Sandy Electronic TSB 4 La Regence

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Sandy Electronic TBS 4 La Regence
Hersteller France double R / (Sandy Electronic Vertrieb in Deutschland)
Markteinführung 1982
CElo ca.1500
Programmierer Lang, Richard
Prozessor Z80
Prozessortyp 8 Bit
Takt 4 MHz (8 MHz Quarz)
RAM 2 KB (2,048-WORD x 8-BIT)
ROM 12 KB
Bibliothek ca. 4.000 Züge
Einführungspreis 1498 DM (La Regency)

1598 DM (DE LUXE / mit Tasche + Figurenkassette)

Rechentiefe
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt CXG Chess 3000, CXG Chess 2001, Hanimex HCG 1900
Zugeingabe Magnetsensoren
Zugausgabe 64 Feld-LEDs
Display ---
Stromversorgung Netz 9V / 900mA
Spielstufen 8
Maße 50 x 50 x 4,5 cm / 4500 g
Sonstiges
Europameisterprogramm 1981 von Richard Lang

La Regence TSB IV wurde erstmals im November 1982 von der Firma „France double R“ auf dem französischen und deutschen Markt verkauft. Das Schachprogramm stammt von der Firma Intelligent Software, die von David Levy und Kevin O'Connell geleitet wurde.

1981, nachdem Intelligent Software Richard Lang eingestellt hatte, beabsichtigten sie, eine verbesserte Version von Langˋs Programm Cyrus in einem sensorischen Brettcomputer zu vermarkten. Im Januar 1982 besuchten David Levy und Kevin O'Connell die Las Vegas Winter Consumer Electronics Show. Dort kamen sie mit einigen Leuten ins Gespräch, die in Paris Schachspiele vertrieben, „France double R“. Der von der französischen Firma „France double R“ um Frederic Ries hergestellte Computer wurde nach dem berühmten Pariser Cafe de la Regence aus dem 19. Jahrhundert benannt und La Regence kam in Frankreich im November 1982 auf den Markt, ein Luxusgerät mit einem magnetischen sensorischen Brett das 3.900 Francs kostete. Der La Regence war ein kommerzieller Flop in Frankreich - 1983 ging Ries' Firma in Konkurs. Nicht ganz eindeutig ist die Produktionsstätte des Gerätes. Eine Verbindung zu Chafitz kann ausgeschlossen werden, da sich das Unternehmen Ende 1980 aufgrund eines Rechtsstreit mit dem ehemaligen Hersteller Applied Concepts vom Markt zurückzog. Aber auch zu dem amerikanischen Hersteller Applied Concepts, dessen Vertrieb „France double R“ in Frankreich darstellte, findet sich kein nachweisbarer Fakt. Es wird vermutet, dass der "La Regency" auch in Frankreich hergestellt wurde. In der französischen Anleitung findet sich folgender recht eindeutiger Hinweis:

Made in France

Le constructeur se réserve de choix de modifier, sans préavis, le sésign, le programme ou les caractéristiques techniques. Fabriqué par : FRANCE DOUBLE "R" 5, Rue Baron 75017 PARIS (FRANCE)

(Der Hersteller behält sich das Recht vor, das Design, das Programm oder die technischen Daten ohne vorherige Ankündigung zu ändern. Hergestellt von : FRANCE DOUBLE "R" 5, Rue Baron 75017 PARIS (FRANKREICH))

Für den Vertrieb in Deutschland war der Importeur und Großhändler Sandy Electronic aus München zuständig. Für den deutschen Markt erhielt La Regence TSB IV eine deutschsprachige Beschriftung der Steuertasten. Das Schachprogramm von La Regence TSB IV war eine verbesserte Version des Cyrus-Programms, das 1981 die Europameisterschaft in London gewann. Damit ist es das erste Schachprogramm von Richard Lang, das kommerziell in einem Mikroschachcomputer implementiert wurde.

Dieses Gerät (Brett) in Turniergröße beruhte auf dem Automatic-Response-Board ARB 3000, arbeitete somit auf Basis von Magnetsensoren. Das Programm hatte gegenüber seinem Vorgänger eine geringfügig gesteigerte Rechentiefe und rechnete auf Turnierstufe ca. sechs Halbzüge tief.

Die Zugausgabe erfolgte über 64 Feld-LEDs. La Regence war mit leicht zugänglichen, steckbaren Eproms ausgestattet, welche in den Jahren durch Updates für Programmverbesserungen sorgen sollten. Allerdings erschienen keine weiteren Programmversionen. Die Grundkapazität beträgt 12 KB, lässt sich aber auf 48 KB erweitern. Im Grundgerät ist eine Eröffnungsbibliothek mit 4000 Halbzügen enthalten.

Das Gerät wurde per Netzteil (9V) betrieben, verfügte aber auch über einen vollautomatischen Speicher, der die laufende Partie bei einem Stromausfall bis zu 24 Stunden speicherte.


