Mephisto Atlanta: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Atlanta.jpg]]
{| valign="top"
{{Infobox_Bild_Level
| Titel = Mephisto Atlanta
| Bild = [[Bild:Mephisto Atlanta 3.JPG|center|550px|Test]]
| Hersteller = [[Saitek]]
| Markteinführung = {{Erscheinungsjahr|1997}}
| Preis = 795 DM (400 €)
| Prozessor = [[SH7034]]
| Prozessortyp = [[32 Bit]]
| Takt = 20 MHz (Tuning bis 40 MHz)
| RAM = 4 KB + 512 KB [[Hash]]
| ROM = 64 KB
| Bibliothek = 50.000 [[Halbzüge]]
| Programmierer = [[Morsch, Frans]]
| Elo = [[Wiki-Elo-Liste|2270]]
| Rechentiefe = 23 [[Halbzüge]]
| BT-2450 = -
| BT-2630 = 2244
| Colditz = -
| Verwandt = [[Mephisto Magellan]]
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]
| Zugausgabe = LC-Display und 64 Feld LEDs
| Display = 5-stellige 7-Segment Anzeige
| Stromversorgung = [[HGN 5001]] / Batterie 6x AA
| Spielstufen = 64
| Maße = 34 x 26 x 3,5 cm<br />Spielfeld 19,5 x 19,5 cm
| Sonstiges =
• [[Laptop-Design]]
• beherrscht Mattführung mit König, Läufer und Springer
| 30 Sekunden = Ja
| 30 Minuten = Ja
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| 60 Minuten = Ja
| Turnier = Ja
| Analyse = Ja
| Infos =
}}
|}
 
Der '''Mephisto Atlanta''' erschien im Herbst [[1997]] auf dem Markt. Das mit einem Programm (Fritz) von [[Frans Morsch]] ausgestattete Gerät wurde seinerzeit als Flaggschiff der [[Mephisto]]-Flotte angekündigt. Das Kunststoffgehäuse misst 34 x 26 x 3,5 cm und zählt damit zu den so genannten [[Laptop-Design|Laptop-Geräten]]. Der '''Atlanta''' kann über einen Adapter mit Netzstrom aber auch mit Batterien betrieben werden. Einzelfelddioden erleichtern die Zugausführung erheblich, da die lästige Schnittpunktbildung entfällt. Die Eröffnungsbibliothek umfasst 50.000 Züge, wobei zwischen 4 verschiedenen Stilen (Vollständige -, Passive-, Aktive- & Turnier-Bibliothek) ausgewählt werden kann. 64 Spielstufen sind kein Hinweis auf die Qualität des Gerätes, bieten aber viel Abwechslung. Bei den Spielstilen kann zwischen "Selektive" und "Brute Force" gewählt werden. Das mit einem [[32 Bit]]-Prozessor ([[SH7034]] - 20 [[MIPS]]) ausgestattete Gerät besitzt 512KB RAM für [[Hash Tables]] + 4KB Arbeits-, sowie 64KB ROM Programmspeicher. Der '''Atlanta''' hat einen sehenswerten Stil. Druckvoll, präzise und aggressiv wird versucht auf Gewinn zu spielen. Die Spielanlage des '''Atlanta''' ist dabei stark taktisch orientiert, jedoch werden auch positionelle Partien nicht grundsätzlich schlecht behandelt. Wenn der '''Atlanta''' erst einmal in Fahrt gekommen ist und Angriffspunkte gefunden hat, haben selbst Geräte wie der [[Tasc R30|R30]] so ihre Probleme. Die Schwachstelle ist, wie bei allen [[Frans Morsch|Morsch]] Kreationen, das Endspiel. Kenntnisse sind sicherlich vorhanden und die [[Hash Tables]] richten so manches, aber einige Abwicklungen sind dermaßen schwach, dass Zweifel bestehen bleiben. Wenn es sich nicht um reine Bauernendspiele (s.h. [[Bauernendspiel Test]]) handelt, verschenkt der '''Atlanta''' so manche(n) Partie bzw. Punkt. Trotzdem ist das Endspielverhalten nicht so schlecht, wie von schwächeren [[Frans Morsch|Morsch]] Geräten (z.B. [[Saitek President]] oder [[Saitek Brute Force]] ) bekannt. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen.
 
