Mephisto Dallas 68000: Unterschied zwischen den Versionen

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Copyright [http://www.chesscomputeruk.com Chess Computer UK] by Mike Watters
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| Bibliothek = ~ 4.000 Varianten, > 35.000 [[Halbzüge]]
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Der Mephisto Dallas war Richard Langs Weiterentwicklung des [[Mephisto Amsterdam]], dem Gewinner der [[5. WMCCC Amsterdam 1985|5. WMCCC]]. Bei dem Dallas handelt es sich um ein selektives Schachprogramm nach der Shannon A/B-Strategie. Das [[Mephisto III]]-Programm verwirklichte [[1983]] als erstes in konsequenter Weise das selektive Konzept. Die volle Breite wird nur 3 Halbzüge durchgerechnet, daran schließen sich selektive Berechnungen an, für die sehr schmale und tiefe Suchbäume charakteristisch sind. Typisch sind die sehr aufwendigen Bewertungen, welche in den Endknoten stattfinden ("static search").
Das Mephisto Dallas Programm stellt einen besonders eigenwilligen Versuch dar, die Vorteile der vorgenannten Konzepte miteinander zu verbinden. Zunächst werden 3 bis 4 Halbzüge volle Breite gerechnet, daran anschließend 3 bis 4 Halbzüge mit abnehmend verringerter Breite, gefolgt von selektiven Berechnungen (z.B. Bauernstrukturen) erfolgt bereits an der Wurzel, ein geringer Teil in den Endknoten.
== Die Besonderheiten des Dallas Programms ==
Die besonderen Stärken des Programms liegen im Positionsspiel, d.h. in der langfristigen strategischen Spielanlage. Hier sind zwei Schwerpunkte hervorzuheben, nämlich Mobilität und Bauernstrukturen.
Mobilität bedeutet, dass ungewöhnlich hohe Priorität auf die Beweglichkeit aller Leicht- und Schwerfiguren gelegt wird. Das bedeutet gleichzeitig sparsamen Umgang mit Bauernzügen, um die Wirkungslinien der eigenen Figuren nicht zu verstellen. Umgekehrt wird das Programm nach Möglichkeiten versuchen, di Aktivitäten des Gegners zu hemmen, seinen Bewegungsraum schrittweise einzuengen, und so die Initiative zu erlangen.
Vielleicht der wertvollste Eigenschaft des "Dallas" ist aber die Beherrschung aller relevanten zentralen Bauernstrukturen im Sinne  einer echten Mustererkennung ("pattern recognition"). So kennt das Programm hunderte von Zentrums-Bauernstrukturen und kann aus diesen seine Spielpläne ableiten. Zu diesen Plänen gehören z.B. gute und schlechte Figurenpositionierungen und deren optimale Reihenfolge, Abtausch- und Damentauschprioritäten, Rochadeprioritäten, zielgerichtete Bauernzüge bzw. Bauernhebel, Angriffsvorbereitungen und vieles mehr.
=== Zusammenfassung der Verbesserungen ===
* Eröffnung:
Erheblich vergrößerte Eröffnungsbibliothek mit nunmehr über 4.000 Varianten und ca. 35.000 Positionen. Erkennung van Zugumstellungen, sogar mit vertauschten Farben.
* Mittelspiel:
Erweiterte Schachstrategien in Bezug auf Bauernstrukturen, Bauernschwächen, bis hin zu komplizierten Strategemen, wie z.B. Minoritätsangriffe am Damenflügel. Stark verbesserte Kombinationsfähigkeiten und taktische Schlagkraft. Neuartige Strategien für Königsangriffe, die sogar Opfermöglichkeiten mit einschließen. Durch den jetzt wesentlich aggressiveren Spielstil können Partien
jetzt häufig schon im frühen Mittelspiel entschieden werden.
* Endspiel:
Verbesserte Behandlung von vorgerückten Freibauern + verbesserte Königssicherheit
* Blitzschach:
Verbesserte Spielstärke
== Ein starkes Stück ==
=== Erste Erfahrungen mit dem Mikro-Weltmeister Mephisto Dallas ===
'''''(Bernd Schneider - aus Computer Schach & Spiele / Heft 1 / Februar 1987)'''''<br>
Bei der 6. Mikrocomputer-WM in Dallas, Texas, wurde er Weltmeister, die H + G-Werbebroschüren sprechen von dramatischen Verbesserungen in allen Partiephasen. Ist das neue Programm wirklich so gut? Bernd Schneider hat die Weihnachtsfeiertage mit dem Mephisto Dallas verbracht.
Kurz vor Heiligabend kam er an, der frischgekürte Weltmeister. Ich erhielt von Hegener + Glaser gleich das Original-Gerät, das in Dallas mitgespielt hatte. Ein Blick ins Innere bestätigte die bekannten Angaben: Motorola 68020-Prozessor (32 Bit) und beachtliche 28 MHz! Solche Hardware-Power, die von zwei Ventilatoren in der Bodenplatte des „München"-Gehäuses gekühlt werden muss, bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Aber wie würde sich die superschnelle Elektronik - gekoppelt mit den Programmverbesserungen von Richard Lang - auf das Spielverhalten auswirken?