Spielstufen:

  • Stufe 1 - Sofort
  • Stufe 2 - 5 Sekunden
  • Stufe 3 - 8 Sekunden
  • Stufe 4 - 15 Sekunden
  • Stufe 5 - 35 Sekunden
  • Stufe 6 - 2 Minuten
  • Stufe 7 - 3,5 Minuten
  • Stufe 8 - 7,5 Minuten


Dieses sehr komfortable Gerät in Turniergröße beruht auf dem Automatic-Response-Board ARB 3000, das nun wiederum verbessert wurde. Das Sensorbrett tastet die eingegebenen Züge magnetisch ab und erkennt sie auch dann, wenn die Figuren geschoben werden. Das Programm hat gegenüber seinem Vorgänger eine geringfügig gesteigerte Rechentiefe und rechnet in der Turnierstufe ca. sechs Halbzüge tief. Die Zugausgabe erfolgt über 64 LED-Felddioden. Wenn man nun den Computerzug mit dem entsprechenden Stein ausführt, wird man dabei vom Gerät kontrolliert, dass man keinen Fehler macht. Dieser Komfort ist möglich, weil die Steine im Fuß kleine Magneten eingelassen haben, die unter dem Brett von sogenannten Reed-Kontakten "gelesen" werden. La Regence ist mit einem Modulsystem ausgestattet (Anmerkung: Gemeint sind gesteckte Eproms), das heißt, der Schachcomputer kann durch Zusatzmodule erweitert oder mit Tauschmodulen aufgerüstet werden. Die Grundkapazität beträgt derzeit 12 Kilobyte, doch das Gerät lässt sich auf 48 Kilobyte erweitern. In Vorbereitung sind zwei Zusatzmodule, je eines für Eröffnungen und das Endspiel. Im Grundgerät enthalten ist eine Eröffnungsbibliothek mit rund [HV: 4.000] Zügen. Das Gerät wird über das Netz betrieben, es verfügt jedoch auch über einen vollautomatischen Speicher, der die laufende Partie auch bei Stromausfall oder Gerätetransport bis zu 24 Stunden speichert, ohne dass man das veranlassen müsste. Insgesamt gesagt: Ein beachtliches System für fortgeschrittene und solche, die Spielkomfort erwarten. Das Modulsystem wird vom Hersteller weiter ausgebaut."[1]


VOLLAUTOMATISCHES EDELHOLZ-SCHACHBRETT TSB IV - LA REGENCE [2]

Aus unseren Erfahrungen mit dem ersten Sensorbrett ARB entstand in Zusammenarbeit mit Europäischen Spitzenprogrammierern, Technikern und Designern dieses elegante flache Sensorbrett in solider Handarbeit 100% aus erlesenen Hölzern gefertigt. Bei der Technik wurde mit austauschbaren Microprozessoren ( für hohe Rechengeschwindigkeit ) und sowohl nachprogrammierbaren, kostspieligen E-PROMS auf Stecksockeln als auch vorgesehenen Reserveplätzen für Programmergänzungen mit- an die Zukunft gedacht. In Vorbereitung sind 2 Zusatzmodule für Eröffnungen und Endspiel, die die derzeitige Programmkapazität von 12 K auf 24 K erweitern sollen. Die Gesamtspeicherkapazität ist ausbaufähig bis 48 K. Die Bedienung ist traumhaft einfach, mit einer Vielzahl von Möglichkeiten, ja sogar an eine Testmodulfunktion zur Kontrolle alle Kontakte und Lämpchen wurde gedacht. Das Kompakte Brett ( ohne separaten Computerteil ) hat Turnierabmessungen und ist für turniermässiges schnelles starkes Spiel ausgelegt. Die Tastenbeschriftung ist erstmalig in DEUTSCHER SPRACHE (Anmerkung: Es existieren auch Geräte mit französischer Beschriftung), so dass ohne jede Anleitung bereits fast alle Funktionen verstanden werden. Absolute Neuheiten in der Bedienung sind, neben mehrfacher Zugrücknahme in allen Stufen, die SCHNELLE ZUGRÜCKNAHME, ohne Betätigen irgendeiner Taste. Nur Figur zurück ! Auch das Schieben von Figuren ist bei diesem neuartigen Sensorprinzip ohne weiteres möglich. Das Programm, speziell für den ungeduldigen Spieler entwickelt, der Antwortzeiten von 3 Minuten und weniger bei hoher Spielstärke erwartet. In diesen Schnellstufen entwickelt das Gerät eine sehr aggressive Spieltaktik mit unvergleichlichen Fähigkeiten. 8 Spielstufen von 1 Sec-7 Min. Im Europäischen Microcomputer Turnier Sept 82 in London belegte es den 2. Platz nach einem nicht kommerziellen Programm vor allen anderen kommerziellen Teilnehmern.


Schachfähigkeiten:

  • ca 4000 Eröffnungszüge
  • ca 1880 ELO mit 12 K Programm
  • Ankündigung SCHACH-PATT-REMIS
  • Rechentiefe Turnier ca.6 Halbzüge
  • gutes Positionsverständnis
  • aggressives schnelles Spiel
  • 8 Stufen von 1 Sec. - 7 Min.
  • mehrfache Zugrücknahme(alle Stufen)
  • Speicher, auch bei Stromausfall


Bedienungsmöglichkeiten:

  • Deutsche Beschriftung
  • schnelle Zugrücknahme
  • Schieben der Figuren möglich
  • Kontrolle der Lämpchen/Kontakte
  • Tonsignale Ein/ Aus
  • einfache Stellungskontrolle
  • einfache Stellungseingabe
  • Abbrechen der Computerdenkzeit
  • Volle Automatische Zugerkennung

Video

Partiebeispiele


Weblinks

References

  1. Gilbert Obermair, Schach-Computer Report '84 (1983), Seite 62-63
  2. Werbeauszug