Novag Super Nova: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox_Level
| Titel = Novag Super Nova
| Titel = Novag Super Nova (Art.904)
| Bild = [[Bild:SuperNova.jpg|center|350px]]
| Bild = [[Bild:SuperNova.jpg|center|280px]]
| Hersteller = [[Novag]]
| Hersteller = [[Novag]]
| Markteinführung = [[1990]]
| Markteinführung = {{Erscheinungsjahr|1990}}
| Preis = 250 €
| Preis = 500 DM
| Prozessor = [[6301Y]]
| Prozessor = [[Hitachi HD6303Y|HD63A03Y]]
| Prozessortyp = [[Singlechip]]
| Prozessortyp = [[8 Bit]], [[Singlechip]]
| Takt = 16 MHz
| Takt = 16 MHz (4 MHz internal)
| RAM = 8 KB
| RAM = 8 KB
| ROM = 32 KB
| ROM = 32 KB
| Bibliothek = 15000 [[Halbzüge]]
| Bibliothek = 15.000 [[Halbzüge]]
| Programmierer = [[Kittinger, David|David Kittinger]]
| Programmierer = [[Kittinger, David]]
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| Elo = [[Wiki-Elo-Liste|1922]]
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| BT-2450 =  
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| Colditz =   
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| Rechentiefe = 16 [[Halbzüge]]
| Verwandt = [[Novag Super VIP]]
| Verwandt = [[Novag Super VIP]]
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]
| Zugeingabe = [[Drucksensoren]]
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| Spielstufen = 48
| Spielstufen = 48
| Maße = Spielfeldgröße 22 cm
| Maße = Spielfeldgröße 22 cm
| Sonstiges = Anzeige von Zeit, Bewertung, Rechentiefe und 3 Halbzügen Variante, '''serielle Schnittstelle'''
| Sonstiges = Anzeige von Zeit, Bewertung, Rechentiefe und 3 Halbzügen Variante, s.h. [[Novag Super System]]
 
 
| 30 Sekunden = TR 2
| 30 Sekunden = TR 2
| 30 Minuten = SD 5
| 30 Minuten = SD 5
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| Turnier = TR 7
| Turnier = TR 7
| Analyse = AN 8
| Analyse = AN 8
| Infos = Durch die serielle RS 232 Schnittstelle kann der Super Nova in das '''Novag Super System''' integriert werden. PC-Schnittstelle, externes Schachbrett, Drucker sowie Anschluss an ein TV-Gerät über die Distributor Box ist möglich.  
}}
[[Bild:NovagUECB.jpg|thumb|210px|right|Novag Universalbrett]]
|}
[[Bild:DistributorBox.jpg|thumb|250px|left|Novag Distributor Box]]
 
Im April 1990 erschien der Super Nova, ein Gerät der Super-Serie, das den [[Novag Supremo|Supremo]] ablöste und mit seiner seriellen Schnittstelle Bestandteil des Super Systems war.
 
Es handelt sich um ein Drucksensorgerät für Batterie (ca. 50 h) und Netzbetrieb für DM 449,00 (€ 249,50), das in Schwarz, Weiß und Grün gehalten ist und gegenüber der bisherigen Gerätelinie anders gestaltet ist.
 
Tastenfeld und Anzeige, es handelt sich hier um ein vierstelliges Siebensegment-LC-Display mit einigen Sonderzeichen, sind nicht mehr rechts neben der 20 x 20 cm messenden Spiel- fläche, sondern davor angebracht. Im Innern dieses Mittelklassegerätes verbirgt sich ein mit 16 MHz getakteter Singlechip-Computer dessen Programm 32 kByte umfaßt und einen Arbeitsspeicher von 8 kByte zur Verfügung hat.
 
Bedienung und Spielstufeneinteilung gleichen denen des Super VIP. Unterschiede bestehen nur im Umfang des Eröffnungsrepertoires, das mit etwa 15.000 ein wenig kleiner ist, und darin, daß die Anzahl der zurücknehmbaren Halbzüge nicht auf 200 begrenzt ist. Außerdem kann er während einer Partie nicht nur vierzügige, sondern bis zu siebenzügige Matts ankündigen, und nicht nur bis zu achtzügige, sondern bis zu vierzehnzügige Mattaufgaben lösen, vorausgesetzt, man lässt ihm dafür genügend Zeit.
 
[[Bild:Novag_Distributor.jpg|thumb|150px|left|Novag Distributor Box]]
[[Bild:NovagUECB.jpg|thumb|150px|left|Novag Universalbrett]]
 
Durch die serielle RS 232 Schnittstelle kann der Super Nova in das [[Novag Super System]] integriert werden. PC-Schnittstelle, externes Schachbrett, Drucker sowie Anschluss an ein TV-Gerät über die [[Novag Distributor|Distributor Box]] ist möglich.
 
Der '''Super Nova''' hat eine interessante Eigenart (oder auch '''Programmfehler'''): Nach einem Kaltstart und auch nach einem Aus/Einschalten antwortet er auf 1.d4 immer mit 1.- b5 und auf 1.e4 mit 1.- Sc6. Überlässt man ihm Weiß, spielt er ausschließlich 1.g3.
Der '''Super Nova''' hat eine interessante Eigenart (oder auch '''Programmfehler'''): Nach einem Kaltstart und auch nach einem Aus/Einschalten antwortet er auf 1.d4 immer mit 1.- b5 und auf 1.e4 mit 1.- Sc6. Überlässt man ihm Weiß, spielt er ausschließlich 1.g3.


Um seine (durchaus umfangreiche!) Bibliothek zu aktivieren, muss man ihn nach den obigen Zügen aus der Variante 'rauswerfen' (z. B. mit 2.h3 oder 1.- h6) und mit 'New Game' eine neue Partie beginnen. Wer weiß, wieviele [[SSDF]]-Testpartien er mit diesen Zügen begonnen hat...
Um seine (durchaus umfangreiche!) Bibliothek zu aktivieren, muss man ihn nach den obigen Zügen aus der Variante 'rauswerfen' (z. B. mit 2.h3 oder 1.- h6) und mit 'New Game' eine neue Partie beginnen. Wer weiß, wieviele [[SSDF]]-Testpartien er mit diesen Zügen begonnen hat...