Als erstes gab es zwei Blitzpartien (60 Züge in 5 Minuten) gegen die starken Blitzer von Novag: Forte und Expert. Beide bekamen das Fell über die Ohren gezogen. Wobei es dem Forte allerdings gelang, sich noch am Rande des Abgrundes in eine dreifache Stellungwiederholung zu flüchten. Unglaublich, wie der 32-Bitter die Lage überblickt: In scheinbar ausgeglichener Stellung sieht er sich im Mittelspiel (bei Materialgleichgewicht) mit fast zwei Bauerneinheiten in positionellem Vorteil.
<pgn>
[Event "1/87-26"]
[Site "?"]
[Date "1987.??.??"]
[Round "?"]
[White "Mephisto Dallas"]
[Black "Novag Forte"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E08"]
[Annotator "Taktische Analyse 6.4"]
[PlyCount "108"]
{[%evp 14,108,22,21,104,70,95,71,70,43,83,76,92,10,101,75,124,108,128,83,92,-1,0,-5,0,-139,0,-16,193,125,122,121,119,100,76,23,40,0,7,-10,31,19,30,30,23,28,33,43,48,14,173,194,179,121,125,109,124,22,138,162,179,186,370,281,255,280,529,426,964,925,5835,5813,3120,2682,6884,6887,9229,8562,8475,6487,6391,207,29993,29994,29994,29991,29995,29987,29987,29986,29986,29987,1738,1468,29995,0,0]} 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. g3 d5 4. Bg2 Be7 5. Nf3 O-O 6. O-O Nbd7 7. Qc2 c6 8. Bf4 Qb6 $146 {[%eval 104,27] [%wdl 379,603,18] E11: Damenindisch (Bogoljubow-Variante).} (8... a5 $11 {[%eval 21,27] [%wdl 133,798,69]}) ({Vorgänger:} 8... Nh5 9. Bc1 Bd6 10. b3 Qe7 11. e4 dxe4 12. Qxe4 Nhf6 13. Qc2 b6 14. Nc3 Bb7 15. Re1 Rfe8 16. Bb2 Rac8 17. Rad1 {1-0 Huebner,R (2620)-Short,N (2615) Solingen 1986}) 9. Nbd2 c5 10. cxd5 exd5 {Weiß steht besser.} 11. e3 c4 {[%eval 83,28] [%wdl 310,668,22]} (11... h6 $14 {[%eval 43,28] [%wdl 179,776,45] scheint genauer.}) 12. b3 $16 cxb3 13. axb3 {[%eval 10,29] [%wdl 106,820,74]} (13. Nxb3 $16 {[%eval 92,24] [%wdl 350,632,18] Weiss will a4 spielen.} Re8 14. Rfc1) 13... Re8 {[%eval 101,25] [%wdl 392,594,14]} (13... Nb8 $1 $11 {[%eval 10,29] [%wdl 106,820,74]}) 14. Rfc1 Bb4 {[%eval 124,25] [%wdl 504,487,9]} (14... Nf8 $142 {[%eval 75,29] [%wdl 283,694,23]}) 15. Bc7 $36 {[%mdl 2048] Schwarz steht unter starkem Druck.} Qe6 16. Ba5 {[%eval 83,30] [%wdl 322,661,17]} (16. Ne5 $142 {[%eval 128,23] [%wdl 532,461,7]}) 16... Bd6 17. Qc3 {[%eval -1,37] [%wdl 79,836,85]} ({Günstiger ist} 17. Bc7 $16 {[%eval 92,29] [%wdl 361,625,14]}) 17... Ne4 $11 {Wehrt Sg5 ab} 18. Nxe4 dxe4 19. Ng5 {[%eval -139,25] [%wdl 5,388,607]} (19. Nd2 $1 $11 {[%eval 0,29] [%wdl 79,841,80] hält das Gleichgewicht.} Nf6 20. Qc4) 19... Qd5 {[%eval 0,31] [%wdl 79,844,77]} (19... Qg6 $17 {[%eval -139,25] [%wdl 5,388,607]} 20. Nh3 Nf6) 20. Nh3 Rf8 $2 {[%eval 193,31] [%wdl 835,164,1] [#]} (20... Nf6 $11 {[%eval -16,31] [%wdl 56,839,105] und Schwarz ist OK.}) 21. Bb4 {[%eval 125,34] [%wdl 544,450,6]} (21. Qc4 $1 $18 {[%eval 193,31] [%wdl 835,164,1][%cal Rc4d5]} Qxc4 22. bxc4 (22. Rxc4 Nf6 $14)) 21... Bxb4 $16 22. Qxb4 {Sf4 ist eine echte Drohung.} Nf6 23. Nf4 Qd8 24. Rc2 {[%eval 23,32] [%wdl 112,845,43] Weiß steht deutlich aktiver. Die schwarzen Türme stehen schlecht.} (24. d5 $16 {[%eval 76,30] [%wdl 298,688,14]}) 24... a5 25. Qc5 b6 26. Qc6 Ra7 {[%eval 31,36] [%wdl 128,839,33]} (26... Ba6 $11 {[%eval -10,28] [%wdl 53,864,83] sieht stärker aus.} 27. Qc7 (27. Bxe4 $2 Rc8 $19) 27... Rc8 28. Qxd8 Rfxd8 29. Rxc8 Bxc8) 27. Rac1 $14 {[%cal Rc6c8]} (27. Bxe4 $2 Bd7 28. Bxh7+ Kxh7 $19) 27... Bd7 28. Qc4 h6 29. Nd5 {Sxf6+ wäre nun fies.} Re8 30. Nc7 Rf8 31. d5 {Zielt auf Dd4 ab.} Rb7 $2 {[%eval 173,34] [%wdl 810,189,1]} (31... Qe7 $1 $11 {[%eval 14,29] [%wdl 81,877,42] und Schwarz muss sich keine Sorgen machen.}) 32. d6 (32. Bxe4 Rxc7 33. Qxc7 Nxe4 34. Qxd8 Rxd8 $17) 32... b5 33. Qc3 {[%eval 121,34] [%wdl 546,451,3]} (33. Qd4 $18 {[%eval 179,27] [%wdl 835,164,1]}) 33... Rb6 $16 34. Qd4 (34. Qxa5 Rxd6 35. Qb4 Be6) 34... Qb8 35. Ra2 {[%eval 22,31] [%wdl 88,881,31]} (35. Bxe4 $6 Nxe4 36. Qxe4 Rxd6 $11) (35. Qe5 $16 {[%eval 124,28] [%wdl 561,437,2]}) 35... Ne8 {[%eval 138,32] [%wdl 645,353,2] [#]} (35... a4 $11 {[%eval 22,31] [%wdl 88,881,31] bleibt in der Remisbreite.