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[[Bild:Atlanta_Endspiel_Stellung1.png]]
 
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'''Beispiel 1:'''
 
Die Stellung hat nach der Endspiellehre Remischarakter; es gibt jedoch eine Besonderheit, die Weiß zum Sieg führen kann, wenn er sich korrekt verhält. Auf keinen Fall darf hier der Bauer geschlagen werden, da sonst Schwarz Remis halten kann. '''MIT''' dem Bauern verliert er aber das Endspiel bei optimaler Verteidigung binnen 14 Zügen. Einzig sinnvoller Zug - '''1. Kg5'''...und in der Folge verliert Schwarz tatsächlich. Der '''Atlanta''' spielt diesen einzig korrekten Zug a tempo mit hoher Bewertung und ziemlich hoher Suchtiefe und behält auch im weiteren Verlauf den Überblick.
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[[Bild:Atlanta_Endspiel_Stellung2.png]]
 
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'''Beispiel 2:'''
 
Motiv : Opposition der schwächeren Seite. Weiß kann nicht gewinnen - der schwarze König steht in Opposition, der weiße König muss jedoch vorziehen, was dem Nachziehenden erlaubt, immer wieder die passive Opposition, die zum Remis reicht, herzustellen. Der '''Atlanta''' sieht die Position nach wenigen Sekunden bis zu 15 Minuten mit ausgeglichener Bewertung  und spielt die sinnvollen Zugversuche für Weiß.
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|[[Bild:Endspiel_001-2.png]]
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|[[Bild:Atlanta.jpg|thumb|left|130px|Prospekt]]
|-
|Ist der '''Atlanta''' in der Lage auch dieses Problem zu lösen?<br />
Die Auflösung hier: [[Endspielposition]]
|}
<br style="clear:both;" />
== Beispielpartien ==
<pgn>
[Event "Turnierschach (2h / 40 Züge)"]
[White "Atlanta, Mephisto"]
[Black "Risc 2500, Saitek"]
[Result "1-0"]
[ECO "C24"]
[PlyCount "48"]
 
1. e4 e5 2. Bc4 Nf6 3. d4 exd4 4. Nf3 Nxe4 5. Qxd4 Nf6 6. Bg5 Be7 7. Nc3 c6 8.
O-O-O d5 9. Rhe1 Be6 10. Qh4 Nbd7 11. Bd3 c5 12. Bxf6 Nxf6 13. Ng5 Qd6 14. Nxe6
fxe6 15. Nb5 Qd7 16. Rxe6 Kf7 17. Rde1 Ne4 18. Qf4+ Bf6 19. R1xe4 dxe4 20. Bc4
Qxe6 21. Bxe6+ Kf8 22. Qd6+ Be7 23. Qd5 Rb8 24. Qh5 g6 1-0
 
[Event "Turnierschach (2h / 40 Züge)"]
[White "R30 V2.5, Tasc"]
[Black "Atlanta, Mephisto"]
[Result "1-0"]
[ECO "A20"]
[PlyCount "131"]
 
1. c4 e5 2. Nf3 e4 3. Nd4 Nc6 4. e3 Nxd4 5. exd4 Qf6 6. d3 Qxd4 7. Nc3 exd3 8.
Bxd3 Qe5+ 9. Qe2 Qxe2+ 10. Kxe2 Nf6 11. Re1 Kd8 12. Kf1 Bb4 13. Bd2 h6 14. a3
Bc5 15. b4 Bd4 16. Rad1 Re8 17. Nb5 Bb2 18. Rxe8+ Nxe8 19. Re1 Rb8 20. Nxa7
Bxa3 21. Nxc8 Rxc8 22. Rb1 Rb8 23. Bc3 c5 24. b5 Kc7 25. b6+ Kd8 26. Ke2 Ra8
27. Ra1 Ra6 28. Kd1 Kc8 29. Kc2 Bb4 30. Rxa6 bxa6 31. Bxb4 cxb4 32. c5 a5 33.
Kb3 Kb7 34. Ka4 g5 35. Bc4 d6 36. Bd5+ Ka6 37. b7 Ka7 38. c6 Nc7 39. Bb3 Ne6
40. Kxa5 Nd4 41. Bd5 Nxc6+ 42. Bxc6 b3 43. Kb4 b2 44. Be4 Kb8 45. Kc3 d5 46.
Bf5 Kxb7 47. Kxb2 Kc6 48. Kc3 Kc5 49. g4 d4+ 50. Kd3 Kd5 51. Be4+ Ke5 52. h3 f6
53. Bb7 f5 54. f3 fxg4 55. hxg4 Kf6 56. Kxd4 Ke6 57. Bc8+ Kd6 58. Ke4 Kc7 59.
f4 gxf4 60. Kxf4 Kd6 61. Kf5 Kc6 62. Kg6 Kc7 63. Kxh6 Kxc8 64. g5 Kd8 65. g6
Ke8 66. Kh7 1-0
</pgn>
 
<br style="clear:both;" />
----
 
<br />
'''C Pictures by''' [http://www.chesscomputeruk.com Michael Watters - Chess Computer UK / Website]
{| style="float:left; background:transparent; padding:0px; margin:0px;"
|[[Bild:Mephisto Atlanta 1.jpg|thumb|300px|Verpackung]]
|[[Bild:Mephisto Atlanta 2.jpg|thumb|300px|Zubehör]]
|-
|[[Bild:Mephisto Atlanta 3.jpg|thumb|300px|Display]]
|[[Bild:Mephisto Atlanta 4.jpg|thumb|300px|Batteriebetrieb]]
|} <br style="clear:both;" />
 
 
[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:Mephisto]]
[[Kategorie:Saitek]]
[[Kategorie:SH7034]]
[[Kategorie:Prospekt]]

