Mephisto TM London: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Mephisto-Turniermaschinen (nachfolgend als TM bezeichnet) waren Spezialanfertigungen und wurden anlässlich der Schachmicro-WM´s der WMCCCzwischen 1989 und 1992 vorwiegend von der Hobby Computer Centrale München verkauft. Das Holzgehäuse basierte auf dem bewährten ESB-Brett. Diese Spezialgeräte unterschieden sich merklich von den 32-Bit "Serienmodulen" (Motorola 68020 mit 12 Mhz und 1 MB RAM), welche gegenüber den TM deutlich langsamer rechneten. Schätzungsweise wurden von den TM in der "Verkaufsversion" (Portorose - Vancouver 68030 mit 36 Mhz) von 1989 bis 1992 zwischen 25 und 50 Geräte an zahlungskräftige Kunden verkauft. Für die entsprechende Kühlung sorgten zwei im Gerät eingebaute Ventilatoren. | |||
Bei den Weltmeisterschaften 1989 bis 1992 traten wiederum speziell getunte WM-Geräte an. Die TM in der "WM-Version" unterschieden sich von den TM in der "Verkaufsversion" durch handverlesene 68030 CPU´s, einem Schnellwechsler für die EPROMS und die fehlende Abdeckung/Blende auf der Tastatur und dem Display. Offiziell gab es die 68030 CPU bis maximal 50 Mhz. Die Hardware wurde dann von den Mephisto-Ingenieuren in einem Auswahlprozess aufeinander abgestimmt und angepasst. Ab 1991 wurden zusätzlich die CPU´s übertaktet. Bei jedem Gerät handelte es sich somit um ein "Unikat". Für die entsprechende Kühlung sorgten drei eingebäute Ventilatoren. Um die Hash-Tables bei Turnierbedingungen optimal auszunutzen -insbesondere in langwierigen Endspielen- war der Arbeitsspeicher bei den "WM-Versionen" mit 8 MB RAM viermal (!) so groß und deutlich schneller als bei den TM in der "Verkaufsversion". Frühere Recherchen bei der Hobby Computer Centrale ergaben, dass von der TM in der "WM-Version" vermutlich insgesamt nur 6 bis 7 Stück in Handarbeit hergestellt wurden, und zwar | |||
2-3 Geräte mit 50 Mhz Taktfrequenz -> spielten mit dieser Hardware bei den WM in Portoroz 1989 und Lyon 1990 | |||
2 Geräte mit 60 Mhz Taktfreqzenz -> spielten mit dieser Hardware bei der WM in Vancouver 1991 | |||
2 Geräte mit 66 Mhz Taktfrequenz -> spielten mit dieser Hardware bei der "offenen WM" in Madrid 1992 | |||
Fazit: Die TM stellten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre die "Krönung" im konventionellem Schachcomputerbau dar. Seinerzeit wurde das maximal technisch machbare mit diesen "Monstern" realisiert, angefangen von den eingebauten Lüftern, welche ein unnachahmliches "Säuseln" und einen eigenständigen Geruch im Raum verbreiteten bis zur imposanten Aussenerscheinung. Gleichzeitig markierten diese Boliden das Ende der Brettcomputer-Ära und üben insofern auch heute noch auf viele Brett-Schachcomputerliebhaber einen besonderen und unnachahmlichen Reiz aus und sind insofern begehrte Sammlerstücke. | |||
| Infos = Das Programmmodul '''London''' von [[Richard Lang]] war nie offiziell erhältlich. Es handelt sich bei diesem Programm um ein nachträgliches Update für die [[Mephisto]] Geräte [[Mephisto Almeria|Almeria]], [[Mephisto Lyon|Lyon]], [[Mephisto Portorose|Portorose]], [[Mephisto Vancouver|Vancouver]], [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]], [[Mephisto Berlin 68000|Berlin 68000]], [[Mephisto Berlin Pro|Berlin Pro]], welches 1996 auf das Programm '''London''' umgerüstet werden konnten. Das '''London'''-Programm ist vergleichbar mit dem PC-Programm '''Genius 3''', welches 1994 den damaligen Weltmeister Garry Kasparov beim Intel World Chess Grand Prix in zwei 25 Minuten Partien mit 1,5 : 0,5 schlug! | | Infos = Das Programmmodul '''London''' von [[Richard Lang]] war nie offiziell erhältlich. Es handelt sich bei diesem Programm um ein nachträgliches Update für die [[Mephisto]] Geräte [[Mephisto Almeria|Almeria]], [[Mephisto Lyon|Lyon]], [[Mephisto Portorose|Portorose]], [[Mephisto Vancouver|Vancouver]], [[Mephisto Genius 68030|Genius 68030]], [[Mephisto Berlin 68000|Berlin 68000]], [[Mephisto Berlin Pro|Berlin Pro]], welches 1996 auf das Programm '''London''' umgerüstet werden konnten. Das '''London'''-Programm ist vergleichbar mit dem PC-Programm '''Genius 3''', welches 1994 den damaligen Weltmeister Garry Kasparov beim Intel World Chess Grand Prix in zwei 25 Minuten Partien mit 1,5 : 0,5 schlug! | ||