}) 36. Nxe8 $1 (36. Bxe4 Rxd6 37. Nd5 Qd8 $14) 36... Rxe8 37. Rc7 (37. Rxa5 $6 Rxd6 38. Qb4 Qb6 $14) 37... Rb7 $2 {[%eval 370,28] [%wdl 998,2,0]} (37... Rd8 {[%eval 186,30] [%wdl 855,145,0] ist eine bessere Verteidigung.}) 38. Rxb7 ({Nicht} 38. Bxe4 Rxc7 39. dxc7 Qxc7 $11) 38... Qxb7 39. Rxa5 {Und Ta7 würde nun gewinnen.} Rc8 $2 {[%eval 529,28] [%wdl 1000,0,0]} (39... Re6 {[%eval 280,31] [%wdl 985,15,0] war nötig.} 40. Bh3 Rxd6 41. Qxd6 Bxh3) 40. Bxe4 (40. Qxe4 {wird mattgesetzt.} Rc1+ 41. Bf1 Qxe4 42. h3 Bc6) 40... Rc1+ {[%eval 964,29] [%wdl 1000,0,0]} (40... Bc6 $142 {[%eval 426,30] [%wdl 1000,0,0]}) 41. Kg2 $18 Bc6 42. Bxc6 Qxc6+ {[%mdl 4096] Endspiel. KDT-KDT} 43. e4 {Droht stark d7.} Qd7 44. Ra7 Qd8 45. Qd5 {[%csl LRb5,LRf7]} Kh7 46. d7 Rc7 47. Ra8 $2 {[%eval 207,22] [%wdl 890,110,0]} (47. Rxc7 {[%eval 6391,27] [%wdl 1000,0,0]} Qxc7 48. d8=Q Qxd8 49. Qxd8 h5 50. f4 g6 51. f5 gxf5 52. exf5) 47... Qf6 {[%eval 32754,29] [%wdl 1000,0,0]} (47... Qxd7 $18 {[%eval 207,22] [%wdl 890,110,0]} 48. Rd8 Qe7 49. Qf5+ g6) 48. d8=Q Qxf2+ 49. Kh3 Qxh2+ 50. Kg4 Qe2+ 51. Kf4 Qf2+ 52. Kg4 Qe2+ 53. Kh3 {jetzt Dg8+ und aus.} Qh2+ 54. Kg4 $2 {[%eval 0,36] [%wdl 35,929,36]} (54. Kxh2 {[%eval 32758,44] [%wdl 1000,0,0] setzt Matt} Rc2+ 55. Kh3 Rh2+ 56. Kxh2 f6 57. Q8g8+ Kg6 58. Qf5#) 54... Qe2+ {Eine fantastische Partie!  Gewichteter Fehlerwert: Weiß=0.39/Schwarz=0.57.  Verlustzug:    ---      Schwarz=1    Gewinn verpasst:  ---      ---        Fehler:      Weiß=8    Schwarz=10    Ungenau:      Weiß=4    Schwarz=1    OK:        Weiß=8    Schwarz=11    Bester:      Weiß=2    Schwarz=2    Stark:        Weiß=1    ---        Brilliant:      ---      ---} 1/2-1/2
</pgn>
Als nächster Turniergegner kam der Rebell dran, diesmal im Turniertempo (40 Züge in 2 Stunden):
<pgn>
[Event "1/87-26"]
[Site "?"]
[Date "1987.??.??"]
[Round "?"]
[White "Rebell 5.0"]
[Black "Mephisto Dallas"]
[Result "0-1"]
[ECO "D02"]
[Annotator "Taktische Analyse 6.4"]
[PlyCount "66"]
{[%evp 10,66,38,25,33,21,26,13,49,-106,-82,-47,-37,-39,0,-38,-25,-41,-14,-204,-196,-178,-172,-213,-200,-208,-204,-219,-225,-239,-85,-220,-217,-244,-206,-297,-287,-310,-277,-290,-293,-326,-316,-322,-321,-358,-342,-381,-402,-485,-455,-555,-538,-1154,-1130,-967,-950,-29996,945]} 1. Nf3 c6 2. d4 d5 3. Bf4 Bf5 4. e3 e6 5. Nbd2 Nf6 6. Be2 Be7 {[#] D02: Damenbauernspiele.} 7. Nh4 $146 ({Vorgänger:} 7. Ne5 h6 8. c4 Nbd7 9. Qb3 Qb6 10. c5 Qxb3 11. axb3 Nxe5 12. Bxe5 O-O 13. b4 a6 14. Nb3 {1-0 Schuermann,T-Groenegress,W NRW-ch Hemer 1982 (11)}) 7... Be4 8. O-O h6 {[%eval 49,26] [%wdl 196,760,44]} (8... Nbd7 $11 {[%eval 13,28] [%wdl 118,803,79]}) 9. Nxe4 $2 {[%eval -106,28] [%wdl 17,592,391]} (9. Nhf3 $1 $14 {[%eval 49,26] [%wdl 196,760,44] behält die Oberhand.}) 9... dxe4 $17 10. g3 Nbd7 11. Ng2 O-O {[%eval 0,28] [%wdl 91,817,92]} (11... g5 $15 {[%eval -39,28] [%wdl 48,783,169] war vorzuziehen.} 12. Be5 Qb6) 12. c4 {[%eval -38,26] [%wdl 47,786,167]} (12. g4 $11 {[%eval 0,28] [%wdl 91,817,92]}) 12... g5 $15 13. Be5 Ne8 {Droht ...f6 und aus.} (13... Nh7 $5 {[%cal Rf7f6]}) 14. Bg4 $2 {[%eval -204,26] [%wdl 2,179,819] Schwarz bringt die Sache ungefährdet zu Ende.} (14. Qc2 $1 $11 {[%eval -14,29] [%wdl 68,819,113]}) 14... Qa5 $1 $19 15. Qb3 {[#]} b6 16. f4 {[%eval -213,28] [%wdl 1,139,860]} (16. Qc3 $142 {[%eval -172,31] [%wdl 3,272,725]}) 16... exf3 17. Bxf3 Rc8 18. Rad1 Nxe5 19. dxe5 Rc7 $2 {[%eval -85,27] [%wdl 14,649,337]} (19... Qxe5 $19 {[%eval -239,26] [%wdl 1,73,926] bietet bessere Gewinnchancen. Und jetzt ...b5 wäre schön.} 20. Rd7 Bc5 21. Rxa7 f5) 20. Qc2 {[%eval -220,26] [%wdl 1,102,897]} (20. Qc3 $17 {[%eval -85,27] [%wdl 14,649,337]}) 20... Qxe5 (20... Qxa2 $2 21. Ra1 $18) 21. b3 f5 22. Be2 {[%eval -297,29] [%wdl 0,19,981]} (22. Kh1 $142 {[%eval -206,29] [%wdl 1,124,875]}) 22... Bc5 23. Qc1 {Weiss hat schwache schwarze Felder} Nd6 24. a3 {Zielt auf b4 ab.} a5 25. Kh1 Ne4 26. Bf3 Rcc8 27. Rd7 Rcd8 28. Rxd8 Rxd8 29. a4 Kh7 30. Qc2 Rd2 31. Qb1 {[#]} Nxg3+ $1 {[%mdl 576] Zerstörung} 32. hxg3 Qxg3 {( -> ...Ld6)} ({Minderwertig wäre} 32... Bxe3 33. Nxe3 (33. Bxc6 {führt zum Matt.} Qxg3) (33. Qe1 Rd3 $11) 33... Qxe3 34. Qe1 $11) 33. Bxc6 {[#]} Qxg2+ $4 {[%eval 945,21] [%wdl 1000,0,0][%mdl 40960] Hübsch gemacht von Mephisto Dallas.  Gewichteter Fehlerwert: Weiß=0.93/Schwarz=0.13 (sehr präzise) .  Verlustzug:    Weiß=1    ---        Gewinn verpasst:  ---      ---        Fehler:      Weiß=5    Schwarz=3    Ungenau:      Weiß=1    Schwarz=1    OK:        Weiß=4    Schwarz=12    Bester:      Weiß=1    Schwarz=3    Stark:        ---      Schwarz=1    Brilliant:      ---      ---      . Zeitüberschreitung!?} 0-1