Beispielpartie [[Novag Super Nova]] - [[Excalibur Igor]]
'''Nachtrag:''' Der oben beschriebene Fehler ist nicht bei allen Geräten vorhanden. Zum Beispiel hat der Computer mit der Seriennummer 34099, nach mehreren Tests, gezeigt, dass dieser Fehler nicht vorhanden ist.
 
(Remark: The bug described above, is not present in all units. For example, the computer with serial number 34099, after several tests, has shown not to have that bug.)
 
== Tagebuch einer neuen Freundschaft ==
'''Erste Begegnungen mit dem Super Nova''' - von Thorsten Czub aus dem Jahr 1991
 
'''Mit einer auffallend reichhaltigen Ausstattung, einschließlich Anschlussmöglichkeit an Heimcomputer präsentiert sich der Super Nova , ein neues Mittelklasse-Gerät des Hongkonger Herstellers Novag. Doch kann ein Gerät unter DM 500.- spielstärkemäßig genug bieten?'''
 
Seit einigen Tagen geht es mir gar nicht gut, ist doch mein Wohnungsnachbar ausgezogen. Was werde ich nun an den Abenden machen, an denen ich sonst heiße Partien mit ihm zu spielen pflegte? Auch ist an seiner Stelle längst eine neue Mieterin eingezogen, eine gewisse Silke. Hm. Leider verstehen Frauen allzu wenig von Computern, und ich werde mich wohl nach neuen Freunden zur Teilnahme an meinem Hobby umsehen müssen.
 
18 Uhr: Meine neue Nachbarin steht vor der Tür. Ob ich einen Lötkolben hätte? Natürlich hab' ich keinen. Kann auch nicht löten. Meine Computer liefen ja auch so, meine ich. "Computer?" fragt sie
daraufhin. "Das ist ja ein Zufall!", und es stellt sich heraus, daß sie, genau wie ich ein, Schachcomputerfan ist.
23 Uhr: Noch immer sitzen Silke und ich beisammen und erzählen über die "gute alte Zeit" eines Novag Robot und des Mephisto III. Zu meinem Leonardo meint sie, ich hätte da ein Exemplar mit
einer ausgesprochen schönen Maserung erwischt.
 
Einige Tage später klingelt Silke wieder, ein kleines Etwas unter ihrer Achsel. "Sieht ein wenig aus wie ein Ladyshaver" scherze ich. Silke sagt "pöh", schiebt mich lässig zur Seite und stöpselt das
kleine Gerät, einen Novag Super Nova, gleich an.
 
Das Ding hat ein enervierendes Brett (die weißen Felder sind mit waagerechten Streifen geziert Uff) und ist ansonsten in den Grundfarben Schwarz, Weiß und leuchtend Grün gehalten. Im Gegensatz
zum Kasparov Blitz, der in der letzten CSS vorgestellt wurde, hat der Super Nova nur 2x8 Rand-LEDs, kleine runde grüne Winzlinge; und wie einst Superconny eine Frontzierleiste. Nur ist diese
nicht aus Alu, sondern zeitgemäß (na ja) aus Plastik und in selbigem merkwürdigem Grün.
[[Bild:SuperNova.jpg|left|200px]]
Der Super Nova ist ein Bruder des Supremo und Super Vip. Sozusagen ein Super Vip mit Sensorbrett. Alle drei Geräte basieren auf demselben Programm und verfügen über ein gut ablesbares LC-Display.
Was mich (als fleißigen Hausmann) beim Super Nova stört ist, dass das LCD im "Keller" des Gerätes sitzt, also von oben ungeschützt Staub hereinregnen wird. Na ja, vielleicht bietet Novag in
seinem "Super-System" demnächst ein Schachcomputerreinigungsset mit elektrischem Kleinststaubsauger an.
 
Während sich das Brett im Hochformat darstellt (H+G läßt grüßen!) und sich das LCD unten links befindet, sind die Funktions-Tasten direkt daneben. Davon gibt es zweierlei: Folientasten und kleine
"Gummistöpsel", von denen wiederum die beiden äußeren (NEWGAME und GO) in diesem merkwürdigen Grün schimmern. Beim Supernova verbinden sich Design, Logik und Komfort zu einem (bereits vom Dominator bekannten) "weiblichen Charme" sagt Silke mir doch frech ins Gesicht. Tatsächlich. Der Super Nova macht auf mich einen weiblichen Eindruck. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
 
Ich blättere in der Bedienungsanleitung. Allein das Inhaltsverzeichnis fasst 3 1/2 Seiten. Mir wird bewusst, dass in diesem kleinen Taschenrechner mehr stecken könnte, als seine Größe vermuten lässt.
 
Genau wie der Super Vip wird auch der Super Nova von Mini-Batterien betrieben. Auch bei den Spielstufen hat sich nicht viel Neues getan. Schön sortiert nach Anwendung stehen 8 Turnierstufen,
8 "Fix-spielstufen" mit Angabe der Rechenzeit pro Zug, 8 Blitzstufen für 3 Min.- bis 2 Std. Blitzpartie, 16 Analysestufen und 8 Handicapstufen (für Anfänger, mit verringerter Spielstärke)
zur Verfügung. Schließlich noch 8 Matt-Lösestufen.
 
Wie alle Novag-Programme glänzt auch der Super Nova mit etlichen Features, die man von den Großen kennt. Automatisches Spiel, Abfragen der Partiezüge (vom Anfang an) ohne das Spiel zu stören, Alternativzug, Partiespeicher (hört hört !), Permanentes Rechnen abschalten. Silke weist jedoch auf einen Hauptgrund für die Anschaffung dieses Gerätes hin:
"Natürlich kann der Super Nova auch mit einem Personal Computer verbunden werden, wie alle Geräte von Novag mit dem SUPER-Vorsatz". Natürlich, davon hatte ich gehört. Das Novag'sche
Super-System-III, wie einst beim Oldie Super-System-III.
 
"Darf ich mal an deinen Computer?" Ehe ich es verhindern kann, beugt sie sich über meinen Atari, schließt ein kleines Kästchen an - "das ist der Distributor" - und erklärt mir, dieses kleine Teil sei
die "Kreuzung", an der sich alle intelligenten Hardwareerweiterungen Novags träfen.
 
