Schröder, Ed: Unterschied zwischen den Versionen

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[[bild:Ed_Schröder.jpg|framed|rechts|<div align="center">Ed Schröder''' - [http://www.rebel13.nl/ Homepage]</div>]]
Der holländische Schachprogrammierer '''Ed Schröder''' wurde 1950 in Den Haag geboren. Nach einer Ausbildung zum Operator arbeitete er lange Zeit in einem Rechenzentrum, anschließend ließ er sich zum Programmierer ausbilden. Er programmierte lange Zeit kaufmännische Lösungen in den klassischen Programmiersprachen Cobol und NCR.


==Historie==
[[1980]] begann '''Ed Schröder''' mit dem Entwickeln von Schachprogrammen. Sein erster Rechner war ein TRS 80 mit dem damals weit verbreiteten [[Z80]] Prozessor. Für dieses Gerät gab es zwei Schachprogramme, Sargon2 und Gambit, deren Spielstärke konnte aber nicht überzeugen. Zu dieser Zeit war aber die Auswahl an [[Software]] noch sehr begrenzt, also beschloß Ed, ein stärkeres Programm zu entwickeln.
Ein gutes Schachprogramm zu entwickeln ist auch heute noch ein sehr schwieriges Unterfangen, damals erst recht, denn es gab weder Compiler noch waren Festplatten und Diskettenlaufwerke bezahlbar. Die erste Version wurde in Basic geschrieben, alle erforderlichen Programmiertechniken mußte er selbst entwickeln, denn Literatur war auch nicht vorhanden. '''Ed Schröder''' trat dann sehr bald der Holländischen Schachcomputervereinigung bei und konnte durch die Kontakte wertvolle Anregungen gewinnen. '''Ed Schröder''' entwickelte dann die nächste Version in Assembler und nahm zum ersten Mal [[1982]] an einem Computerturnier, der holländischen Meisterschaft, teil und konnte auf Anhieb den 2. Platz erreichen. Dieser Erfolg spornte ihn weiter an und die Arbeit wurde intensiviert. Bald darauf wurde die deutsche Firma [[Hegener & Glaser]] auf den begabten Autor aufmerksam und er bekam den Auftrag, ein Programm für den [[6502]]- Prozessor zu schreiben. Dieses Programm, [[Rebel]], sorgte bei der [[WCCC|Computer-WM]] in Köln [[1986]] für großes Aufsehen, denn fast hätte der Rechner das Turnier gewonnen. In der letzten Runde verspielte Rebel in einer dramatischen Partie [[Image:Titelseite_CSS_1-93.jpg|thumb|right|x300px|Weltmeister 1992 - C CSS 1993]][http://www.schach-computer.info/Partien/WM/Rebel_BeBe.pgn Download] gegen die Schachmaschine "Be-Be" den Weltmeistertitel, nachdem eine klare Gewinnstellung erreicht war, konnte aber sogar einige Großrechner (Sun Phoenix, Bobby) schlagen.
Damit war der Durchbruch geschafft, denn alle Schachzeitungen lobten das Programm und Ed war der neue Stern am Schachcomputer-Himmel. Nach der Weltmeisterschaft in Köln brachte [[Mephisto]] das Programm unter dem Namen [[Mephisto Rebell 5.0|Rebell 5.0]] als 5 MHz Modul (die WM Version lief auf einer 11 MHz schnellen Accelleratorkarte) auf den Markt, die erste kommerziell erhältliche Version eines Schröder-Programms. Den großen Durchbruch brachte das Modul aber leider nicht. Viele Besitzer zeigten sich enttäuscht über die schachlichen Leistungen des Moduls. '''Ed Schröder''' entwickelte das Programm konsequent weiter und im Jahr [[1987]] war die neue Version, der [[Mephisto MM IV]], erhältlich. Dieses Programm war positionell sehr stark, vor allem war es mit viel Wissen über die Bauernführung und die Freibauernbehandlung versehen. Der [[Mephisto MM IV|MM IV]] wurde ein absoluter Erfolgsschlager und einer der meistverkauftesten Schachcomputer. In Verbindung mit dem [[TurboKit]] der Firma [[Schaetzle + Bsteh]], konnte der [[Mephisto MM IV|MM IV Turbo]] [[1988]] sogar Platz 1 in der Schachcomputerrangliste [[SSDF]] einnehmen. Rund 1 Jahr hielt sich das kleine 8 Bit Gerät vor den 32-Bit-Boliden der Firma [[Mephisto]], bis sich die SSDF plötzlich entschloss, den [[Mephisto MM IV|MM IV Turbo]] unter fragwürdigen Gründen aus der Liste zu streichen.
Weitere 8-Bit-Schachcomputer wurden programmiert und alle waren äußerst spielstarke Geräte, die heute noch einen guten Ruf haben, z. B. [[Mephisto Academy|Academy]], [[Mephisto Polgar|Polgar]] oder der [[Mephisto MM V|MM V]]. Diese Geräte zeichneten sich alle trotz der langsamen Hardware durch eine gute Spielstärke aus, leider gab die Firma [[Hegener & Glaser]] diesem begabten Programmierer nicht die Möglichkeit, mit einer wirklich guten, schnellen Hardware zu arbeiten. Für '''Ed Schröder''' war diese Situation nicht sehr befriedigend und er suchte nach einem schnellen Prozessor, der die Möglichkeiten der Software auch voll unterstützt. Er knüpfte Kontakte zu der holländischen Firma [[Tasc]] und entschied sich für den schnellen [[RISC]] Prozessor [[ARM2]], der für die Abarbeitung seiner komplexen Programme ideal geeignet war. Das neue Programm