</pgn>
Würde vielleicht der Leonardo Maestro dem Welt-meister trotzen können? Ich ließ die beiden auf der Turnierstufe (40Z/2h) die Partie Short-Penrose, Brighton 1977, ab Zug 17 weiterspielen, wobei Mephisto Dallas bei diesem „einseitigen Thematurnier" die schwarze Seite der Partie übernehmen musste. Nach den Zügen 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.c3 Sf6 4.Ld3 b6 5.0-0 La6 6.Lxa6 Sxa6 7.d4 cxd4 8.Sxd4 Le7 9.e5 Sd5 10.Dg4! g6 11.Lh6 Sc5 12.c4 f5 13.Df3 Sc7 14.Sc3 Dc8 15.b4 Sb7 16.a3 Sd8 spielten die Rechner weiter:
<pgn>
[Event "1/87-27"]
[Site "?"]
[Date "1987.??.??"]
[Round "?"]
[White "Leonardo Maestro"]
[Black "Mephisto Dallas"]
[Result "0-1"]
[ECO "B40"]
[Annotator "Taktische Analyse 6.4"]
[PlyCount "122"]
{[%evp 9,122,38,106,102,98,101,131,117,151,136,151,114,226,233,255,258,250,213,230,272,334,319,351,232,225,146,163,119,129,104,142,93,130,0,95,-118,-125,-149,-136,-143,-120,-157,-167,-260,-237,-275,-161,-149,-143,-154,-133,-157,-23,-33,-62,-43,-19,-95,-36,-35,0,-8,-8,-63,-76,-192,-187,-182,-191,-230,-235,-277,-194,-188,-184,-200,-138,-109,-130,-130,-117,-141,-152,-562,-562,-562,-562,-562,-553,-546,-450,-509,-455,-454,0,-425,-265,-264,0,-6,-8,-1025,-1010,-932,-846,-755,-763,-5031,-2363,-4849,-2252,-15249,-12561,-15262,-15262]} 1. e4 c5 2. Nf3 e6 3. c3 Nf6 4. Bd3 b6 5. O-O Ba6 {[%eval 106,27] [%wdl 369,610,21]} (5... d5 $14 {[%eval 38,30] [%wdl 170,772,58]}) 6. Bxa6 $16 {B40: Sizilianisch (Klassisches System mit e7-e6).} Nxa6 7. d4 cxd4 (7... Nxe4 $2 8. Qe2 $18) 8. Nxd4 {Weiß steht deutlich besser.} ({Viel schwächer ist} 8. Qxd4 $6 Be7 $14) 8... Be7 9. e5 Nd5 10. Qg4 {[%eval 114,27] [%wdl 431,555,14]} (10. c4 $142 {[%eval 151,24] [%wdl 583,409,8]} Ndb4 11. Qg4) 10... g6 {[%eval 226,26] [%wdl 844,154,2]} (10... Qc7 $16 {[%eval 114,27] [%wdl 431,555,14]}) 11. Bh6 Nc5 12. c4 f5 13. Qf3 Nc7 14. Nc3 Qc8 15. b4 Nb7 16. a3 Nd8 17. Qh3 $146 ({Vorgänger:} 17. Ndb5 Nxb5 18. Nxb5 Nc6 19. Bg7 Rg8 20. Bf6 a6 21. Bxe7 Kxe7 22. Nd6 Qc7 23. Qg3 {1-0 Short,N-Penrose,J (2415) British CF-64 Championship Brighton/ East Sussex 1977 (3)}) 17... Rg8 {Pariert Lg7.} 18. Bf4 {[%eval 119,27] [%wdl 502,490,8]} (18. Rad1 $18 {[%eval 163,27] [%wdl 709,288,3]}) 18... h5 19. Rac1 a5 {[%eval 142,28] [%wdl 627,369,4]} (19... Qb7 $142 {[%eval 104,26] [%wdl 427,563,10]}) 20. Na4 {[%eval 93,26] [%wdl 377,612,11]} (20. b5 $142 {[%eval 142,28] [%wdl 627,369,4]}) 20... Qb7 21. Qb3 {[%eval 0,30] [%wdl 76,849,75]} (21. b5 $1 $16 {[%eval 130,25] [%wdl 572,423,5]}) 21... Qe4 {[%eval 95,31] [%wdl 387,603,10]} (21... axb4 $1 $11 {[%eval 0,30] [%wdl 76,849,75] bleibt in der Remisbreite.} 22. axb4 g5) 22. Qe3 $2 {[%eval -118,33] [%wdl 6,479,515]} (22. Be3 $16 {[%eval 95,31] [%wdl 387,603,10] bleibt auf Kurs.}) 22... axb4 $17 23. Qxe4 fxe4 24. Nxb6 {[#]} Rb8 25. c5 bxa3 26. Rfe1 {[%eval -260,28] [%wdl 0,33,967]} (26. Be3 $142 {[%eval -167,29] [%wdl 2,225,773]}) 26... Nd5 27. Bd2 a2 {[%eval -161,29] [%wdl 2,244,754]} (27... Nxb6 $142 {[%eval -275,25] [%wdl 0,22,978]} 28. cxb6 Rxb6) 28. Rc2 $19 Nf7 ({Keinesfalls} 28... Bxc5 29. Nxd5 Bxd4 30. Nf6+ Kf7 31. Rxa2 $14) 29. Nxd5 exd5 30. e6 dxe6 {[%eval -23,27] [%wdl 34,866,100]} ({Vorzuziehen ist} 30... Bf6 $17 {[%eval -157,25] [%wdl 1,258,741]} 31. Bc3 dxe6 32. Rxa2 Bxd4 33. Bxd4 e5) 31. Nxe6 $11 (31. Rxa2 Nd8 32. c6 Rc8) 31... Kd7 {Verhindert Sc7} 32. Nf4 Kc6 {...Ta8 wäre nun fies.} 33. Ne6 {[%eval -95,23] [%wdl 6,610,384]} (33. Rxa2 $11 {[%eval -19,20] [%wdl 35,877,88] hält das Gleichgewicht.} Ra8 34. Rc2) 33... Ne5 {[%eval -36,27] [%wdl 23,851,126]} ({Günstiger ist} 33... Bf6 $17 {[%eval -95,23] [%wdl 6,610,384]} 34. Rxa2 Ra8) 34. Rxa2 $15 {Und Lf4 würde nun gewinnen.