Version vom 26. April 2019, 17:07 Uhr

Mephisto Atlanta
Test
Test
Hersteller Saitek
Markteinführung 1997
CElo 2270
Programmierer Morsch, Frans
Prozessor Takt RAM ROM
SH7034 20 MHz (Tuning bis 40 MHz) 4 KB + 512 KB Hash 64 KB
Rechentiefe BT-2450 BT-2630 Colditz
23 Halbzüge - 2244 -
Bibliothek 50.000 Halbzüge
Display 5-stellige 7-Segment Anzeige
Spielstufen 64
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe LC-Display und 64 Feld LEDs
Einführungspreis 795 DM (400 €)
Prozessortyp 32 Bit
Stromversorgung HGN 5001 / Batterie 6x AA
Maße 34 x 26 x 3,5 cm
Spielfeld 19,5 x 19,5 cm
Verwandt Mephisto Magellan
Sonstiges
• Laptop-Design

• beherrscht Mattführung mit König, Läufer und Springer




Level Infobox
30 Sek / Zug 30 Min / Partie 60 Sek / Zug 60 Min / Partie Turnier Analyse
Ja Ja Ja Ja Ja Ja


Infos

Der Mephisto Atlanta erschien im Herbst 1997 auf dem Markt. Das mit einem Programm (Fritz) von Frans Morsch ausgestattete Gerät wurde seinerzeit als Flaggschiff der Mephisto-Flotte angekündigt. Das Kunststoffgehäuse misst 34 x 26 x 3,5 cm und zählt damit zu den so genannten Laptop-Geräten. Der Atlanta kann über einen Adapter mit Netzstrom aber auch mit Batterien betrieben werden. Einzelfelddioden erleichtern die Zugausführung erheblich, da die lästige Schnittpunktbildung entfällt. Die Eröffnungsbibliothek umfasst 50.000 Züge, wobei zwischen 4 verschiedenen Stilen (Vollständige -, Passive-, Aktive- & Turnier-Bibliothek) ausgewählt werden kann. 64 Spielstufen sind kein Hinweis auf die Qualität des Gerätes, bieten aber viel Abwechslung. Bei den Spielstilen kann zwischen "Selektive" und "Brute Force" gewählt werden. Das mit einem 32 Bit-Prozessor (SH7034 - 20 MIPS) ausgestattete Gerät besitzt 512KB RAM für Hash Tables + 4KB Arbeits-, sowie 64KB ROM Programmspeicher. Der Atlanta hat einen sehenswerten Stil. Druckvoll, präzise und aggressiv wird versucht auf Gewinn zu spielen. Die Spielanlage des Atlanta ist dabei stark taktisch orientiert, jedoch werden auch positionelle Partien nicht grundsätzlich schlecht behandelt. Wenn der Atlanta erst einmal in Fahrt gekommen ist und Angriffspunkte gefunden hat, haben selbst Geräte wie der R30 so ihre Probleme. Die Schwachstelle ist, wie bei allen Morsch Kreationen, das Endspiel. Kenntnisse sind sicherlich vorhanden und die Hash Tables richten so manches, aber einige Abwicklungen sind dermaßen schwach, dass Zweifel bestehen bleiben. Wenn es sich nicht um reine Bauernendspiele (s.h. Bauernendspiel Test) handelt, verschenkt der Atlanta so manche(n) Partie bzw. Punkt. Trotzdem ist das Endspielverhalten nicht so schlecht, wie von schwächeren Morsch Geräten (z.B. Saitek President oder Saitek Brute Force ) bekannt. Einige Beispiele sollen dies verdeutlichen.



Beispiel 1:

Die Stellung hat nach der Endspiellehre Remischarakter; es gibt jedoch eine Besonderheit, die Weiß zum Sieg führen kann, wenn er sich korrekt verhält. Auf keinen Fall darf hier der Bauer geschlagen werden, da sonst Schwarz Remis halten kann. MIT dem Bauern verliert er aber das Endspiel bei optimaler Verteidigung binnen 14 Zügen. Einzig sinnvoller Zug - 1. Kg5...und in der Folge verliert Schwarz tatsächlich. Der Atlanta spielt diesen einzig korrekten Zug a tempo mit hoher Bewertung und ziemlich hoher Suchtiefe und behält auch im weiteren Verlauf den Überblick.




Beispiel 2:

Motiv : Opposition der schwächeren Seite. Weiß kann nicht gewinnen - der schwarze König steht in Opposition, der weiße König muss jedoch vorziehen, was dem Nachziehenden erlaubt, immer wieder die passive Opposition, die zum Remis reicht, herzustellen. Der Atlanta sieht die Position nach wenigen Sekunden bis zu 15 Minuten mit ausgeglichener Bewertung und spielt die sinnvollen Zugversuche für Weiß.



Prospekt
Ist der Atlanta in der Lage auch dieses Problem zu lösen?

Die Auflösung hier: Endspielposition


Beispielpartien




C Pictures by Michael Watters - Chess Computer UK / Website

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