Mephisto Rebell 5.0

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Mephisto Rebell 5.0
Hersteller Hegener & Glaser
Markteinführung 1986
CElo 1872
Programmierer Schröder, Ed
Prozessor Takt RAM ROM
65C02 4,9152 MHz 8 KB 32 KB
Rechentiefe BT-2450 BT-2630 Colditz
14 Halbzüge
Bibliothek 2560 Halbzüge in 319 Varianten
Display 4-stellige 7-Segment Anzeige
Spielstufen 9
Zugeingabe Magnetsensoren oder Tastatur
Zugausgabe 4-stellige 7-Segment Anzeige, 64 Feld LEDs
Einführungspreis 498 DM (250 €)
Prozessortyp 8 Bit
Stromversorgung HGN 5001
Maße Modulset
Verwandt Rebel Amsterdam (Mephisto Mystery Modul), Mephisto MM IV
Sonstiges
Modulset für die modulare Reihe von Mephisto



Infos
Kaum ein Programm wurde so sehr mit Spannung erwartet wie seinerzeit der Mephisto Rebell 5.0, der Grundstein hierzu wurde bei der Computer-WM 1986 WCCC in Köln gelegt. Im Lauf des Turniers hatte Rebell bereits mehrere Konkurrenten, die auf Großrechnern liefen, eindrucksvoll geschlagen und in der letzten Runde die Chance, mit einem Sieg gegen das amerikanische Programm Be-Be den WM-Titel zu gewinnen (Download). Leider konnte das Schröder Programm in einer gewinnträchtigen Stellung einem verhängnisvollen Bauernraub nicht widerstehen und belegte letztendlich den 5. Platz.

Rebel - Be-Be Köln 1986
56.Ta7??



Kurz vor der WM hatte die Firma Hegener & Glaser Ed Schröder unter Vertrag genommen und damit einen guten Riecher bewiesen, standen ihr doch jetzt die Vermarktungsrechte des neuen Programms zu. So kam auch aus werbetechnischen Gründen der ursprünglich vorgesehene Name MM III nicht zum Einsatz, sondern der Name Rebell wurde beibehalten.

Für Ed Schröder war die Veröffentlichung seines ersten kommerziellen Programms der Start in seine erfolgreiche Karriere als Autor von Schachprogrammen, allerdings stand er lange Zeit im Schatten des "Nr. 1 Programmierers" von Mephisto Richard Lang, welchem hardwaremässig durchweg bessere Rahmenbedingungen eingeräumt wurden.

Die im Vorfeld veröffentlichten Ergebnisse, darunter auch ein Matchgewinn über 20 Turnierpartien gegen den amtierenden Mikroweltmeister Mephisto Amsterdam, zusammen mit einer durchweg positiven Berichterstattung einschlägiger Fachzeitschriften erzeugten verständlicherweise eine (zu) hohe Erwartungshaltung unter den Schachcomputerfans.

Rebell 5.0 war sicher ein gutes Programm, hatte aber gleichzeitig auch einige Schwächen und Fehler, so kam es, wie es kommen musste, nach der Markteinführung hagelte es Beschwerden von Rebell Besitzern, die sich enttäuscht über die Spielstärke zeigten. Dadurch entstand sowohl von Seiten des Herstellers als auch der Fachpresse ein nicht unerheblicher Erklärungsnotstand, Gerüchte über verschiedene Versionen, Vorserienmodelle, Experimentalversionen tauchten auf. Widersprüchliche und zweifelhafte Aussagen taten ein Übriges, um die Verwirrung perfekt zu machen. Allerdings konnte der Nachweis über die Existenz verschiedener Versionen nie eindeutig erbracht werden, so wurden in CSS 3/87 drei "Referenzstellungen" veröffentlicht, die mit verschiedenen Rebell Modulen getestet wurden, darunter auch ein Modul aus der ersten Serie.

Die ermittelten Lösezeiten waren bei allen Modulen gleich, auch die Aufforderung an alle Besitzer von Rebell Modulen, abweichende Lösezeiten zu melden, blieb ohne Resonanz. Alle Zeiten wurden auf Turnierstufe (40Zg./2Std.) ermittelt.

Referenzstellung 1
8.0-0-0 nach 1 Min 58 Sek und falls dann 9. ... Sxe4, folgt nach 7 Sekunden Matt in 3 durch Dd8


Referenzstellung 2
Dd5+ mit Mattankündigung in 4 Zügen in 1 Min 27 Sek


Referenzstellung 3
Dg8+ mit Matt in 5 in 8 Sekunden




Blick auf die Platine:

Programmmodul Programmmodul

YouTube Video by Vince Gum