Nachdem sie alles verstöpselt hat, fragt sie: "Na - mit welchem Gerät forderst du mich nun heraus?" Ihr Blick geht in Richtung Leonardo. "Wieso nicht dieser?" Bitte, wenn du denn unbedingt willst.
Ich erkläre ihr, dass es ein Analyst D sei, mit immerhin 8 MHz Taktfrequenz. "Okay, hast du für deinen Personal-Computer ein Terminalprogramm?" Dumme Frage, hab` ich doch seit Urzeiten für
den Leonardo der ja auch per Schnittstelle an einen Computer anzuschließen ist.
 
Silke setzt sich vor den Bildschirm und gibt ein: "h". Was soll das denn? Doch ehe ich fragen kann, steht da schon als Antwort zu lesen: "human (conversational) mode". Silke erklärt mir, der Nova
antworte nun über den Computer ohne irgendwelche abkürzenden Zeichen, er antworte menschlich. "h" wäre von ihr aus Bequemlichkeit für "Human" eingetippt. Und schon tippt sie ein
"i" ein. Nun, "i" stehe für Identify (=Identifizierung). Tatsächlich, prompt meldet sich der Kleine als: "NOVAG Super Nova v1.05". "Damit man weiß, um welche Version es sich handelt!"
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_1.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
Silke hat noch den Informationsmodus s4 eingeschaltet, der gebe die meisten Informationen. Und dann tippt sie GO auf dem Super Nova, und auf dem Bildschirm erscheint:
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_2.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
Aha! Ich bediene meinen Analyst, und wir spielen, während der NOVA protokolliert:
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_3_4.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
Jetzt fängt der kleine grüne Computer zu rechnen an und zeigt bei jeder Veränderung eine
Information (der Übersichtlichkeit halber ein wenig gestaucht):
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_5.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
Man sieht ganz links die Zeit, daneben die Stellungsbewertung (der Super Nova hat die Bewertung bis zum eigentlichen Zug Db3 auf bis zu 0.18 Bauern heraufgeschraubt), dann die Rechentiefe in
Halbzügen, also hier sieben an der Zahl ("d7"). Dann, von allen Novag-Computern bekannt, die Astnummer sowie, rechts vom Schrägstrich, die Anzahl der Äste in der Stellung, und schließlich die
Hauptvariante.
 
Man kann an dem Beispiel gut erkennen, daß der Super Nova den Damenzug nach b3 erstmalig nach l2`20" erwog, während er die ganze Zeit vorher die Dame nach c2 stellen wollte. Man sieht
auch, dass ihn dieser (seiner Meinung nach) bessere Zug um 0.04 Bauerneinheiten nach oben befördert. Schließlich führt der Super Nova den Damenzug nach l3`24" durch und zieht ihn auch folgerichtig von der Hauptvariante ab.


[Event "30"/Zug"]
So zeigt sich uns die gesamte Partie. Alles hübsch aufgelistet. Was das soll? Na - die nachfolgende Partienotation stammt auch vom Super Nova, man braucht nämlich nichts mehr handschriftlich zu
[Site "?"]
notieren, und die Aufzeichnung ist natürlich computerhaft fehlerfrei.  
[Date "2006.3.14"]
 
[Round "?"]
Über die Verbindung mit dem PC lassen sich Funktionen ansprechen, die, wenn man sie über die Tastatur abrufbar gemacht hätte, einen 5mal geshifteten, 32 Tasten umfassenden Tastaturblock erfordert hätten. Außerdem eignet sich die Informationsanzeige herrlich für Übernachtanalysen im Automatikmodus, oder für Lösezeitentests. Man schaltet die Computer ein, legt sich schlafen, und
[White "[[Novag Super Nova]], TR 2"]
am nächsten Tag, wenn man von der Arbeit kommt, liegt das Ergebnis vor. Sauber auf Diskette, Drucker, oder auf dem Monitor.
[Black "[[Excalibur Igor]], Level 53"]
 
[Result "1-0"]
Zum Beispiel sieht so die Karpov-Chandler Stellung (CSS 5/90, S. 10) aus der Sicht des Super Nova aus:
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_6.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
'''1.e4''' c6 2.d4 d5 3.exd5 cxd5 4.c4 Nf6 5.Nc3 e6 6.Nf3 Be7
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_7.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
7.cxd5 Nxd5 {errechnet} 8.Bd3 Bb4 9.Bd2 {errechnet} O-O
Nach 27`29" wird der Schlüsselzug erstmalig erwogen, wie die Auflistung der Hauptvarianten zeigt. Damit liegt der Super Nova ganz gut im Rennen.
10.Ne5 Nd7 11.Qc2 Qh4 12.Nf3 Qh5 13.O-O N5f6
Und das Matt in 5 aus dem Colditz-Test (CSS 6/90, Seite 17 links unten):<br style="clear:both;" />
14.Rfe1 Rd8 15.Rac1 a5 16.a3 Be7 17.Ne5 Nxe5
{{Schachbrett|=
18.Rxe5 Qh4 19.Bg5 Qxd4 20.Bxh7+ Nxh7 21.Bxe7 Qxe5
| tleft
22.Bxd8 Bd7 23.Bh4 Rc8 24.Bg3 Qg5 25.Re1 Bc6 26.h3 Rd8
|
27.Ne4 Qf5 28.Bh4 Rd4 29.f3 Bxe4 30.fxe4 Qf4
|=
31.Qc8+ Nf8 32.Be7 {Diagram}
8 |br|  |  |br|  |  |  |  |=
[[Bild:SuNo-Igor1.png|left]]
7 |  |bp|  |wr|  |  |  |bp|=
kann sich Schwarz retten und den Figrenverlust abwenden?
6 |  | |  |  |  |bp|bk|  |=
<br style="clear:both;" />
5 |bb|  |wb|  |wp|bp|  |  |=
Qg3! 33.Qxf8+ Kh7 34.Bf6! Rd2
4 |bp|  |  |  |  |wp|  |  |=
35.Qxg7+ Qxg7 36.Bxg7 Kxg7 37.b3 Rd3 38.Rb1 Re3 39.g4?
  3 |wp|  |  |  |  |  |  |  |=
Rxh3 40.Kf2 Kf6 41.a4 b6 42.b4 axb4 43.Rxb4 Ke5 44.Rxb6 Ra3
  2 |  |wp|  |  |  |  |  |wp|=
45.Rb4 Kf4 46.Ke2 Kxg4 47.Kd2 Kf4 48.Rc4 {Diagram}
  1 |  |wk|  |wr|  |  |  |  |=
[[Bild:SuNo-Igor2.png|left]]
    a  b  c  d  e  f  g  h
Igor verkennt die Gefahr des Turmtausches
|
<br style="clear:both;" />
  Re3?? 49.e5+! Re4 [49...Kf3 50.Rc3! Rxc3 51.Kxc3 Ke4 52.a5! Kd5
  53.a6 Kc6 54.Kd4 und der Rest wie in der Partie] 50.Rxe4+
  Kxe4 51.a5 Kd5 52.a6 Kc6 53.Ke3 Kb6 54.Kf4 Kxa6 55.Kg5 Kb5
  56.Kf6 Kc4 57.Kxf7 Kd5 58.Kf6 Kd4 59.Kxe6 Kc5 60.Kd7 1-0
}}
}}
|}
<br style="clear:both;" />[[File:Novag_Super_Nova_Print_5.jpg|400px]]<br style="clear:both;" />
Und nach 2` 12" hat der Super Nova das Matt bereits gefunden (man erinnere sich, der Porto brauchte 3'9").
 
