese Neuauflage des Turbo Advanced Trainer auf den Markt gebracht. Das Äußere des Schach-Trainers ziert als Aufdruck die Unterschrift von Garry Kasparov. Über das Programm braucht man nicht viele Worte verlieren, es ist ein hinlänglich bekannter GK 2000-Clone von Frans Morsch. Laut BDA soll er hier mit 16 MHz statt den üblichen 8-10 MHz laufen. Stichproben mit Teststellungen aus dem BT-Test haben aber nahezu identische Zeiten zu den bekannten Clones ergeben. Beigefügt ist das Übungsbuch „Schritt für Schritt zur Meisterschaft“, mit 8 Partien von Schachweltmeistern. Hierzu sind 64 Aufgaben im Schach-Trainer gespeichert, die es zu lösen gilt. Der Schach-Trainer speichert die Daten ab und bewertet am Ende die Spielstärke des Lernenden. Weiterhin kann eine Coach-Funktion während einer Partie aktiviert werden. Der Schachcomputer warnt dann vor Fehlzügen oder Drohungen in Form von akustischen Signalen.

    Fazit: Leider der einzige Schachcomputer mit Lehrfunktion, der unter dem Namen Saitek herausgebracht wurde. Wie üblich ist dabei das gleiche Konzept mehrfach in den Markt geworfen worden, nur um Nuancen geändert.

    Übungsbeispiel anhand der Partie Larsen-Spassky, Belgrad 1970, 0-1

    Mephisto Explorer Pro (2007)


    • Programm: Frans Morsch, 32 KB ROM, 16 MHz
    • Spielstärke: ca. 2050 ELO


    Der Mephisto Explorer Pro ist seit 2007 erhältlich und für Club- und Turnierspieler konzipiert worden. Neben dem Master Chess ist er das aktuelle Top-Modell bei Mephisto. Das futuristische Design mit den geschwungenen Seitenpartien, die als Figurenfach dienen, ist natürlich Geschmackssache. Das grüne, hintergrundbeleuchtete Display kann voll überzeugen, lediglich die Verarbeitung könnte hochwertiger sein. So kranken viele Modelle an einem leicht welligen Spielbrett. Das Herz des Explorer Pro, das Schachprogramm, ist eine Neuauflage des Kasparov Cougar aus den 90er Jahren. Dieses Programm spielt taktisch stark, hat aber seine Schwächen im Endspiel. Hier fehlt teilweise elementares Wissen wie z.B. Nah- und Fernopposition. Was den Explorer Pro als Schachtrainer besonders auszeichnet, ist der umfangreiche Lernmodus. Unter dem Punkt „Studien“ findet man insgesamt 413 Schachrätsel aus 20 Partien der Schachgeschichte. Diese werden nach jeder Lerneinheit mit persönlicher ELO-Wertung ausgewertet und können abgespeichert werden.

    Fazit: Für den Neupreis von 99 EUR ist der Explorer Pro quasi ein Pflichtkauf, wenn man einen starken und gut ausgestatteten Schachcomputer sucht. Da kann man auch lässig über einen „Bug“ hinwegsehen: Nach Anwahl eines Fun-Levels hilft nur noch ein Reset, um den Explorer Pro wieder auf anderen Spielstufen einzusetzen.

    Studie: Partie 5 â€âCœ Rubinstein-Bogoljubov, Wien 1922, 1-0

    Für einen Rätselzug stehen 3 Minuten Bedenkzeit zur Verfügung. Die Punktausbeute hängt von der Schwierigkeit des Zuges und der Anzahl der benötigten Versuche ab. Die Rätselzüge werden immer mit Weiß ausgespielt. In der folgenden Partie beginnend mit Zug 8 bis zum Ende der Partie. Die folgenden Ergebnisse wurden mir dankenswerterweise von Uwe Immel zur Verfügung gestellt.


    Im Jahr 1989 betrat die Fa. Hegener + Glaser Neuland mit drei Modellen der Hausmarke Mephisto. Zum ersten Mal wurden spezielle Schachcomputer mit Lernmodulen entwickelt, die computerunterstützte Schachkurse beinhalteten. Diese richteten sich an Schachspieler unterschiedlicher Spielstärke, angefangen vom Anfänger bis zum starken Vereinsspieler. Zusätzlich waren alle mit ausführlichen Lehrbüchern von GM Helmut Pfleger und Ossi Weiner ausgestattet.

