Millennium Genesis

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Millennium Genesis

(aka Tiger Grenadier)

Hersteller Millennium
Markteinführung nie offiziell erschienen
CElo 1882
Programmierer Donninger, Christian
Prozessor SH7034
Prozessortyp 32 Bit
Takt 20 MHz
RAM 4 KB
ROM 32 KB
Bibliothek >10.000 Positionen
Einführungspreis 199 DM

(Testgerät)

Rechentiefe
BT-2450 1982
BT-2630
Colditz 1983
Verwandt Tiger Grenadier, Sakkara Vega
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe keine LEDs
Display 16-stellige Punktmatrix
Stromversorgung Batterie = 6 x Baby,

Netz = 9 V, 300 mA,
+ Pol innen,
z.B. HGN 5001

Spielstufen (fast) alle denkbaren
Maße 31 x 23 x 3,5 cm

Spielfeld = 19,2 x 19,2 cm

Sonstiges
Stil und Bewertungsfunktionen veränderbar,

Rollanzeige von Zeit, Bewertung, Rechentiefe, Ast, Stellungen und 3 HZ

Der Millennium Genesis wurde nie offiziell vertrieben. Geplant von der Firma Millennium bzw. Ossi Weiner war, 1999 das Gerät zu einem Preis von 298 DM zu verkaufen. Aber ein Test mit etwa 20 Geräten, welche an ausgesuchte Tester verschickt wurde, war so enttäuschend, dass Ossi Weiner Abstand von einer Veröffentlichung nahm.


Christian (Chrilly) Donninger am 29. Januar 2005 im CSS Forum auf Fragen zu diesem Schachcomputer


Chrilly: Ich kann mich an den Namen des Computers nicht mehr errinnern. An die Programmierarbeit sehr wohl. Das war meine groesste Programmier-Heldentat.

David Levy hatte einen Programmierer engagiert, der es aber nicht schaffte die Spezifikation zu erfuellen. Der Hitachi-Chip hatte 4 KB-RAM, 32 KB-ROM. Das Programm sollte mindestens 2200 Elo haben. Es war die Produktion in Honkong schon reserviert. David brauchte innerhalb 1 Monates ein Programm. Ich hatte so ein Programm nicht auf Lager. Habe von Null angefangen und es tatsaechlich innerhalb eines Monates geschaft. War dann fix und fertig.

Keine Ahnung ob es wirklich 2200 Elo hat. Aber es spielte halbwegs brauchbar und stabil und alle waren gluecklich und zufrieden. Der Programmierer war zufrieden, dass er es geschafft und einmal ordentlich verdient hat. Der Auftraggeber, dass er keine Poenale zahlen muss und ein halbwegs ordentliches Programm hat.

Forum: Vermutlich hätte dem Programm ein klein wenig Feinschliff nicht geschadet. Aber dafür war wohl niemand bereit Geld zu investieren.

Hier ein kleines Kuriosum.

49. ..f4!

8/8/K3k3/5p1p/4p1p1/4P1P1/1P3PP1/8 b - - 0 49


In dieser Stellung spielte Fritz 1994 im Blitz den Ausheber 49. ..f4! Er versemmelte die Partie später zwar noch in ein Remis, aber das nur nebenbei (siehe CSS 3/1994 S.13). Millennium Genesis errechnet (in der Analysestufe) im 10.Hz nach rund 5 Minuten ebenfalls f4 als beste Fortsetzung für Schwarz. Bedenkt man den Hardwareunterschied (keine Hashtables) eine ordentliche Leistung. Danach wird es aber kurios. Die Bewertung für f4 sinkt im 11.Hz kontinuierlich bis auf -40,38 !! ab und wird nach 11 Minuten zugunsten von Kd5 (Bewertung -23,37) verworfen. Solch hohe Bewertungen sind sehr ungewöhnlich.

Chrilly: Es ging nicht ums Geld. Sondern um die bereits reservierten Produktionskapazitaeten. Der Vorgaenger Programmierer hatte ja ein Jahr Zeit dafuer. Da haette sicher mehr herausgeschaut.

Das Programm wurde in leicht modifizierter Form auch im ChessBase-GUI fuer die Zugeingabe Heuristik. Es war sehr klein und flott unterwegs.

Forum:War das eigentlich das einzige Mal, dass Sie das Programm für einen Schachcomputer erstellten?

Chrilly:Ja, leider. Aber der Markt ist dann ziemlich eingebrochen. Es waren einfach genug Lang, Morsch Programme vorhanden.


Endspielpositionstest für den Millenium Genesis