=== Das Duell ===
 
'''1. Partie: Super Nova-Analyst D 8 MHz'''
<pgn>
[Event "1/91-24"]
[Site "?"]
[Date "1991.??.??"]
[Round "1"]
[White "Super Nova"]
[Black "Analyst D 8 MHz"]
[Result "1-0"]
[ECO "B14"]
[Annotator "Super Nova im Test"]
[PlyCount "65"]
[EventDate "1991.??.??"]
 
1. e4 c6 2. d4 d5 3. exd5 cxd5 4. c4 Nf6 5. Nc3 e6 6. Nf3 Bb4 7. cxd5 Nxd5 8. Bd2 Nc6 9. Bd3 Qa5 10. Qb3 O-O 11. Qc2 {In der Tat ist jetzt der Königsflügel etwas wenig geschützt. Silke spottet: "Ist das die sprichwörtliche Königssicherheit der Saitek-Programme?"} h6 12. O-O Bd7 13. a3 Be7 14. Bh7+ Kh8 15. Be4 {Sich nur nicht Gefangennehmen lassen.} Nf6 16. Nd5 {Ohne Zögern gespielt.} Qd8 {"Schwarz steht etwas gedrungen", meint Silke.} 17. Nxe7 Nxe7 18. Bxb7 {Nur wenige Zuge sind vergangen, und der Analyst hat nicht mehr viel zu sagen. "Ist ja auch kein Wunder", sagt Silke, "der Super Nova läuft immerhin mit 16 MHz Taktfrequenz". Hm!} Rb8 19. Ba6 Qb6 20. Qd3 {Der Bauer b2 ist natürlich vergiftet und darf wegen Tfb1 und Damenverlust nicht genommen werden.} Nfd5 21. Rfc1 {Offene Linien sollen ja Glück bringen.} Ba4 22. b4 Kg8 {Ha?} 23. Rc5 {Silke schaut mich an, als ob sie sagen wollte: Wie teuer war dein Schachcomputer?} Rfd8 24. Rac1 {So eine offene Linie bringt Freude, nicht?} Nf5 25. b5 {Der Laufer a4 steht jetzt einsam da!} Qd6 26. Ne5 Nfe7 {Eine Flut von Figuren ergießt sich über die Stellung des Schwarzen. Er ist quasi hilflos. Sieht dem Treiben passiv zu.} 27. Nc4 Qd7 28. Nb2 Nb6 29. Rc7 {Oh weh! Jetzt muss mein Analyst schon Material geben.} Qxd4 30. Qxd4 Rxd4 31. Be3 Rdd8 32. Rxe7 Bxb5 33. Bxb5 {Zeiten: 01:31:26 / 01:13:38.} 1-0
</pgn>
 
Wir brachen das Ganze ab. Für heute. Trafen uns aber jeden Tag wieder. Am Samstag spielten wir dann die folgende Partie. die sich durch eine feine Eröffnungsvorbereitung des Schwarzen auszeichnet. (Mir war es bis dahin nicht gut ergangen. Immerhin hatte mein "Schlachtschiff", wie Silke meinen Analyst nannte, aus 5 Partien nur 2.5 Punkte geholt. Die Partien 2 bis 4 gingen Remis aus, die fünfte gewann der Analyst. Naja. hatte ich so gedacht, schlimmer kann es nicht kommen, oder?)
 
'''6. Partie: Analyst D 8 MHz-Super Nova'''
<pgn>
[Event "1/91-24"]
[Site "?"]
[Date "1991.??.??"]
[Round "6"]
[White "Analyst D 8 MHz"]
[Black "Super Nova"]
[Result "0-1"]
[ECO "A40"]
[Annotator "Super Nova im Test"]
[PlyCount "138"]
[EventDate "1991.??.??"]
 