    Mephisto Schachschule (1989)


    • Programm: Frans Morsch, 16 KB ROM, 8 MHz
    • Spielstärke: ca. 1700 ELO


    Die Schachschule ist das Einsteigermodell und wurde zum größten Verkaufserfolg in Stückzahlen für H+G. Im Erscheinungsbild spartanisch gehalten (ohne Display) liefert die Schachschule zu einem günstigen Preis ein komplettes Schachpaket. Im mitgelieferten Koffer lassen sich Schachcomputer, Figuren, Netzteil und Schachbücher gut verstauen, und sind so auch auf Reisen einsatzbereit. Die 64 Aufgaben aus dem Lehrbuch beginnen mit den Spielregeln, einfachen Mattführungen und taktischen Motiven. In den hinteren Kapiteln werden erste Eröffnungsregeln sowie Bauernendspiele mit Nah- und Fernopposition geübt.

    Fazit: Die Schachschule war und ist auch heute noch ein ideales Geschenk für den Schachnachwuchs, mit einem robusten und unverwüstlichen Hartplastikgehäuse. Zielgruppengerecht!

    Mephisto College (1989)


    • Programm: Ed Schröder, 32 KB ROM, 4 MHz
    • Spielstärke: ca. 1900 ELO
    Mephisto Super Mondial II

    Der bekannte Supermondial II von Ed Schröder, erweitert um das College-Lernmodul, welches auf der Rückseite im Batteriefach eingesetzt wird. Bestückt mit 100 Schachaufgaben aus allen Bereichen des Schachs; Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel. Im 242 Seiten starken Begleitbuch werden die Übungen sehr anschaulich mit vielen Diagrammen präsentiert und erläutert. Auch Positionsspiel und Strategie werden dem Leser näher gebracht und zum Abschluss warten die Aufgaben zur Erringung des Königs-Diploms. Das College-Modul richtet sich ergo an den erfahrenen Hobbyspieler bis Vereinspieler, der gezielter die vielen Facetten des Schachs kennen lernen möchte.

    Fazit: Eine gelungene Kombination aus Schachcomputer + Lehrbuch

    Mephisto Academy (1989)


    • Programm: Ed Schröder, 48 KB ROM, 5 MHz
    • Spielstärke: ca. 2000 ELO


    Mit diesem Modell richtete sich H+G an den Vereins- und Turnierspieler. Während die kleineren Brüder lediglich mit Drucksensorbrettern ausgestattet wurden, hat die Academy ein optisch gelungenes Holz-Schachbrett mit Magnetsensoren vorzuweisen. Über ein Punktmatrixdisplay werden die gespielten Eröffnungsbezeichnungen (Damengambit, Sizilianisch etc.) angezeigt, was bei allen späteren Programmen von Ed Schröder zu seinem Markenzeichen werden sollte. Über den Trainingsmodus wird ein umfassender Blick in die Tiefe des Eröffnungsbaums der Mephisto Academy gewährt. So bekommt man bis zu drei Antwortmöglichkeiten aus der Theorie einer Variante angezeigt, die auf dem Schachbrett vor- und zurückgespielt werden können. Vorbildlich und sehr instruktiv gelöst und später von PC-Schachprogrammen kopiert. Eine weitere Besonderheit sind die von 1000-2000 ELO einstellbaren Trainingstufen beim Academy. Im Turnier- oder Aktivschach lässt sich die Academy so passend an der eigenen Spielstärke ausrichten. Nach jeder Partie kann man sich dann seine neue ELO-Zahl berechnen lassen. Das mitgelieferte, 76 Seiten starke Lehrbuch, rundet das positive Bild dieses Schachtrainers ab.

    Fazit: Die Krönung dieser Mephisto-Baureihe. Leider wurde nie ein Nachfolger produziert, um z.B. das Trainingsrepertoire auch auf Endspiele auszudehnen.

    Novag Turquoise (1998)


    • Programm: Dave Kittinger, 32 KB ROM, 26,6 MHz
    • Spielstärke: ca. 2000 ELO


    Lange musste ich Ausschau halten, um einen Schachcomputer mit Trainingsfunktionen der Fa. Novag ausfindig zu machen. Dieses Thema ist bis zum heutigen Tag leider sehr stiefmütterlich von Novag behandelt worden. Die meisten Rechner bieten lediglich die Option von abgeschwächten Fun-Stufen. Eine Ausnahme bildet hier der Novag Turquoise (sowie sein Nachfolger Novag Obsidian). Es wurden acht klassische Endspielstudien und acht Mattaufgaben aus Partien alter Meister implementiert. Die Übungen richten sich eher an Anfänger und schwächere Spieler, wie z.B. die Lucena Stellung, Nah- und Fernopposition, die jedem erfahrenen Schachspieler ein Begriff sind. Die allgemeine Spielstärke des Turquoise ist von einfachen Fun-Leveln bis zum ELO 2000 Spieler variierbar. Im Design ging Novag beim Turquoise neue Wege. Dem quadratischen Spielfeld wurde ein ovales Bedienpanel mit Display vorne angesetzt, was optisch modern und gefällig wirkt.