} Bxc5 (34... Ra8 $5 {[%cal Ra8a2]} 35. Rc2 Ra4 $15) 35. Nxc5 Kxc5 36. Bf4 {[%eval -63,22] [%wdl 11,777,212]} (36. Be3+ $11 {[%eval -8,23] [%wdl 42,894,64]} Kc6 37. Ra6+ Kd7 38. Bf4) 36... Nd3 $1 {[%csl LRe1,LRf4]} 37. Bxb8 {[%eval -192,18] [%wdl 0,126,874]} (37. Rc2+ $17 {[%eval -76,22] [%wdl 8,722,270]} Kd4 38. Rd1) 37... Nxe1 $17 {[%mdl 4096] Endspiel. KTL-KTS} 38. Ba7+ Kb5 39. Rb2+ {[%eval -230,19] [%wdl 0,52,948]} (39. Be3 $142 {[%eval -191,23] [%wdl 0,131,869]}) 39... Kc4 $19 40. Rb7 d4 {[%cal Bd5d4,Bd4d3][%mdl 32]} 41. Kf1 Nc2 42. Ke2 d3+ 43. Kd2 {[#]} Re8 $1 44. Rg7 Re6 45. Rc7+ Kb5 46. Be3 $2 {[%eval -562,19] [%wdl 0,0,1000]} (46. Rc5+ $17 {[%eval -152,19] [%wdl 1,319,680] ist zäher.} Kb4 47. Rc7) 46... Nxe3 47. Kxe3 {KT-KT} Rd6 48. Rb7+ Kc4 49. Rc7+ Kb5 {Weiss muss nun ...d2 beachten.} 50. Rb7+ Kc5 51. Rc7+ Kb5 {Droht stark ...d2.} 52. Rb7+ $1 Kc6 53. Ra7 Kb6 {[%eval -6,22] [%wdl 31,927,42] Wehrt Ta6+ ab} (53... Kc5 $19 {[%eval -264,20] [%wdl 0,38,962] Zielt auf ...d2 ab.} 54. Kd2 Kd4 55. Ra4+ Ke5) 54. Ra1 $1 $11 Kc5 {Droht ...Kc4 und aus.} 55. Kxe4 $2 {[%eval -1025,19] [%wdl 0,0,1000][%mdl 8192]} (55. f3 $11 {[%eval -8,21] [%wdl 30,927,43]}) 55... d2 $19 {Schwarz steht klar auf Gewinn.} 56. Rd1 Kc4 57. Ke5 Rd8 58. f4 Kd3 59. Kf6 Rd6+ 60. Kg5 Kc2 61. Rxd2+ Rxd2 {Gewichteter Fehlerwert: Weiß=0.77/Schwarz=0.38.  Verlustzug:    Weiß=2    ---        Gewinn verpasst:  ---      Schwarz=1    Fehler:      Weiß=10    Schwarz=6    Ungenau:      Weiß=2    Schwarz=3    OK:        Weiß=17    Schwarz=14    Bester:      Weiß=3    Schwarz=6    Stark:        Weiß=2    Schwarz=1    Brilliant:      ---      ---} 0-1
</pgn>
Zwischendrin ein paar Stellungstests: Bei Ketterlings Teststellung Nr. 31 (CSS 2/86, S.32) zeigt sich verblüffenderweise keine Verbesserung gegenüber dem Amsterdam, obwohl der 28-MHz-Rechner rund viermal schneller ist und diese Aufgabe von beiden Geräten nicht aufgrund positioneller Kriterien, sondern per Rechentiefe gelöst wird. Überraschung bei Stellung 32: In nur drei Minuten löst sie der Weltmeister - als erstes Gerät überhaupt unter zehn Minuten. Und die trojanischen Tricks fruchten überhaupt nichts mehr: Die vergifteten Opfergaben lehnt er nach wenigen Sekunden ab.
=== 16 Bit gegen 32 Bit ===
Aber wie sieht das Kräfteverhältnis zwischen dem Dallas und dem Titelträger des vergangenen Jahres aus? Die Turnierpartie (40Z/2h) zwischen diesen beiden Programmen aus gleichem Hause wurde zu einer waschechten Überraschung: Mit einer hervorragenden positionellen Kombination im 27. Zug riss der Amsterdam (16 Bit, 12 MHz) die Initiative an sich und besiegte den Weltmeister (32 Bit, 28 MHz) überzeugend. So spielt eben das Leben!
<pgn>
[Event "1/87-27"]
[Site "?"]
[Date "1987.??.??"]
[Round "?"]
[White "Mephisto Amsterdam"]
[Black "Mephisto Dallas"]
[Result "1-0"]
[ECO "D46"]
[Annotator "Taktische Analyse 6.4"]
[PlyCount "117"]
{[%evp 13,117,31,56,0,0,0,0,-13,-18,-25,-28,-50,-39,-57,-60,-113,-100,-123,-15,-119,-53,-41,-44,-45,-42,-44,-38,-61,-37,-25,-22,-25,-22,-36,-32,-56,-28,-29,-20,-26,0,0,0,0,0,0,0,0,0,7,34,0,0,0,0,0,0,0,10,21,12,7,39,9,196,90,117,102,215,173,669,653,692,692,680,676,690,553,1247,1253,1460,1452,2701,2218,2265,1684,1497,1275,15251,15253,15254,15251,15257,15256,15260,5867,15259,15257,15260,15260,15261,15261,15262,15262,15262,15261]} 1. c4 e6 2. d4 d5 3. Nf3 c6 4. e3 Nf6 5. Nc3 Nbd7 6. Bd3 Bd6 7. O-O O-O 8. Qb3 {[%eval 0,34] [%wdl 94,810,96] D46: Damengambit (Halbslawisch).} (8. e4 $1 $14 {[%eval 56,28] [%wdl 213,746,41]} dxc4 9. Bxc4) 8... dxc4 $146 ({Vorgänger:} 8... Qe7 9. e4 dxc4 10. Bxc4 e5 11. d5 b5 12. Bd3 Nc5 13. Qc2 b4 14. dxc6 bxc3 15. bxc3 Nxd3 16. Qxd3 {0-1 Guila Morales,M-Juarez Flores,J (2245) GUA-ch Maestros1 Guatemala City 1982 (4)}) 9. Bxc4 e5 10. Bd2 {Die Stellung ist ausgeglichen.} exd4 11. exd4 {[#] Zielt auf Sg5 ab.} Nb6 12. Bd3 Bg4 $1 13. Ng5 h6 14. Nge4 {[%eval -113,30] [%wdl 11,538,451]} (14. h3 $15 {[%eval -60,29] [%wdl 30,741,229]} hxg5 15. hxg4) 14... Bc7 $17 15. h3 Bf5 {[%eval -15,31] [%wdl 64,824,112]} (15... Be6 $17 {[%eval -123,24] [%wdl 9,488,503]} 16. Qc2 Nxe4 17. Nxe4 Qxd4) 16. Be3 {[%eval -119,24] [%wdl 9,503,488]} (16. Nxf6+ $11 {[%eval -15,31] [%wdl 64,824,112]} Qxf6 17. Bxf5 Qxf5 18. Rad1) 16... Re8 {[%eval -53,30] [%wdl 30,763,207]} ({Vorzuziehen ist} 16... Nxe4 $17 {[%eval -119,24] [%wdl 9,503,488]} 17. Nxe4 Re8) 17. Nxf6+ $15 Qxf6 18. Bxf5 Qxf5 19. Rad1 Qg6 {Droht ...Dd6 und aus.