1. d4 b5 {Die sogenannte Polnische Verteidigung! Polnisch, weil A. Wagner, ein Pole, sie 1913 einführte. Mir war schon klar, mein armer kleiner Analyst musste sich jetzt auch noch auf ungewohntes Terrain begeben. Was hatten Sie getan, bei der Eröffnung?} 2. e4 Bb7 3. Bxb5 {Ob das so gut ist?} Bxe4 4. Nf3 c6 5. Bd3 Bxd3 6. Qxd3 Nf6 7. O-O e6 8. Nc3 Be7 9. Bf4 O-O 10. Rfe1 d5 11. a3 Nbd7 12. Ne5 Nxe5 13. Bxe5 Nd7 14. Bf4 c5 {Eine gute Idee.} 15. dxc5 Nxc5 16. Qd4 Nd7 $6 {Was soll das? Ha! Nur eine kleine Wanderung. Wo gehort der Springer hin? Na?} 17. Qd2 Rc8 18. Rab1 Nb6 19. Qd3 Nc4 {Da gehört er hin, oder?} 20. h3 Bf6 21. Na4 Qa5 {Schwarz hat sich diese Stellung richtiggehend erkämpft.} 22. Rec1 e5 23. Bh2 e4 {So steht der Super Nova gut.} 24. Qd1 Bg5 25. c3 Bxc1 26. Rxc1 Qb5 27. b3 Rfe8 28. Qc2 Ne5 29. Rd1 Qc6 30. Rd4 Nd3 31. Bg3 f5 32. Bh2 h6 33. Qe2 Qb7 34. Qc2 f4 {Und Schach soll ja Spass machen. Immer öfter stehe ich auf und biete Silke etwas zu trinken an. Lange Zeit verweile ich in der Kuche. "Lustig, no?" meint sie, als ich mit frischem Cafe au lait hereinkomme.} 35. c4 f3 36. Qc3 dxc4 37. Rxc4 fxg2 38. Bg3 Rxc4 39. Qxc4+ Kh8 40. Nc3 Nb2 41. Qb5 Qxb5 42. Nxb5 e3 43. fxe3 Rxe3 44. Kxg2 Rxb3 45. Nxa7 Rxa3 46. Nb5 {Man hofft naturlich immer, das das "Billiggerät" im Endspiel einen spielentscheidenden Fehler macht.} Rd3 47. Nd6 g5 48. Kf2 Nd1+ 49. Kg2 Kg7 50. Nf5+ Kg6 51. Ne7+ Kf6 52. Ng8+ Kg7 53. Ne7 Ne3+ 54. Kf2 Nc4 55. Nf5+ Kg6 56. Ne7+ Kf7 57. Nc6 Ke6 58. Nb4 Rd2+ 59. Kf3 Ne5+ 60. Ke4 Re2+ {Nett, nicht? Fur so`n kleinen Computer.} 61. Kd4 Nf3+ 62. Kc5 Rg2 63. Bd6 Ng1 64. Bf8 h5 65. h4 gxh4 66. Bh6 h3 67. Bf4 Kf5 {Silke wackelt unruhig auf ihrem Stuhl.} 68. Nd5 h2 69. Bxh2 Rxh2 {Aus und vorbei. Zeiten: 01:51:55 /01:08:29.} 0-1
</pgn>
'''7. Partie: Super Nova-Analyst D 8 MHz'''
<pgn>
[Event "1/91-25"]
[Site "?"]
[Date "1991.??.??"]
[Round "7"]
[White "Super Nova"]
[Black "Analyst D 8 MHz"]
[Result "1-0"]
[ECO "B30"]
[Annotator "Super Nova im Test"]
[PlyCount "71"]
[EventDate "1991.??.??"]
 
1. Nf3 c5 2. e4 e6 3. Nc3 Nc6 4. Bb5 Nge7 5. O-O a6 6. Bxc6 Nxc6 7. d4 cxd4 8. Nxd4 Qf6 9. Nf3 h6 10. Qe2 Bb4 11. Bd2 O-O 12. a3 Bc5 13. e5 Qf5 14. Qe4 Re8 15. b4 Ba7 16. Rad1 Bb8 17. Bf4 f6 18. Qxf5 exf5 19. Nd5 Nxe5 20. Nd4 Nc4 {Wiederum steht der schwarze Konig etwas allein, die Läufer drängeln sich am Damenflugel. Angesichts der saitekschen Läuferwanderung Lf8-b4-c5-a7-b8 fallen mir die Worte von Dirk Frickenschmidt ein: "Die D-Version hat ein starkes Läuferspiel drauf!"} 21. Bxh6 d6 $2 {Das mögen wohl die einzigartigen Bauernstrukturen sein, von denen jeder sprach.} 22. Rfe1 Rxe1+ 23. Rxe1 Ba7 {(Lf8-b4-c5-a7-b8-a7!)} 24. Re8+ Kf7 25. Re7+ Kg6 26. Be3 Nxa3 27. Nc7 Rb8 28. Ne8 Bxd4 {Die Vollendung des Läufermanovers.} 29. Rxg7+ Kh5 30. Bxd4 Nxc2 $2 {Warum mein Computer alles frase, fragt mich Silke. Ja, diesen Fras wird er so schnell nicht vergessen. - Und so sieht das auf dem Bildschirm aus, wenn ein angeschlossenes Gerat der Novag-Superreihe etwas findet, etwas wie... ein Matt in 5 Zugen. Nach 2`41" wird der Zug zuerst erwogen, dann, nach 3'58" als Matt erkannt.} 31. Nxf6+ {mit Mattankündigung} Kh6 32. Ng8+ Kh5 33. Bf6 Be6 34. Rg5+ Kh4 35. Rxf5+ Kg4 36. Nh6# {Zeiten: 01:23:12/00:51:41} 1-0
</pgn>
Vielleicht hätte Schwarz besser mehr Zeit verschwendet. So aber war das ersparte Guthaben am Ende zerronnen. Silke meinte: "Hat Spaß gemacht!" Es ist schon peinlich, von einem Mann geschlagen zu werden. Schlimmer noch: von einem Computer.
 
Aber von einer Frau mit einem Taschengerät?! So stand es dann 4,5:2.5 für den Super Nova. Warum machte ich bloß immer noch weiter? Nach acht geschehenen Partien hatte mein [[Saitek D|D-Programm]] 3:5 verloren, wobei von den drei Punkten vier Partien remis waren, d.h. der große Holzkasten nur eine Gegenpartie punkten konnte...
 
'''9. Partie: Super Nova-Analyst D'''
 
1.g3 d5. Huch, der Super Nova und seine Eröffnungsbibliothek. Auch diese Partie gewann der Super Nova. Es stand 6:3 für Silkes Computer.
 
 
'''10. Partie: Analyst D-Super Nova'''
<pgn>
[Event "1/91-26"]
[Site "?"]
[Date "1991.??.??"]
[Round "10"]
[White "Analyst D 8 MHz"]
[Black "Super Nova"]
[Result "0-1"]
[ECO "B00"]
[Annotator "Super Nova im Test"]
[PlyCount "88"]
[EventDate "1991.??.??"]
 