    Fazit: Auch mit den Übungsstudien bleibt der Turquoise eher ein „normaler“ Schachcomputer denn ein Schachtrainer. Die insgesamt 16 Übungen sind schnell durchgespielt und relativ einfach gehalten. Immerhin ein erster Versuch von NOVAG auf diesem Terrain.

    Beispiel Endspielstudie EG1: Die Lucena Stellung

    Nach Auswahl der gespeicherten Stellung kann man sofort loslegen. Richtige Züge werden umgehend mit dem korrekten Gegenzug beantwortet, falsche Züge automatisch im Display mit der Meldung „off bh“ quittiert.

    RadioShack Champion 2250XL (1997)


    • Programm: Frans Morsch, 32 KB ROM, 10 MHz
    • Spielstärke: ca. 2050 ELO


    Die Schachcomputer von RadioShack wurden ausschließlich für den amerikanischen Markt produziert, in Kooperation mit der Fa. Saitek, die die Hard- und Softwarekomponenten stellten. Insofern steckt auch hier das bekannte GK 2100-Programm von Frans Morsch, nur um Nuancen verändert. In punkto Ausstattung hat der Champion 2250XL einiges zu bieten. Zunächst fällt das große (25 x 25cm) Drucksensorbrett auf und das LCD Schachbrett, wie es auch im Luxus-Schachcomputer Renaissance und im Simultano von Saitek verbaut wurde. Neben allerlei Informationen zur Partie, kann man sich die berechnete Variante des Computers anschauen oder auch Züge vor- und zurückspielen. In der Eröffnungsbibliothek befindet sich ein „Bug“. Laut Anleitung sind vier Bibliotheken anwählbar (Full, Turnier, Active, Passive), doch es funktioniert nur die Einstellung „Full“. Wählt man die Taste „Studies“, gelangt man zu 8 Schachstellungen. Hier soll jeweils eine Sequenz von ca. 3-8 Zügen richtig nachgespielt werden. Angefangen von Übungen zur Opposition bis zu Stellungen aus historischen Meisterpartien. Außerdem kann der Lernende 64 Eröffnungsvarianten gezielt zum Training auswählen. Im LCD-Brett wird der jeweils letzte Zug blinkend markiert und der Name der Eröffnung angezeigt (in Englisch).

    Fazit: Der Champion 2250XL bietet eine Menge Funktionen, Übungs- und Einsatzmöglichkeiten, hat aber auch markante Schwächen. Zu dem bereits erwähnten Bibliothek-Bug kommen schlecht ansprechende Drucksensoren, die ein flüssiges Spiel erschweren. Die Anzahl der programmierten Studien ist natürlich zu gering â€âCœ schade!

    Fidelity Kishon Chesster (1990)


    • Programm: Dan & Kate Spracklen, 32 KB ROM, 3,6 MHz
    • Spielstärke: ca. 1850 ELO


    Fidelity Designer 2100 (1988)


    • Programm: Dan & Kate Spracklen, 64 KB ROM, 6 MHz
    • Spielstärke: ca. 1900 ELO


    Auch bei Fidelity (analog zu Novag) findet sich kein klassischer Schachtrainer mit Tutor-Funktionen im Angebot. Der Kishon Chesster bietet dafür allerlei stellungsbezogene Sprachkommentare, die im Stile eines Kaffeehaus-Schachspielers daher kommen (z.B. „Hoppla! Jetzt hab ich Dich aber erwischt!“). Damit ist er heute ein Klassiker und immer für ein lockeres Spiel zwischendurch geeignet. Beim Designer 2100 lässt sich über die 64 Felder des Schachbretts gezielt eine Eröffnung auswählen zum Training, welche im Anhang der BDA aufgelistet sind. Weitere Trainingsfunktionen sind nicht vorhanden.