} 20. Rde1 Qd6 {[%csl Gc7][%cal Rd6h2]} 21. g3 Qg6 {[%cal Oc7g3]} 22. Kg2 Red8 23. Re2 Rd7 24. Qc2 Qxc2 25. Rxc2 Re8 26. b3 Bd8 27. d5 Nxd5 28. Nxd5 cxd5 29. Bxa7 b6 30. Bb8 Be7 31. Bf4 Bc5 32. Rb1 d4 33. b4 Be7 34. Rc7 Rxc7 35. Bxc7 Bd8 36. Bxd8 Rxd8 $11 {[%mdl 4096] Endspiel. KT-KT} 37. Kf3 f5 38. a4 {Schwarz muss nun a5 beachten.} Kf7 $2 {[%eval 196,27] [%wdl 884,116,0] [#]} (38... Re8 $11 {[%eval 9,31] [%wdl 62,899,39] und Schwarz muss sich keine Sorgen machen.}) 39. a5 {[%eval 90,25] [%wdl 335,660,5]} (39. Ke2 $1 $18 {[%eval 196,27] [%wdl 884,116,0] und Weiss behält klar die Oberhand.}) 39... bxa5 $16 40. bxa5 {[%cal Bb4a5,Ba5a6,Ba6a7][%mdl 32] Und jetzt a6 wäre schön.} d3 {[%eval 215,27] [%wdl 923,77,0]} (40... Rc8 $16 {[%eval 102,26] [%wdl 404,592,4]}) 41. a6 $18 {Droht stark a7.} Kg6 $2 {[%eval 669,24] [%wdl 1000,0,0]} (41... Rd4 {[%eval 173,28] [%wdl 800,199,1]} 42. Ra1 d2) 42. a7 {Weiß steht klar auf Gewinn.} Ra8 43. Rb7 Kf6 44. Ke3 g5 45. Rb6+ Kg7 46. Ra6 ({Minderwertig wäre} 46. Kxd3 Rxa7 47. Ke3 Ra4 $11) 46... h5 47. Kxd3 Rd8+ 48. Ke3 Ra8 49. Kf3 Kf7 50. h4 gxh4 51. gxh4 {[%cal Bg3h4,Bh4h5,Bh5h6,Bh6h7][%mdl 32]} Ke7 52. Rh6 Kd7 53. Rxh5 Kd6 54. Rh6+ {[%eval 5867,31] [%wdl 1000,0,0]} (54. Rxf5 $142 {[%eval 15260,32] [%wdl 1000,0,0]} Rxa7 55. Kg4) 54... Kc5 55. Ra6 Kd5 56. h5 Kc5 57. h6 Kb5 58. Ra2 Kb6 59. h7 {Gewichteter Fehlerwert: Weiß=0.16 (sehr präzise) /Schwarz=0.35.  Verlustzug:    ---      Schwarz=1    Gewinn verpasst:  ---      ---        Fehler:      Weiß=3    Schwarz=4    Ungenau:      Weiß=2    Schwarz=4    OK:        Weiß=9    Schwarz=7    Bester:      Weiß=4    Schwarz=1    Stark:        ---      Schwarz=1    Brilliant:      ---      ---} 1-0
</pgn>
=== Fazit ===
Das starke Stück, dessen kostbare Elektronik die doppelte Taktfrequenz gegenüber dem Seriengerät (das bisher nur 148-mal hergestellt wurde) auf-weist, vermag wohl so ziemlich jeden anderen Computer schärfstens zu distanzieren. Dazu benötigt er keine besonderen Künste im Endspiel: Der Weltmeister erzielt seine ersten positionellen Vor-teile zumeist schon kurz nach dem Verlassen der Eröffnungsbibliothek. Außer dem Amsterdam, der gewiss noch in dieselbe Klasse gehört, ist ihm wohl derzeit kein anderes Gerät gewachsen.
=== Erfahrungen ===
CSS-Leser Frank Jermann hat einige Wochen lang Erfahrungen mit dem Mephisto Dallas gesammelt. Hier seine Eindrücke:
Als eigentlich ganz zufriedener Amsterdam-Besitzer war ich zuerst recht skeptisch, ob es Richard Lang gelungen war, das Amsterdam-Programm noch einmal deutlich zu verbessern. Ich ließ die Amsterdam-Module für DM 498,-bei H + G umprogrammieren. Zurück kamen zwei Dallas-Module, wobei sich außer der Aufschrift „Mephisto Dallas 68000" nichts geändert zu haben schien. Doch dieser Eindruck sollte sich nach dem Einschalten schnell ändern.
Bereits in der Eröffnung macht sich der erste Unterschied bemerkbar. War die Amsterdam-Bibliothek bereits sehr gut, so ist das neue Eröffnungsrepertoire an Variantenreichtum kaum noch durch einen Mikro zu überbieten. Allerdings macht sich die Erkennung von Zugumstellungen mit vertauschten Farben im praktischen Spiel kaum bemerkbar. Kommt der Dallas trotzdem mal früh aus seiner Bibliothek, so zeigt sich im Allgemeinen, dass er auch hier seinen Computer-Kollegen weit voraus ist. Deutliche Verbesserungen sind vor allem in der Behandlung von Bauernstrukturen erkennbar. In der Eröffnung wie im Mittelspiel ist das Programm aggressiver geworden und provoziert so bei seinem Gegner mehr Fehler als der Amsterdam. Im Endspiel scheint alles beim Alten geblieben zu sein, wobei Freibauern, entgegen den Aussagen der Werbung, immer noch häufig genug sträflich missachtet werden. Dadurch kommen vor allem in Turmendspielen unnötige Niederlagen zustande.
Positionell ist er also um einiges stärker geworden. Es stellt sich die Frage, ob dieses enorme positionelle Wissen nicht durch eine Verringerung der taktischen Schlagkraft erkauft worden ist. Doch auch hier eine Überraschung: Das Gegenteil ist der Fall! Im Colditz-Test erreicht der Dallas eine für ein stark selektives Programm beinahe unglaubliche Schlagkraft von ca. Elo 2000.