1. e4 Nc6 {Will keiner den Super-Nova zum "Schutzpatron der Eroffnungsskurilitaten" kuren? Die Nimzowitsch-Verteidigung.} 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. d5 Nb8 5. Nxe4 e5 6. Bc4 Nf6 7. Bg5 Be7 8. Bxf6 Bxf6 9. Qh5 {Etwas forsch.} Nd7 10. Nf3 O-O 11. O-O Qe7 12. Rfe1 g6 13. Nxf6+ Qxf6 14. Qh6 Qd6 15. Re3 f6 16. Nd2 Nc5 17. a4 Bf5 {Das Blatt hat sich gewendet.} 18. Rc3 Rad8 19. Nb3 Ne4 20. Re3 Qb4 21. Be2 Nd6 22. Rc3 Rf7 23. Bd3 Rfd7 24. Qe3 Bxd3 25. Qxd3 f5 26. Rc5 e4 {Rollt Stück fur Stück heran.} 27. Qd1 Qb6 28. a5 Qa6 29. Nd4 Nc4 30. b3 Ne5 31. Ne2 Qd6 32. b4 c6 33. Qc1 b6 34. axb6 axb6 35. Rc3 {Zurück muss er.} cxd5 36. b5 d4 {Wieder rollt ein Bauer weiter.} 37. Rh3 Qc5 38. Qb2 Kh8 39. Nf4 Rc8 40. Ne6 Qc4 41. Qa2 Qxa2 42. Rxa2 d3 43. c3 {So eine Grundlinienschwäche ist schon traurig.} d2 44. Rxd2 Rxd2 {und es stand 7:3 (bei 4 Remisen) für den Super Nova.} 0-1
</pgn>
Es ist schon merkwürdig mit den Programmen Dave Kittingers. Sie sind irgendwie sehr schwer einzuschätzen. Das war auch schon beim Super Vip so. Irgendwie ist der Super Nova wie Silke. Aus den Augen meiner Nachbarin glänzt es wie Sushi. Kalt und unberechenbar... Aber: Warum stehen die 6301-Programme von Kittinger in der schwedischen Eloliste so tief?
 
 
[[Kategorie:Schachcomputer]]
[[Kategorie:Schachcomputer]]
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[[Kategorie:Kittinger, David]]
[[Kategorie:Novag Super System]]

Aktuelle Version vom 25. März 2024, 23:59 Uhr

Novag Super Nova (Art.904)
Hersteller Novag
Markteinführung 1990
CElo 1922
Programmierer Kittinger, David
Prozessor HD63A03Y
Prozessortyp 8 Bit, Singlechip
Takt 16 MHz (4 MHz internal)
RAM 8 KB
ROM 32 KB
Bibliothek 15.000 Halbzüge
Einführungspreis 500 DM
Rechentiefe 16 Halbzüge
BT-2450
BT-2630
Colditz
Verwandt Novag Super VIP
Zugeingabe Drucksensoren
Zugausgabe 4-stellige 7-Segment Anzeige, 16 Rand LEDs
Display 4-stellige 7-Segment Anzeige
Stromversorgung Batterie = 6 x AA, Netz = 9V
Spielstufen 48
Maße Spielfeldgröße 22 cm
Sonstiges
Anzeige von Zeit, Bewertung, Rechentiefe und 3 Halbzügen Variante, s.h. Novag Super System
Level Info
Bedenkzeit Level
30 Sek. / Zug TR 2
30 Min. / Partie SD 5
60 Sek. / Zug TR 3
60 Min. / Partie SD 6
Turnier TR 7
Analyse AN 8

Im April 1990 erschien der Super Nova, ein Gerät der Super-Serie, das den Supremo ablöste und mit seiner seriellen Schnittstelle Bestandteil des Super Systems war.

Es handelt sich um ein Drucksensorgerät für Batterie (ca. 50 h) und Netzbetrieb für DM 449,00 (€ 249,50), das in Schwarz, Weiß und Grün gehalten ist und gegenüber der bisherigen Gerätelinie anders gestaltet ist.

Tastenfeld und Anzeige, es handelt sich hier um ein vierstelliges Siebensegment-LC-Display mit einigen Sonderzeichen, sind nicht mehr rechts neben der 20 x 20 cm messenden Spiel- fläche, sondern davor angebracht. Im Innern dieses Mittelklassegerätes verbirgt sich ein mit 16 MHz getakteter Singlechip-Computer dessen Programm 32 kByte umfaßt und einen Arbeitsspeicher von 8 kByte zur Verfügung hat.

Bedienung und Spielstufeneinteilung gleichen denen des Super VIP. Unterschiede bestehen nur im Umfang des Eröffnungsrepertoires, das mit etwa 15.000 ein wenig kleiner ist, und darin, daß die Anzahl der zurücknehmbaren Halbzüge nicht auf 200 begrenzt ist. Außerdem kann er während einer Partie nicht nur vierzügige, sondern bis zu siebenzügige Matts ankündigen, und nicht nur bis zu achtzügige, sondern bis zu vierzehnzügige Mattaufgaben lösen, vorausgesetzt, man lässt ihm dafür genügend Zeit.

Novag Distributor Box
Novag Universalbrett

Durch die serielle RS 232 Schnittstelle kann der Super Nova in das Novag Super System integriert werden. PC-Schnittstelle, externes Schachbrett, Drucker sowie Anschluss an ein TV-Gerät über die Distributor Box ist möglich.

Der Super Nova hat eine interessante Eigenart (oder auch Programmfehler): Nach einem Kaltstart und auch nach einem Aus/Einschalten antwortet er auf 1.d4 immer mit 1.- b5 und auf 1.e4 mit 1.- Sc6. Überlässt man ihm Weiß, spielt er ausschließlich 1.g3.

Um seine (durchaus umfangreiche!) Bibliothek zu aktivieren, muss man ihn nach den obigen Zügen aus der Variante 'rauswerfen' (z. B. mit 2.h3 oder 1.- h6) und mit 'New Game' eine neue Partie beginnen. Wer weiß, wieviele SSDF-Testpartien er mit diesen Zügen begonnen hat...