    Fazit: Streng genommen gehören diese beiden Schachcomputer nicht in das Feld der Teilnehmer, da sie nicht genügend Kriterien eines Schachtrainers vorweisen. Nichtsdestotrotz bietet gerade der Kishon Chesster einen enormen Spaßfaktor durch seine frechen Sprüche, die man bei Bedarf auch abstellen kann.

    Excalibur New York Times Chess Deluxe Edition (2008)


    • Programm: Ron Nelson, ? KB ROM, 10 MHz
    • Spielstärke: ca. 1650 ELO


    „Hello, I’m Chessica your computer opponent“, begrüßt mich eine weibliche, freundliche Stimme nach dem Einschalten des NYTC Deluxe Edition (was für eine Namensbezeichnung). Dieser Reiseschachcomputer kommt im großzügig dimensionierten Handheld-Design daher, in einer Sonderedition der New York Times mit 500 Schachrätseln von GM Robert Byrne. Zusätzlich sind 32 auswählbare Eröffnungslinien zum Training integriert. Das ist schon eine hohe Hausnummer und verspricht ausgiebiges Trainingsmaterial. Auch bei der sonstigen Ausstattung wurde aus dem Vollen geschöpft. Ein Touchscreen Schachbrett mit Punktmatrix-Display und Anzeige aller legalen Zugmöglichkeiten einer Figur, Ansage aller Züge in englisch, französisch und spanisch und eine Auswertung der eigenen gespielten Partien nach Rating-System. Im Gegensatz zum Vorgängermodell „Deluxe Talking Touch Chess“, wurde dem NYTC eine zuschaltbare Hintergrundbeleuchtung des Spielbretts eingebaut â€âCœ sehr sinnvoll! Das klingt alles nach dem Nonplusultra als mobiler Schachtrainer, aber auch hier gibt es einen entscheidenden Wermutstropfen - die Spielstärke. Der NYTC spielt leider ohne Permanent Brain und kann bestenfalls bis zum schwächeren Vereinsspieler empfohlen werden.

    Fazit: Wer einen schicken Schachcomputer für die Reise benötigt und nebenher Mattaufgaben lösen möchte, sollte zugreifen.

    Beispielaufgabe Matt in 4, Aufgabe 1:
    Weiß am Zug




    Fidelity Champion Sensory Chess Challenger (1981)


    • Programm: Dan & Kate Spracklen, 16 KB ROM, 2 MHz
    • Spielstärke: ca. 1600 ELO


    Der Dinosaurier im Teilnehmerfeld und gleichzeitig ein Pionier für die wesentlich später entdeckten Einsatzgebiete von Schachcomputern als Schachlehrer. Zusammen mit seinem optisch (bis auf den Champion Schriftzug) identischen Bruder CC Sensory Voice aus dem Jahr 1980, war der CC Sensory Champion der erste Schachcomputer mit programmierten Schachaufgaben. In beiden Modellen sind 64 Partien von Schachgroßmeistern abgespeichert, deren Züge man beim Nachspielen erraten soll. Außerdem können 64 Eröffnungslinien direkt über das Spielfeld zum Training ausgewählt werden. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Fidelity Schachcomputer aus dieser Zeit ist die blecherne, digitalisierte Ansage der Schachzüge und die Ausstattung mit 64 Feld LEDs bei einem Drucksensorbrett. Erst Jahre später wurden diese Innovationen in anderen Schachcomputern wieder aufgegriffen.

    Fazit: Der „Champion“ lebt natürlich von seinem nostalgischen Charme und dient hier lediglich als Reminiszenz an die frühe Ära der Schachcomputer. Dadurch entzieht er sich meiner Meinung nach jeder Bewertung, weil man ihn nicht mit den aktuelleren Geräten vergleichen kann.

    Mephisto Schachschule II (1997)