Version vom 29. August 2011, 00:38 Uhr
Mephisto Turniermaschine London | |||
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Hersteller | Mephisto | ||
Markteinführung | 1996 | ||
CElo | 2302 | ||
Programmierer | Richard Lang | ||
Prozessor | Takt | RAM | ROM |
68030 | 36 MHz in der Verkaufsversion, 50 - 66 Mhz in der WM-Version | 2 MB in der Verkaufsversion, 8 MB in der WM-Version | 256 KB |
Rechentiefe | BT-2450 | BT-2630 | Colditz |
- | - | - | |
Bibliothek | 180.000 Halbzüge | ||
Display | 2 x 16-stellige Punktmatrix Anzeige | ||
Spielstufen | (fast) alle denkbaren | ||
Zugeingabe | Magnetsensoren | ||
Zugausgabe | 64 Feld LEDs | ||
Einführungspreis | 15.000 DM (7.669 €)in der Verkaufsversion, 25.000 DM (12.782 €) in der WM-Version | ||
Prozessortyp | 32 Bit | ||
Stromversorgung | Netz = HGN 5015 | ||
Maße | 50 x 50 x 9,5 cm / Brettgröße 40 cm / Feldgröße 5 cm / Königshöhe 92 cm
Die Mephisto-Turniermaschinen (nachfolgend als TM bezeichnet) waren Spezialanfertigungen und wurden anlässlich der Schachmicro-WM´s der WMCCCzwischen 1989 und 1992 vorwiegend von der Hobby Computer Centrale München verkauft. Das Holzgehäuse basierte auf dem bewährten ESB-Brett. Diese Spezialgeräte unterschieden sich merklich von den 32-Bit "Serienmodulen" (Motorola 68020 mit 12 Mhz und 1 MB RAM), welche gegenüber den TM deutlich langsamer rechneten. Schätzungsweise wurden von den TM in der "Verkaufsversion" (Portorose - Vancouver 68030 mit 36 Mhz) von 1989 bis 1992 zwischen 25 und 50 Geräte an zahlungskräftige Kunden verkauft. Für die entsprechende Kühlung sorgten zwei im Gerät eingebaute Ventilatoren. Bei den Weltmeisterschaften 1989 bis 1992 traten wiederum speziell getunte WM-Geräte an. Die TM in der "WM-Version" unterschieden sich von den TM in der "Verkaufsversion" durch handverlesene 68030 CPU´s, einem Schnellwechsler für die EPROMS und die fehlende Abdeckung/Blende auf der Tastatur und dem Display. Offiziell gab es die 68030 CPU bis maximal 50 Mhz. Die Hardware wurde dann von den Mephisto-Ingenieuren in einem Auswahlprozess aufeinander abgestimmt und angepasst. Ab 1991 wurden zusätzlich die CPU´s übertaktet. Bei jedem Gerät handelte es sich somit um ein "Unikat". Für die entsprechende Kühlung sorgten drei eingebäute Ventilatoren. Um die Hash-Tables bei Turnierbedingungen optimal auszunutzen -insbesondere in langwierigen Endspielen- war der Arbeitsspeicher bei den "WM-Versionen" mit 8 MB RAM viermal (!) so groß und deutlich schneller als bei den TM in der "Verkaufsversion". Frühere Recherchen bei der Hobby Computer Centrale ergaben, dass von der TM in der "WM-Version" vermutlich insgesamt nur 6 bis 7 Stück in Handarbeit hergestellt wurden, und zwar 2-3 Geräte mit 50 Mhz Taktfrequenz -> spielten mit dieser Hardware bei den WM in Portoroz 1989 und Lyon 1990 2 Geräte mit 60 Mhz Taktfreqzenz -> spielten mit dieser Hardware bei der WM in Vancouver 1991 2 Geräte mit 66 Mhz Taktfrequenz -> spielten mit dieser Hardware bei der "offenen WM" in Madrid 1992 Fazit: Die TM stellten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre die "Krönung" im konventionellem Schachcomputerbau dar. Seinerzeit wurde das maximal technisch machbare mit diesen "Monstern" realisiert, angefangen von den eingebauten Lüftern, welche ein unnachahmliches "Säuseln" und einen eigenständigen Geruch im Raum verbreiteten bis zur imposanten Aussenerscheinung. Gleichzeitig markierten diese Boliden das Ende der Brettcomputer-Ära und üben insofern auch heute noch auf viele Brett-Schachcomputerliebhaber einen besonderen und unnachahmlichen Reiz aus und sind insofern begehrte Sammlerstücke. | ||
Verwandt | Mephisto London | ||
Sonstiges | |||
{{{Sonstiges}}} |
Infos |
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Das Programmmodul London von Richard Lang war nie offiziell erhältlich. Es handelt sich bei diesem Programm um ein nachträgliches Update für die Mephisto Geräte Almeria, Lyon, Portorose, Vancouver, Genius 68030, Berlin 68000, Berlin Pro, welches 1996 auf das Programm London umgerüstet werden konnten. Das London-Programm ist vergleichbar mit dem PC-Programm Genius 3, welches 1994 den damaligen Weltmeister Garry Kasparov beim Intel World Chess Grand Prix in zwei 25 Minuten Partien mit 1,5 : 0,5 schlug!
s.h. |