[[Kategorie:Schachcomputer]]
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[[Kategorie:Hegener & Glaser]]
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[[Kategorie:Lang, Richard]]
[[Kategorie:Lang, Richard]]
[[Kategorie:Modulares System]]
[[Kategorie:Modulare Serie]]
[[Kategorie:68000]]
[[Kategorie:68000]]

Aktuelle Version vom 11. Februar 2023, 23:45 Uhr

Mephisto Dallas 68000
Mephisto Exclusive Dallas 68000
Mephisto Exclusive Dallas 68000

Copyright Chess Computer UK by Mike Watters

Hersteller Hegener & Glaser
Markteinführung 1986
CElo 2004
Programmierer Lang, Richard
Prozessor 68000
Prozessortyp 16 Bit
Takt 12 MHz
RAM 16 KB
ROM 64 KB
Bibliothek ~ 4.000 Varianten, > 35.000 Halbzüge
Einführungspreis ~1200 €
Rechentiefe 24 Halbzüge
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt Mephisto Dallas 68020 Mephisto Mondial 68000XL
Zugeingabe Magnetsensoren
Zugausgabe Feld LEDs + Display
Display 4-stellige 7-Segment Anzeige
Stromversorgung Netz = HGN 5004A
Spielstufen 6 x Durchschnitt + Turnier + Programmierbar + Analyse + Mattsuche
Maße Modulset
Sonstiges
Nachfolger des Mephisto Amsterdam
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug 3
30 Min. / Partie über Level 7 einstellbar
60 Sek. / Zug 4
60 Min. / Partie über Level 7 einstellbar
Turnier 6
Analyse 9

Der Mephisto Dallas war Richard Langs Weiterentwicklung des Mephisto Amsterdam, dem Gewinner der 5. WMCCC. Bei dem Dallas handelt es sich um ein selektives Schachprogramm nach der Shannon A/B-Strategie. Das Mephisto III-Programm verwirklichte 1983 als erstes in konsequenter Weise das selektive Konzept. Die volle Breite wird nur 3 Halbzüge durchgerechnet, daran schließen sich selektive Berechnungen an, für die sehr schmale und tiefe Suchbäume charakteristisch sind. Typisch sind die sehr aufwendigen Bewertungen, welche in den Endknoten stattfinden ("static search").

Das Mephisto Dallas Programm stellt einen besonders eigenwilligen Versuch dar, die Vorteile der vorgenannten Konzepte miteinander zu verbinden. Zunächst werden 3 bis 4 Halbzüge volle Breite gerechnet, daran anschließend 3 bis 4 Halbzüge mit abnehmend verringerter Breite, gefolgt von selektiven Berechnungen (z.B. Bauernstrukturen) erfolgt bereits an der Wurzel, ein geringer Teil in den Endknoten.

Die Besonderheiten des Dallas Programms

Die besonderen Stärken des Programms liegen im Positionsspiel, d.h. in der langfristigen strategischen Spielanlage. Hier sind zwei Schwerpunkte hervorzuheben, nämlich Mobilität und Bauernstrukturen.

Mobilität bedeutet, dass ungewöhnlich hohe Priorität auf die Beweglichkeit aller Leicht- und Schwerfiguren gelegt wird. Das bedeutet gleichzeitig sparsamen Umgang mit Bauernzügen, um die Wirkungslinien der eigenen Figuren nicht zu verstellen. Umgekehrt wird das Programm nach Möglichkeiten versuchen, di Aktivitäten des Gegners zu hemmen, seinen Bewegungsraum schrittweise einzuengen, und so die Initiative zu erlangen.

Vielleicht der wertvollste Eigenschaft des "Dallas" ist aber die Beherrschung aller relevanten zentralen Bauernstrukturen im Sinne einer echten Mustererkennung ("pattern recognition"). So kennt das Programm hunderte von Zentrums-Bauernstrukturen und kann aus diesen seine Spielpläne ableiten. Zu diesen Plänen gehören z.B. gute und schlechte Figurenpositionierungen und deren optimale Reihenfolge, Abtausch- und Damentauschprioritäten, Rochadeprioritäten, zielgerichtete Bauernzüge bzw. Bauernhebel, Angriffsvorbereitungen und vieles mehr.

Zusammenfassung der Verbesserungen

  • Eröffnung:

Erheblich vergrößerte Eröffnungsbibliothek mit nunmehr über 4.000 Varianten und ca. 35.000 Positionen. Erkennung van Zugumstellungen, sogar mit vertauschten Farben.

  • Mittelspiel:

Erweiterte Schachstrategien in Bezug auf Bauernstrukturen, Bauernschwächen, bis hin zu komplizierten Strategemen, wie z.B. Minoritätsangriffe am Damenflügel. Stark verbesserte Kombinationsfähigkeiten und taktische Schlagkraft. Neuartige Strategien für Königsangriffe, die sogar Opfermöglichkeiten mit einschließen. Durch den jetzt wesentlich aggressiveren Spielstil können Partien jetzt häufig schon im frühen Mittelspiel entschieden werden.

  • Endspiel:

Verbesserte Behandlung von vorgerückten Freibauern + verbesserte Königssicherheit

  • Blitzschach:

Verbesserte Spielstärke

Ein starkes Stück

Erste Erfahrungen mit dem Mikro-Weltmeister Mephisto Dallas

(Bernd Schneider - aus Computer Schach & Spiele / Heft 1 / Februar 1987)

Bei der 6. Mikrocomputer-WM in Dallas, Texas, wurde er Weltmeister, die H + G-Werbebroschüren sprechen von dramatischen Verbesserungen in allen Partiephasen. Ist das neue Programm wirklich so gut? Bernd Schneider hat die Weihnachtsfeiertage mit dem Mephisto Dallas verbracht.

