Mephisto Modena

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Mephisto Modena

Copyright Theodor Heinze

Hersteller Hegener & Glaser
Markteinführung 1992
CElo 1967
Programmierer Morsch, Frans
Prozessor 6502
Prozessortyp 8 Bit
Takt 4,19 MHz
RAM 8 KB
ROM 32 KB
Bibliothek 6.869 Halbzüge in 1.037 Varianten
Einführungspreis 398 DM (ca. 200€)
Rechentiefe 19 Halbzüge
BT-2450 1757 / 1819 (8 MHz getunt)
BT-2630
Colditz
Verwandt CXG Sphinx Dominator
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe 16 Rand-LEDs und vierstelliges 7-Segment-LCD
Display vierstelliges 7-Segment-LCD
Stromversorgung HGN 5001, 8,5V / 250mA (Plus innen) oder Batterie 6 x 1,5V AA
Spielstufen 40
Maße 34 x 26 x 2,5
Sonstiges
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug 3 (Feld a3)
30 Min. / Partie bl6 (Feld b6)
60 Sek. / Zug 4 (Feld a4)
60 Min. / Partie bl6 (Feld b6)
Turnier tn5 (Feld c5)
Analyse 8 (Feld a8)

Der Modena erschien im Jahr 1992 und ist das leistungsschwächste Gerät aus der Laptop-Design-Serie von Mephisto.

Dennoch ist er durchaus empfehlenswert, denn dieser Computer hat auch seine Vorzüge: Zunächst ist da das sehr flache Gehäuse (nur 2,5 cm), was den Computer trotz seiner Außenmaße von 34 cm x 26 cm transportabel macht. Es unterscheidet sich von seinen Geschwistern Berlin und Milano nur durch die Beschriftung und das Display, welches beim Modena nur 4 Stellen mit jeweils sieben Segmenten aufweist. Dadurch ist es natürlich größer und besser ablesbar, aber es kann nicht so viele Informationen gleichzeitig anzeigen.

Aus diesem Grund hat man beim Modena auch das alte Menü-System der modularen Reihe wieder aufgegriffen, das aber in der Bedienung ohne Fehl und Tadel ist! Angezeigt werden alle wichtigen Informationen, wie Rechentiefe, Stellungsbewertung, , Hauptvariante (6 Züge), Zugzähler und Zugzeit, auf Wunsch auch im Rolliermodus. Leider hat man aber keine Vierzeiten-Schachuhr (2 × Gesamtzeiten und 2 * Zugzeiten) integriert.

Die Stellungseingabe funktioniert ebenfalls, wie von anderen Geräten Mephistos gewohnt, allerdings mit kleinen, durchaus positiven Veränderungen. Kurz gesagt: Wer schon einen Mephisto hatte, wird sich mit dem Modena auf Anhieb zurechtfinden. Dass das Drucksensorbrett gut anspricht und die Figuren magnetisch sind und, versteht sich dabei fast von selbst. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass man die Partie komplett vor und zurück spielen kann, alle notwendigen Spielstufen einstellbar sind, ein Trainingsmodus für Eröffnungen vorhanden ist und Batteriebetrieb möglich ist.

Das Programm stammt aus der Feder von Frans Morsch und scheint die Version 2.05 des bekannten Dominator-Programms zu beinhalten. Es weist nämlich einige markante Eigenheiten desselben auf: Will man beispielsweise die lange Rochade mit TAKEBACK zurücknehmen, wird man zuerst korrekterweise aufgefordert, den König von c1 nach e1 zu stellen; den Turm will er dann aber von d1 nach g1(!) gestellt haben!

Auch der Selbsttest wird mit der gleichen Tastenkombination gestartet, wie beim Dominator: Springer- und Bauerntaste gedrückt halten und einschalten, dann wird im Display "Test" angezeigt. Beim Dominator kann man nun im 2. Display die Versionsnummer ablesen; da dieses beim Modena fehlt, ist die Version bei ihm leider nicht erkennbar.

Das 32K-Programm des Holländers Frans Morsch spielt ein aktives, sowohl positionell als auch taktisch ansprechendes Schach. Allerdings sollte man keine Wunder erwarten. Der Modena besitzt "nur" ein 8-Bit-Programm, das mit den Spitzengeräten nicht mithalten kann, aber für den Großteil der Schachspieler völlig ausreichend ist. Die Eröffnungsbibliothek ist mit angegebenen ~7.000 Halbzügen groß genug spielt abwechslungsreich und erkennt natürlich auch Zugumstellungen.

Die längste Variante im Eröffnungsbuch ist 40 Halbzüge lang. Die durchschnittliche Variantenlänge beträgt 14,7512 Halbzüge. Sollte bei längeren Rechenzeiten auf der Analysestufe die Suche ohne erkennbaren Grund abgebrochen werden, handelt es sich wahrscheinlich um ein Speicherproblem.

Das RAM wird nach längeren Analysen (<30 Min) nicht vollständig gelöscht. Abhilfe schafft ein kurzer Wechsel auf eine andere Spielstufe (Berechnung starten, Zug abrufen, Zug zurücknehmen) und erneuter Wechsel auf die Analysestufe.

Im Mittelspiel spielt der Modena verhältnismäßig am besten, im Endspiel fällt er leider ab, wie übrigens alle bisherigen Programme von Frans Morsch. Er verfügt über einen Stellungsspeicher, der von einer eingebauten Batterie gespeist wird.

Es gibt 7 Normalspielstufen (Durchschnittliche Zeit/Zug), 8 Blitzstufen, 8 Turnierstufen, 8 Rechentiefestufen, 8 Mattsuchstufen und eine Analysestufe.

Bilder von Theodor Heinze