    • Programm: Craig Barnes, 32 KB ROM, 8 MHz
    • Spielstärke: ca. 1500 ELO


    Gegen Ende der 90er Jahre versuchte Saitek, mit der zwischenzeitlich erworbenen Marke „Mephisto“, den Erfolg der Schachtrainer-Trilogie von 1989 (siehe oben) zu wiederholen. Die Mephisto Schachschule II richtete sich dabei, wie sein Vorgänger die Mephisto Schachschule, eher an schwächere Schachspieler und Einsteiger. Die Ausstattung ist gut, lediglich die LEDs auf dem Spielbrett wurden aus Kostengründen eingespart. Ein Punktmatrixdisplay mit Laufzeilenschrift dient als Kommunikationszentrale, denn hier werden dem Spieler neben den Spielzügen alle weiteren Informationen zum Spielverlauf angezeigt. So kommt mitunter über Laufschrift die Meldung „Sie sollten eine Figur nicht mehrmals ziehen; siehe Lektion 15“, wenn man gerade zum wiederholten Mal die Dame in der Eröffnung gezogen hat. Solche Schemata greifen natürlich nicht immer, sind aber für einen Schacheinsteiger sehr hilfreich. Insgesamt stehen 70 Lektionen zur Verfügung, die den gesamten Bereich von Eröffnungen bis einfachen Endspielen abdecken. Besonders hervorheben möchte ich die Kapitel zu den „Bauernstrukturen“, die schon etwas tiefer in die Materie des Positionsspiels eindringen. Mit 100 Spielstufen â€âCœ darunter eine große Zahl abgeschwächte Fun-Stufen â€âCœ und gut eingesetzten akustischen Signalen und Warnhinweisen, rundet die Schachschule II das positive Bild ab.

    Fazit: Die Lektionen bieten genügend Lern- und Arbeitsmaterial und sind hervorragend zusammengestellt. Leider disqualifiziert sich die Mephisto Schachschule II durch einen schwerwiegenden Programmierfehler. Sie beherrscht keine Rochade!! Die Rochade wird nur ausgespielt, falls diese direkt aus der Eröffnungsbibliothek kommt. Zu welch absurden Spielsituationen dies letztendlich führt, kann sich jeder vorstellen.

    Beispiel Lektion 55: Isolierte Bauern

    Mephisto Schachakademie (1997)


    • Programm: Frans Morsch + Craig Barnes, 32 KB ROM, 16 MHz
    • Spielstärke: ca. 2000 ELO


    Die Begrüßung beim Einschalten klingt ein wenig nach Magie und Märchen: „Willkommen in der Welt der Mephisto Schachakademie.“ Doch man merkt schnell, dass die Schachakademie sehr sachlich aufgebaut wurde, sogar die deutsche Sprachausgabe klingt eher nüchtern bis gelangweilt. Schon die Namensgebung suggeriert eine Nähe zur erfolgreichen Mephisto Academy aus dem Jahr 1989, so hat man auch der Schachakademie eine umfangreiche Ausstattung spendiert mit z.B. 64 Feld LEDs und einem Schachkurs mit 100 sprachunterstützten Lektionen, wobei die ersten 70 Lektionen identisch zur Mephisto Schachschule II sind. Hinzugekommen sind Partiebesprechungen von starken GMs und Weltmeistern, sowie jugendlichen Talenten (z.B. Ponomarjow 1993). Das implementierte Schachprogramm ist taktisch stark und bietet auch versierten Vereinsspielern Paroli, dabei stehen insgesamt 100 Spielstufen unterschiedlichster Couleur zur Verfügung. Die Zugansage und die Tutor-Funktion kann exakt den Bedürfnissen angepasst werden; von komplett deaktiviert bis sehr ausführlich. Praktisch gerade für Schachanfänger. Wie schon bei der Schachschule II gilt aber auch hier: Vorsicht, die Partiekommentare passen nicht immer!

    Fazit: Alle guten Ansätze der Mephisto Schachschule II, dem kleineren Bruder, wurden übernommen und mit positiven Erweiterungen versehen. Die Schachakademie ist ein kompletter Schach-Trainings- und Lehrpartner ohne wirkliche Schwächen.

    Beispiel Lektion 90: Die jungen Wilden (Anand)

    Millennium sprechender Schachpartner III (2004)


    • Programm: ??
    • Spielstärke: ca. 1300?


    Die Fa. Millennium hat sich ganz dem niedrigsten Preissegment verschrieben. Der Vertrieb erfolgt fast ausschließlich über Discount-Ketten zu günstigen Preisen. Positiv überrascht war ich von dem Umfang der Eröffnungsbibliothek, welche immerhin auf dem Niveau der teureren Konkurrenz liegt. Sogar die aktuelle Partiestellung bleibt automatisch gespeichert. Mit dem eingebauten Trainer lässt sich über verschiedene Tasten interagieren. Mit WOHIN? gibt der Schachpartner die möglichen Züge für eine Figur an, mit WARUM? kann man sich Fehlzüge und Alternativen dazu anschauen. Doch was sind diese Hinweise wert? In der Regel erkennt der Schachpartner die eigenen Bedrohungen nicht. Für Anfänger gibt es Übungen mit reduziertem Material, ähnlich dem Maestro Schachprofessor. Für Fortgeschrittene stehen 40 Meisterpartien zur Verfügung, um sich an Ihnen zu üben mit anschließender Auswertung. Zu meiner Verwunderung wird bereits der Partiebeginn (z.B. 1.d4 oder e4) mit Punkten bewertet. Wo ist hier die Sinngebung? Das mitgelieferte Handbuch ist zwar mit 68 Seiten sehr ausführlich, aber unübersichtlich und umständlich in der Beschreibung der Funktionen.