Nachtrag: Der oben beschriebene Fehler ist nicht bei allen Geräten vorhanden. Zum Beispiel hat der Computer mit der Seriennummer 34099, nach mehreren Tests, gezeigt, dass dieser Fehler nicht vorhanden ist.

(Remark: The bug described above, is not present in all units. For example, the computer with serial number 34099, after several tests, has shown not to have that bug.)

Tagebuch einer neuen Freundschaft

Erste Begegnungen mit dem Super Nova - von Thorsten Czub aus dem Jahr 1991

Mit einer auffallend reichhaltigen Ausstattung, einschließlich Anschlussmöglichkeit an Heimcomputer präsentiert sich der Super Nova , ein neues Mittelklasse-Gerät des Hongkonger Herstellers Novag. Doch kann ein Gerät unter DM 500.- spielstärkemäßig genug bieten?

Seit einigen Tagen geht es mir gar nicht gut, ist doch mein Wohnungsnachbar ausgezogen. Was werde ich nun an den Abenden machen, an denen ich sonst heiße Partien mit ihm zu spielen pflegte? Auch ist an seiner Stelle längst eine neue Mieterin eingezogen, eine gewisse Silke. Hm. Leider verstehen Frauen allzu wenig von Computern, und ich werde mich wohl nach neuen Freunden zur Teilnahme an meinem Hobby umsehen müssen.

18 Uhr: Meine neue Nachbarin steht vor der Tür. Ob ich einen Lötkolben hätte? Natürlich hab' ich keinen. Kann auch nicht löten. Meine Computer liefen ja auch so, meine ich. "Computer?" fragt sie daraufhin. "Das ist ja ein Zufall!", und es stellt sich heraus, daß sie, genau wie ich ein, Schachcomputerfan ist. 23 Uhr: Noch immer sitzen Silke und ich beisammen und erzählen über die "gute alte Zeit" eines Novag Robot und des Mephisto III. Zu meinem Leonardo meint sie, ich hätte da ein Exemplar mit einer ausgesprochen schönen Maserung erwischt.

Einige Tage später klingelt Silke wieder, ein kleines Etwas unter ihrer Achsel. "Sieht ein wenig aus wie ein Ladyshaver" scherze ich. Silke sagt "pöh", schiebt mich lässig zur Seite und stöpselt das kleine Gerät, einen Novag Super Nova, gleich an.

Das Ding hat ein enervierendes Brett (die weißen Felder sind mit waagerechten Streifen geziert Uff) und ist ansonsten in den Grundfarben Schwarz, Weiß und leuchtend Grün gehalten. Im Gegensatz zum Kasparov Blitz, der in der letzten CSS vorgestellt wurde, hat der Super Nova nur 2x8 Rand-LEDs, kleine runde grüne Winzlinge; und wie einst Superconny eine Frontzierleiste. Nur ist diese nicht aus Alu, sondern zeitgemäß (na ja) aus Plastik und in selbigem merkwürdigem Grün.

Der Super Nova ist ein Bruder des Supremo und Super Vip. Sozusagen ein Super Vip mit Sensorbrett. Alle drei Geräte basieren auf demselben Programm und verfügen über ein gut ablesbares LC-Display. Was mich (als fleißigen Hausmann) beim Super Nova stört ist, dass das LCD im "Keller" des Gerätes sitzt, also von oben ungeschützt Staub hereinregnen wird. Na ja, vielleicht bietet Novag in seinem "Super-System" demnächst ein Schachcomputerreinigungsset mit elektrischem Kleinststaubsauger an.

Während sich das Brett im Hochformat darstellt (H+G läßt grüßen!) und sich das LCD unten links befindet, sind die Funktions-Tasten direkt daneben. Davon gibt es zweierlei: Folientasten und kleine "Gummistöpsel", von denen wiederum die beiden äußeren (NEWGAME und GO) in diesem merkwürdigen Grün schimmern. Beim Supernova verbinden sich Design, Logik und Komfort zu einem (bereits vom Dominator bekannten) "weiblichen Charme" sagt Silke mir doch frech ins Gesicht. Tatsächlich. Der Super Nova macht auf mich einen weiblichen Eindruck. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Ich blättere in der Bedienungsanleitung. Allein das Inhaltsverzeichnis fasst 3 1/2 Seiten. Mir wird bewusst, dass in diesem kleinen Taschenrechner mehr stecken könnte, als seine Größe vermuten lässt.

Genau wie der Super Vip wird auch der Super Nova von Mini-Batterien betrieben. Auch bei den Spielstufen hat sich nicht viel Neues getan. Schön sortiert nach Anwendung stehen 8 Turnierstufen, 8 "Fix-spielstufen" mit Angabe der Rechenzeit pro Zug, 8 Blitzstufen für 3 Min.- bis 2 Std. Blitzpartie, 16 Analysestufen und 8 Handicapstufen (für Anfänger, mit verringerter Spielstärke) zur Verfügung. Schließlich noch 8 Matt-Lösestufen.

Wie alle Novag-Programme glänzt auch der Super Nova mit etlichen Features, die man von den Großen kennt. Automatisches Spiel, Abfragen der Partiezüge (vom Anfang an) ohne das Spiel zu stören, Alternativzug, Partiespeicher (hört hört !), Permanentes Rechnen abschalten. Silke weist jedoch auf einen Hauptgrund für die Anschaffung dieses Gerätes hin: "Natürlich kann der Super Nova auch mit einem Personal Computer verbunden werden, wie alle Geräte von Novag mit dem SUPER-Vorsatz". Natürlich, davon hatte ich gehört. Das Novag'sche Super-System-III, wie einst beim Oldie Super-System-III.

"Darf ich mal an deinen Computer?" Ehe ich es verhindern kann, beugt sie sich über meinen Atari, schließt ein kleines Kästchen an - "das ist der Distributor" - und erklärt mir, dieses kleine Teil sei die "Kreuzung", an der sich alle intelligenten Hardwareerweiterungen Novags träfen.