wurde "[[Gideon]]" getauft und konnte [[1991]] souverän die [[WMCCC|Computerweltmeisterschaft]] in Vancouver gewinnen, '''Ed Schröder''' wurde Weltmeister und stürzte gleichzeitig den langjährigen Titelträger [[Lang, Richard|Richard Lang]] aus dem Hause [[Mephisto]] vom Thron. Gideon zeichnete sich durch sehr solides positionelles Spiel aus und konnte vor allem durch die Kunst der Bauernführung glänzen. Bei der [[7. WCCC Madrid 1992|Weltmeisterschaft 1992 in Madrid]] konnte '''Ed Schröder''' mit der 32 MHz schnellen [[Tasc ChessMachine|ChessMachine]] seinen bislang größten Erfolg feiern und wurde erneut Weltmeister. Diesmal sogar vor etlichen Großrechnern und konnte damit seine führende Position untermauern. Beide WM-Versionen wurden später als Schachcomputer- ([[Mephisto Risc 1MB]] & [[Mephisto Risc 2|Risc 2]]) und Steckkarten-Varianten ([[ChessMachine]]) aufgelegt.
Nach [[1992]] wurde es etwas ruhiger um Ed. Trotzdem gehört '''Ed Schröder''' nach wie vor zu den absoluten Topautoren. Gerade die Kunst, umfangreiches positionelles Wissen in die Programme zu integrieren, zeichnen die Werke dieses Programmierers aus.
==Ed Schröder schrieb am 15. Januar 2002 im CCC-Forum==
[ In nostalgic mode ]
[[Frans Morsch]] in those days did an even better job, 2 Mhz [[6502]], 16 Kb [[ROM]], 512 bytes [[RAM]] (the [[Mephisto Mondial]]) and it was very close in strength to my stuff wheras my stuff ran on 5 Mhz, and 4 Kb [[RAM]] ([[Mephisto Rebell 5.0]]). Don't ask me how Frans did it, but he did.
In those days there wasn't any C compiler so you were forced to write in
assembler. Writing assembler it was not the chess engine that gave me a headache
(I was used to that delicate needle work) but writing the interface was a major
pain for me each time. You have to realize you had write directly into the
hardware, make those LED's burn, program the buzzer, write to the screen (you
had to program the characters yourself), program the keys all driven my some
tricky interrupt routine. Bah, I never liked it.
Later the hardware was upgraded to 32 Kb [[ROM]] and 8 Kb [[RAM]], it gave some extra [[ELO]] but not all that exciting. At a certain moment you realize the hardware limitation is a dead-end street, time to say goodbye to the [[6502]] and move on to the [[RISC]] processor (the ChessMachine) and a few years later to the PC.
[ back to real life, wiping a tear ]
Ed
==.. und ebendort auch am 26. November 2001==
Some specific chess knowledge through the years become out-dated due to the
speed of nowadays computers. An example: In the early days of computer chess,
say the period 1985-1989 I as hardware had a [[6502]] running at 5 Mhz. [[Mephisto Rebell 5.0|Rebel]] at that time could only search 5-7 plies on tournament time control. Such a low depth guarantees you one thing: '''horizon effects all over, thus losing the
game'''.
To escape from the horizon effect all kind of tricks were invented, chess
knowledge about dangerous pins, knight forks, double attacks, overloading
of pieces and reward those aspects in eval. Complicated and processor time
consuming software it was <u>(15-20% less performance) but it did the trick
escaping from the horizon effect in a reasonable way</u>.
Today we run chess program on 1500 Mhz machines and instead of the 5-7 plies
Rebel now gets 13-15 plies in the middle game and the horizon effect which
was a major problem at 5 Mhz slowly was fading away.
So I wondered, what if I throw that complicated "anti-horizon" code out of
Rebel, is it still needed? So I tried and found out that Rebel played as
good with the "anti-horizon" code as without the code. In other words, the
net gain was a "free" speed gain of 15-20%, thus an improvement.
One aspect of chess programming is that your program is in a constant state
of change due to the state of art of nowadays available hardware. I am sure
a Rebel at 10 Ghz several parts of Rebel need a face-lift to get the maximum
out of the new speed monster.
One recent example: Century 4 eval is more speculative than previous versions.
Why? Because I believe (confirmed by my test results) that the program can
handle it because of the mixture of smart search and fast hardware. A deep
search simply filters out most of the "too speculative errors" of eval and
the net result is a better, even more attractive chess engine.
Ed
==Schachcomputer, Module und Software==
<categorytree mode="pages" hideroot="on" depth="0">Schröder, Ed</categorytree>
== Weblinks ==
*[https://www.chessprogramming.org/Ed_Schroder Ed Schröder] from [https://chessprogramming.org/ Chess Programming Wiki]
[[Kategorie:Programmierer]]
[[Kategorie:Hersteller]]

Version vom 26. Januar 2023, 22:36 Uhr