    Fazit: Der Schachpartner bietet ein Sammelsurium an Features, die aber nicht durchdacht wirken. Hier hat man nach dem Motto gehandelt „viel hilft viel“, ohne über die Zielgruppe nachzudenken. Aufgrund des schwachen Schachprogramms â€âCœ siehe das Abschneiden im Aktivschach-Turnier â€âCœ bleiben nur reine Anfänger oder Gelegenheitsspieler als Interessenten. Für diese gibt es aber didaktisch wesentlich besser ausgearbeitete Schachcomputer. Also, Finger weg!

    Übersicht

    Tabelle



    Schachtrainer â€âCœ Cup

    • Modus: Rundenturnier
    • Bedenkzeit: Aktivschach 30 Sekunden pro Zug oder 30 Minuten pro Partie


    Zum Abschluss darf natürlich ein Wettkampf zwischen den Kontrahenten nicht fehlen. In einem 14-rundigen Turnier setzten sich die nominellen Favoriten durch, wobei der Turniersieger „Mephisto Explorer Pro“ ungeschlagen blieb, mit klarem Vorsprung vor dem „Kasparov Schachtrainer“. Bis Platz 9 liegt alles dicht gedrängt in der Tabelle, erst dahinter erfolgt ein Bruch, der einen Klassenunterschied deutlich macht.

    Abschlußabelle

    Schachtrainer-Cup
    Peter Haupert

    Player Score (Tie) M K R M M N F M F M N M F M M +/-/=
    1: Mephisto Explorer Pro 13.0 / 14 83.00 X 1 1 1 = 1 = 1 1 1 1 1 1 1 1 (+12 -0 =2)
    2: Kasparov Schachtrainer 11.0 / 14 61.75 0 X 0 = = 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 (+10 -2 =2)
    3: RadioShack 2250 XL 10.0 / 14 57.75 0 1 X 0 = = = 1 1 1 1 1 = 1 1 (+8 -2 =4)
    4: Mephisto Schachakademie 9.5 / 14 51.50 0 = 1 X 0 1 1 0 0 1 1 1 1 1 1 (+9 -4 =1)
    5: Mephisto Academy 9.0 / 14 50.25 = = = 1 X 0 0 1 0 = 1 1 1 1 1 (+7 -3 =4)
    6: Novag Turquoise 9.0 / 14 47.25 0 0 = 0 1 X 1 0 1 1 1 = 1 1 1 (+8 -4 =2)
    7: Fidelity Kishon Chesster 9.0 / 14 46.50 = 0 = 0 1 0 X 0 1 1 1 1 1 1 1 (+8 -4 =2)
    8: Mephisto College 8.5 / 14 47.75 0 0 0 1 0 1 1 X 1 1 0 1 = 1 1 (+8 -5 =1)
    9: Fidelity Designer 2100 8.0 / 14 36.50 0 0 0 1 1 0 0 0 X 1 1 1 1 1 1 (+8 -6 =0)
    10: Mephisto Schachschule 5.5 / 14 17.00 0 0 0 0 = 0 0 0 0 X 1 1 1 1 1 (+5 -8 =1)
    11: New York Times Chess Deluxe 4.5 / 14 15.50 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 X 1 1 = 1 (+4 -9 =1)
    12: Mephisto Schachschule II 3.5 / 14 9.00 0 0 0 0 0 = 0 0 0 0 0 X 1 1 1 (+3 -10 =1)
    13: Fidelity Sensory Champion 2.5 / 14 10.25 0 0 = 0 0 0 0 = 0 0 0 0 X = 1 (+1 -10 =3)
    14: Maestro Schachprofessor 2.0 / 14 3.50 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 = 0 = X 1 (+1 -11 =2)
    15: Millenium Schachpartner III 0.0 / 14 0.00 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 X (+0 -14 =0)

    105 games: +48 -44 =13

    Partien