Nachdem sie alles verstöpselt hat, fragt sie: "Na - mit welchem Gerät forderst du mich nun heraus?" Ihr Blick geht in Richtung Leonardo. "Wieso nicht dieser?" Bitte, wenn du denn unbedingt willst. Ich erkläre ihr, dass es ein Analyst D sei, mit immerhin 8 MHz Taktfrequenz. "Okay, hast du für deinen Personal-Computer ein Terminalprogramm?" Dumme Frage, hab` ich doch seit Urzeiten für den Leonardo der ja auch per Schnittstelle an einen Computer anzuschließen ist.

Silke setzt sich vor den Bildschirm und gibt ein: "h". Was soll das denn? Doch ehe ich fragen kann, steht da schon als Antwort zu lesen: "human (conversational) mode". Silke erklärt mir, der Nova antworte nun über den Computer ohne irgendwelche abkürzenden Zeichen, er antworte menschlich. "h" wäre von ihr aus Bequemlichkeit für "Human" eingetippt. Und schon tippt sie ein "i" ein. Nun, "i" stehe für Identify (=Identifizierung). Tatsächlich, prompt meldet sich der Kleine als: "NOVAG Super Nova v1.05". "Damit man weiß, um welche Version es sich handelt!"

Silke hat noch den Informationsmodus s4 eingeschaltet, der gebe die meisten Informationen. Und dann tippt sie GO auf dem Super Nova, und auf dem Bildschirm erscheint:

Aha! Ich bediene meinen Analyst, und wir spielen, während der NOVA protokolliert:

Jetzt fängt der kleine grüne Computer zu rechnen an und zeigt bei jeder Veränderung eine Information (der Übersichtlichkeit halber ein wenig gestaucht):

Man sieht ganz links die Zeit, daneben die Stellungsbewertung (der Super Nova hat die Bewertung bis zum eigentlichen Zug Db3 auf bis zu 0.18 Bauern heraufgeschraubt), dann die Rechentiefe in Halbzügen, also hier sieben an der Zahl ("d7"). Dann, von allen Novag-Computern bekannt, die Astnummer sowie, rechts vom Schrägstrich, die Anzahl der Äste in der Stellung, und schließlich die Hauptvariante.

Man kann an dem Beispiel gut erkennen, daß der Super Nova den Damenzug nach b3 erstmalig nach l2`20" erwog, während er die ganze Zeit vorher die Dame nach c2 stellen wollte. Man sieht auch, dass ihn dieser (seiner Meinung nach) bessere Zug um 0.04 Bauerneinheiten nach oben befördert. Schließlich führt der Super Nova den Damenzug nach l3`24" durch und zieht ihn auch folgerichtig von der Hauptvariante ab.

So zeigt sich uns die gesamte Partie. Alles hübsch aufgelistet. Was das soll? Na - die nachfolgende Partienotation stammt auch vom Super Nova, man braucht nämlich nichts mehr handschriftlich zu notieren, und die Aufzeichnung ist natürlich computerhaft fehlerfrei.

Über die Verbindung mit dem PC lassen sich Funktionen ansprechen, die, wenn man sie über die Tastatur abrufbar gemacht hätte, einen 5mal geshifteten, 32 Tasten umfassenden Tastaturblock erfordert hätten. Außerdem eignet sich die Informationsanzeige herrlich für Übernachtanalysen im Automatikmodus, oder für Lösezeitentests. Man schaltet die Computer ein, legt sich schlafen, und am nächsten Tag, wenn man von der Arbeit kommt, liegt das Ergebnis vor. Sauber auf Diskette, Drucker, oder auf dem Monitor.

Zum Beispiel sieht so die Karpov-Chandler Stellung (CSS 5/90, S. 10) aus der Sicht des Super Nova aus:



Nach 27`29" wird der Schlüsselzug erstmalig erwogen, wie die Auflistung der Hauptvarianten zeigt. Damit liegt der Super Nova ganz gut im Rennen. Und das Matt in 5 aus dem Colditz-Test (CSS 6/90, Seite 17 links unten):




Und nach 2` 12" hat der Super Nova das Matt bereits gefunden (man erinnere sich, der Porto brauchte 3'9").

Das Duell

1. Partie: Super Nova-Analyst D 8 MHz

Wir brachen das Ganze ab. Für heute. Trafen uns aber jeden Tag wieder. Am Samstag spielten wir dann die folgende Partie. die sich durch eine feine Eröffnungsvorbereitung des Schwarzen auszeichnet. (Mir war es bis dahin nicht gut ergangen. Immerhin hatte mein "Schlachtschiff", wie Silke meinen Analyst nannte, aus 5 Partien nur 2.5 Punkte geholt. Die Partien 2 bis 4 gingen Remis aus, die fünfte gewann der Analyst. Naja. hatte ich so gedacht, schlimmer kann es nicht kommen, oder?)

6. Partie: Analyst D 8 MHz-Super Nova 7. Partie: Super Nova-Analyst D 8 MHz Vielleicht hätte Schwarz besser mehr Zeit verschwendet. So aber war das ersparte Guthaben am Ende zerronnen. Silke meinte: "Hat Spaß gemacht!" Es ist schon peinlich, von einem Mann geschlagen zu werden. Schlimmer noch: von einem Computer.

Aber von einer Frau mit einem Taschengerät?! So stand es dann 4,5:2.5 für den Super Nova. Warum machte ich bloß immer noch weiter? Nach acht geschehenen Partien hatte mein D-Programm 3:5 verloren, wobei von den drei Punkten vier Partien remis waren, d.h. der große Holzkasten nur eine Gegenpartie punkten konnte...

9. Partie: Super Nova-Analyst D

1.g3 d5. Huch, der Super Nova und seine Eröffnungsbibliothek. Auch diese Partie gewann der Super Nova. Es stand 6:3 für Silkes Computer.


10. Partie: Analyst D-Super Nova Es ist schon merkwürdig mit den Programmen Dave Kittingers. Sie sind irgendwie sehr schwer einzuschätzen. Das war auch schon beim Super Vip so. Irgendwie ist der Super Nova wie Silke. Aus den Augen meiner Nachbarin glänzt es wie Sushi. Kalt und unberechenbar... Aber: Warum stehen die 6301-Programme von Kittinger in der schwedischen Eloliste so tief?