Kurz vor Heiligabend kam er an, der frischgekürte Weltmeister. Ich erhielt von Hegener + Glaser gleich das Original-Gerät, das in Dallas mitgespielt hatte. Ein Blick ins Innere bestätigte die bekannten Angaben: Motorola 68020-Prozessor (32 Bit) und beachtliche 28 MHz! Solche Hardware-Power, die von zwei Ventilatoren in der Bodenplatte des „München"-Gehäuses gekühlt werden muss, bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Aber wie würde sich die superschnelle Elektronik - gekoppelt mit den Programmverbesserungen von Richard Lang - auf das Spielverhalten auswirken?

Als erstes gab es zwei Blitzpartien (60 Züge in 5 Minuten) gegen die starken Blitzer von Novag: Forte und Expert. Beide bekamen das Fell über die Ohren gezogen. Wobei es dem Forte allerdings gelang, sich noch am Rande des Abgrundes in eine dreifache Stellungwiederholung zu flüchten. Unglaublich, wie der 32-Bitter die Lage überblickt: In scheinbar ausgeglichener Stellung sieht er sich im Mittelspiel (bei Materialgleichgewicht) mit fast zwei Bauerneinheiten in positionellem Vorteil.

Als nächster Turniergegner kam der Rebell dran, diesmal im Turniertempo (40 Züge in 2 Stunden):

Würde vielleicht der Leonardo Maestro dem Welt-meister trotzen können? Ich ließ die beiden auf der Turnierstufe (40Z/2h) die Partie Short-Penrose, Brighton 1977, ab Zug 17 weiterspielen, wobei Mephisto Dallas bei diesem „einseitigen Thematurnier" die schwarze Seite der Partie übernehmen musste. Nach den Zügen 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.c3 Sf6 4.Ld3 b6 5.0-0 La6 6.Lxa6 Sxa6 7.d4 cxd4 8.Sxd4 Le7 9.e5 Sd5 10.Dg4! g6 11.Lh6 Sc5 12.c4 f5 13.Df3 Sc7 14.Sc3 Dc8 15.b4 Sb7 16.a3 Sd8 spielten die Rechner weiter:

Zwischendrin ein paar Stellungstests: Bei Ketterlings Teststellung Nr. 31 (CSS 2/86, S.32) zeigt sich verblüffenderweise keine Verbesserung gegenüber dem Amsterdam, obwohl der 28-MHz-Rechner rund viermal schneller ist und diese Aufgabe von beiden Geräten nicht aufgrund positioneller Kriterien, sondern per Rechentiefe gelöst wird. Überraschung bei Stellung 32: In nur drei Minuten löst sie der Weltmeister - als erstes Gerät überhaupt unter zehn Minuten. Und die trojanischen Tricks fruchten überhaupt nichts mehr: Die vergifteten Opfergaben lehnt er nach wenigen Sekunden ab.

16 Bit gegen 32 Bit

Aber wie sieht das Kräfteverhältnis zwischen dem Dallas und dem Titelträger des vergangenen Jahres aus? Die Turnierpartie (40Z/2h) zwischen diesen beiden Programmen aus gleichem Hause wurde zu einer waschechten Überraschung: Mit einer hervorragenden positionellen Kombination im 27. Zug riss der Amsterdam (16 Bit, 12 MHz) die Initiative an sich und besiegte den Weltmeister (32 Bit, 28 MHz) überzeugend. So spielt eben das Leben!

Fazit

Das starke Stück, dessen kostbare Elektronik die doppelte Taktfrequenz gegenüber dem Seriengerät (das bisher nur 148-mal hergestellt wurde) auf-weist, vermag wohl so ziemlich jeden anderen Computer schärfstens zu distanzieren. Dazu benötigt er keine besonderen Künste im Endspiel: Der Weltmeister erzielt seine ersten positionellen Vor-teile zumeist schon kurz nach dem Verlassen der Eröffnungsbibliothek. Außer dem Amsterdam, der gewiss noch in dieselbe Klasse gehört, ist ihm wohl derzeit kein anderes Gerät gewachsen.

Erfahrungen

CSS-Leser Frank Jermann hat einige Wochen lang Erfahrungen mit dem Mephisto Dallas gesammelt. Hier seine Eindrücke: Als eigentlich ganz zufriedener Amsterdam-Besitzer war ich zuerst recht skeptisch, ob es Richard Lang gelungen war, das Amsterdam-Programm noch einmal deutlich zu verbessern. Ich ließ die Amsterdam-Module für DM 498,-bei H + G umprogrammieren. Zurück kamen zwei Dallas-Module, wobei sich außer der Aufschrift „Mephisto Dallas 68000" nichts geändert zu haben schien. Doch dieser Eindruck sollte sich nach dem Einschalten schnell ändern.

Bereits in der Eröffnung macht sich der erste Unterschied bemerkbar. War die Amsterdam-Bibliothek bereits sehr gut, so ist das neue Eröffnungsrepertoire an Variantenreichtum kaum noch durch einen Mikro zu überbieten. Allerdings macht sich die Erkennung von Zugumstellungen mit vertauschten Farben im praktischen Spiel kaum bemerkbar. Kommt der Dallas trotzdem mal früh aus seiner Bibliothek, so zeigt sich im Allgemeinen, dass er auch hier seinen Computer-Kollegen weit voraus ist. Deutliche Verbesserungen sind vor allem in der Behandlung von Bauernstrukturen erkennbar. In der Eröffnung wie im Mittelspiel ist das Programm aggressiver geworden und provoziert so bei seinem Gegner mehr Fehler als der Amsterdam. Im Endspiel scheint alles beim Alten geblieben zu sein, wobei Freibauern, entgegen den Aussagen der Werbung, immer noch häufig genug sträflich missachtet werden. Dadurch kommen vor allem in Turmendspielen unnötige Niederlagen zustande.

Positionell ist er also um einiges stärker geworden. Es stellt sich die Frage, ob dieses enorme positionelle Wissen nicht durch eine Verringerung der taktischen Schlagkraft erkauft worden ist. Doch auch hier eine Überraschung: Das Gegenteil ist der Fall! Im Colditz-Test erreicht der Dallas eine für ein stark selektives Programm beinahe unglaubliche Schlagkraft von ca. Elo 2000.